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September, 2001 - Nr. 9

 

Heinz Rühmann – Ein Denkmal im Internet

 

Heinz RühmannJeder bekommt was er verdient. So auch der grosse kleine Schauspieler Heinz Rühmann, der beste und erfolgreichste deutsche Schauspieler des letzten Jahrtausends.

Heinz Rühmann, geboren am 07.03.1902 in der Ruhrgebietsstadt Essen, hat seinen Zuschauern viele glückliche Momente beschert. Aber er war nicht nur Komiker, nein, er war auch ein ernster Schauspieler.

Schon früh, nämlich vor 1920, machte Heinz Rühmann seine ersten Theater-Erfahrungen. 1926 spielte er dann erstmals im Stummfilm „Das deutsche Mutterherz" mit bevor er 1930 mit dem Film „Die drei von der Tankstelle" den Durchbruch schaffte.

Heinz Rühmann als Hauptmann von KöpenickEs folgten zahlreiche Filme, denn Heinz Rühmann nahm alles an, was ihm angeboten wurde, um sich seinen grossen Traum erfüllen zu können: den Pilotenschein und ein eigenes Flugzeug.

Und auch während des Zweiten Weltkrieges drehte Heinz Rühmann munter weiter seine Filme, wie z.B. „Quax, der Bruchpilot", „Quax in Afrika", „Die Feuerzangenbowle" und „Kleider machen Leute".

Nach dem Krieg geriet Heinz Rühmann dann zunächst einmal in Zugzwang. Er musste den Besatzungsmächten gegenüber glaubhaft machen, kein Nazi gewesen zu sein. Rühmann hatte keine grosse Mühe, diesen Vorwurf zu entkräften.

Aber grosse Mühe bekam er dann, als er seine eigene Produktionsfirma, die Comedia, hatte. Das Unternehmen scheiterte, und Rühmann blieb auf einer Menge Schulden sitzen.

Wieder nahm er alle Filmangebote an, die kamen. Aber viele wollten mit einem bankrottem Schauspieler nicht drehen. Erst 1953 ging es wieder aufwärts: „Keine Angst vor grossen Tieren", „Briefträger Müller", „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" und dann die drei Volltreffer „Wenn der Vater mit dem Sohne", „Charleys Tante" und „Der Hauptmann von Köpenick". Heinz Rühmann hatte seine zweite Karriere begonnen.

Neun Jahre nach diesem Erfolg, 1965, war unser Rühmann in Hollywood und drehte den Film „Das Narrenschiff".

1968 folgte der erste TV-Film, „Der Tod des Handlungsreisenden".

Ein Jahr vor seinem Tod am 03.10.1994 hatte der letzte Kinofilm mit Heinz Rühmann „In weiter Ferne so nah", unter der Regie von Wim Wenders, Premiere.

Aber auch privat hatte das Leben Höhen und Tiefen für Heinz Rühmann. 1916 verlor er seinen Vater, einen erfolglosen Hotelier, zunächst durch die Trennung der Eltern, und dann auch noch durch Selbstmord. Am 12.09.1928 starb Heinz Rühmanns Mutter, am gleichen Tag musste Heinz Rühmann bei der Premiere von "Eltern und Kinder" spielen - eine Umbesetzung war nicht möglich.

Im Dritten Reich liess Rühmann sich von seiner jüdischen Frau Maria, die er 1924 geheiratet hatte, scheiden, um sie vor den Nazis in Sicherheit zu bringen. 1939 heiratete Rühmann erneut. Nach fast 31 Jahren Ehe erlag Rühmanns zweite Frau, Hertha Feiler, die Mutter von Peter sen., dem Kampf gegen den Krebs. Heinz Rühmann zog sich aus der Öffentlichkeit zurück, war aber 1973 mit „Oh Jonathan – Oh Jonathan" wieder da. 1974 heiratete Rühmann zum dritten Mal – Hertha Droemer.

Auch sammelte Heinz Rühmann in seiner Karriere Auszeichnungen wie kaum ein anderer deutscher Schauspieler: 1957 und 1961 wurde er mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. 1961 folgte der Golden Globe in den USA für seine Darstellung des braven Soldaten Schweijks. 1962, 1963, 1964, 1966, 1967, 1968, 1969, 1971, 1972, 1973 und 1978 bekam er als beliebtester Schauspieler den Goldenen Bambi verliehen, 1984 bekam er den Goldenen Bambi für seine Gesamtleistung. 1966 und 1972 wurde Heinz Rühmann das Große Bundesverdienstkreuz verliehen. Nachdem Heinz Rühmann 1966 der Silberne Bildschirm der Zeitschrift TV Hören und Sehen verliehen wurde, bekam er in den Jahren 1967 und 1968 den Goldenen Bildschirm. 1979 und 1995 (in memoria) wurde Heinz Rühmann mit der Goldenen Kamera der Zeitschrift Hörzu ausgezeichnet. Und das waren nur ein paar Auszeichnungen.

Am 15.01.1994 war Heinz Rühmann zuletzt im TV – bei Thomas Gottschalk in „Wetten, dass...".

Neben den Erfolgen auf der Leinwand hat Heinz Rühmann auch im Tonträgerbereich welche zu verzeichnen gehabt. Zahlreiche seiner Filmlieder sind auf Schallplatten bzw. in der neueren Zeit auf CDs erschienen. Auch Hörspiele hat Heinz Rühmann zum Besten gegeben.

Und nun verzeichnet Heinz Rühmann, obwohl er leider nicht mehr unter uns ist, einen Erfolg im Internet. Auf der Heinz-Rühmann-Gedenkseite waren in den ersten 14 Tagen nicht weniger als 1.100 Besucher.

Die Internetseite entstand im übrigen mit Genehmigung von Peter Rühmann jun., dem Enkelsohn des 1994 verstorbenen Schauspielers.

Vier grosse Fans (Stefan Friedrich, Meinhard Friedrich, Michael Knoke & Heike Högy) haben diesem beliebtem Schauspieler unter der URL http://www.Heinz-Ruehmann-Gedenkseite.de ein bleibendes Denkmal gesetzt.

Und wenn Sie nun sagen, dass Heinz Rühmann nur noch für die Älteren ein Begriff sei, dann fällt mir eine kleine Geschichte, die unser Webmaster Stefan erlebt und ins Vorwort der Gedenkseite geschrieben hat, ein. Lassen wir Stefan Friedrich erzählen:

„Vor langer Zeit erhielt ich über meine eigene private Homepage eine Email von einem Vater, der von seinem 4jährigen Sohn gebeten wurde, ihm das Lied "La Le Lu" aus dem Film
"Wenn der Vater mit den Sohne" vorzusingen. Leider wußte er den Text nicht mehr und mußte seinen Sohn enttäuschen. Ich half natürlich und schicke ihm nicht nur den Text per Email, sondern auch gleich die CD "Kleiner Mann - ganz Groß". Ich bekam eine lange Mail, in der er sich tausendmal bedankte, auch im Namen des Sohnemann´s. Die CD sei einen Tag vor dem Geburtstag des Hosenmatz angekommen, und es war eine tolle Überraschung. Die Freude war riesig."

© 2001 Michael Knoke im Auftrag der Gedenkseiten E-Group
Alle Rechte vorbehalten

 

( Echo Germanica, Kultur, Unterhaltung )

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