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October 2003 - Nr. 10

 

The Editor
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Zurich Connection
Toronto Connection
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Filmfest Stories
With Anton Kuerti
Hier O.K. Berlin!
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TSO - Boris Berezovsky
Dietrich & the Phone
Wins "Golden Shell"
Reubens Returned
Financial Advice
Frauenkirche Unveiled

Hallo, Kanada! Hier O.K. Berlin!

 
von Marianne Schmidt

Marianne Schmidt

Die Schweden haben gut gewählt

Eine klare Absage an den Euro gaben die Schweden bei ihrer Wahl am 14.September. Sie hatten die Gelegenheit genutzt sich in den Nachbarstaaten zu orientieren, wie es mit dem Euro so läuft, und haben das einzig Richtige getan, mit nein zu stimmen, und damit vermieden weniger in der Tasche zu haben.

In den Euro-Staaten steigen die Lebensmittelpreise ins Unermeßliche, der Lohn ist durch den Euro halbiert und die Preise fast eins zu eins - D-Mark gleich Euro. Leider hatte das Volk der vorangegangenen Euro-Staaten nicht die Gelegenheit zu wählen, wie die Schweden, so kann man nur hoffen, die Skandinavier erhalten sich ihre Währung der Schweden-Kronen, wie den Jahrhunderte langen Frieden, ohne Krieg zu führen.

 

Anita Kupsch mit ihrer One-Women-Komödie
in der Komödie

Ein wenig zitterte sie doch, die Schauspielerin Anita Kupsch vor der Premiere ihres Einpersohnenstücks "Männer und andere Irrtümer", am 12.September in der Komödie am Kurfürstendamm. Eineinhalb Stunden Text zu sprechen, ist eine beachtliche Leistung und die gelingt ihr bravourös.

Rückblickend auf ihr Leben, durchwandert sie Höhen und Tiefen und verkörpert all die begleitenden Personen, vom untreuen Ehemann, nebst Freundinnen, der türkischen Nachbarin, Familienangehörige. Und so kommen um die 25 Personen zusammen, die sie oft mit viel Tiefe, aber auch mit Herz und Schnauze verkörpert.

Das Premierenpublikum war begeistert von ihrer Leistung, ihrem Charme und ihrer Berliner Schnauze, die einfach zu ihr gehört.

Vor 35 Jahren spielte sie zum erstenmal in der Komödie am Kurfürstendamm in dem Stück "Mädchen in der Suppe" und wurde schnell zum Publikumsliebling. Sie steht auf allen renommierten Theaterbühnen und spielte neben den großen Kollegen Theo Lingen, O.E. Hasse, Ernst Schröder, Viktor de Kowa und vielen anderen.

Film und Fernsehen holen sich die begabte Schauspielerin. 14 Jahre spielt sie die Arzthelferin in der Kultserie "Praxis Bülowbogen" neben Günter Pfitzmann. Vor zwei Jahren feierte sie erneut Triumphe in der Komödie am Kudamm in dem Theaterstück "Keine Leiche ohne Lilly" und erhält dafür den "BZ-Kulturpreis".

Jetzt möchte sie noch zwei Jahre den "Männern und anderen Irrtümern" folgen, mit dem Stück auf Tournee gehen, um sich auf den wohlverdienten Ruhestand vor zu bereiten.

 

Sandmännchen sollte keinen Abendgruß
mehr bringen

So einfach hatte es sich der Fernsehchef Gabriel Heim vom RBB (Rundfunk Berlin-Brandenburg) gedacht, - Sandmännchen weg, die Kinder können auch ohne den Abendgruß schlafen gehen.

Ein Stück Kinderkultur wegstreichen, warum nicht? Schließlich kann so ein 35jähriger Geschichtenerzähler in den Ruhestand geschickt werden, was brauchen die Kinder ihre Träume?

Da rief der Berliner Kurier seine Leser auf, um für das Sandmännchen zu kämpfen und sie haben den Kampf gewonnen. Der Abendgruß wird weiter gesendet - zwar zu einer früheren Zeit wie gewohnt, doch Kinder fragen nicht nach Zeit und Raum, wenn es darum geht Träume aus der Märchenwelt zu hören.

Denn wie heißen die ersten Zeilen des Liedes? "Sandmann, lieber Sandmann, es ist noch nicht so weit, wir senden erst den Abendgruß, eh` jedes Kind ins Bettchen muß, du hast gewiß noch Zeit."

Hauptsache der Sandmann kommt nun wieder zu den Kindern.

 

Katja Riemann in Venedig mit dem goldenen Löwen ausgezeichnet


Der deutsche Film ist im Ausland selten vertreten. Doch wenn Margarete von Trotta einen Film in den Wettbewerb schickt, ist das ein kleiner Hoffnungsschimmer. Sie hat immer ein gutes Händchen für die Besetzung der Rollen, weiß welche Schauspieler gut sind, hat ein Gespür für anspruchsvolle Themen. So ging sie mit dem Film "Rosenstrasse" nach Venedig und für Hauptdarstellerin Katja Riemann geschah das Unfassbare, sie wurde als beste Darstellerin mit dem goldenen Löwen 2003 von Venedig ausgezeichnet. Inzwischen ist der Film "Rosenstrasse" auch in Deutschland bundesweit erfolgreich gestartet.

 

30. Berliner Marathonlauf - als Superlative


Das war der tollste Marathonlauf den Berlin je erlebt hat. Ein Lauf der Rekorde und das Wetter spielte mit. Vieles hatte sich geändert und alles zum guten. Die neugelegte Srecke für den Berlin-Marathonlauf bot eine der schönsten Sightseeingtouren, die bisher zu sehen waren, und es wurde zugleich zur schnellsten Strecke mit unglaublichen Rekorden.

Die Teilnehmerzahl übertraf alles bisher dagewesene. 35000 Läufer aus aller Welt kamen an den Start zum Jubiläumslauf. So viel wie noch nie.

Punkt 9:00 Uhr gaben der Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit und Chefdirigent der Berliner Philharmoniker Sir Simon Rattle den Startschuss am historischen Brandenburger Tor. Mit der Startnummer 2 setzt sich der Kenianer Paul Tergat mit dem laufstärksten Kontrahenten Sammy Korir und einigen anderen Kenianern an die Spitze. Das Feld reisst bald auseinander und Sammy Korir und Paul Tergat geben das Tempo an, wobei Korir 41 km lang der Tempomacher ist und sich dabei schon ein neuer Weltrekord anbahnt. Beide legen ein gleichmässiges, scharfes Tempo an und jeder fragt sich, wie lange wird das wohl noch anhalten? Die Spannung war kaum noch zu ertragen. Dann einige hundert Meter vor dem Ziel löst sich Paul Tergat von seinem Landsamnn Sammy Korir, läuft was es zu laufen gibt. Endlich sieht er einmal das Ziel als Sieger vor Augen, hat schon etwa 20 Meter Abstand vor seinem Rivalen und plötzlich steht er vor den Durchgängen des Brandenburger Tores, weiss nicht durch welchen Bogen er laufen soll, es kostet wertvolle Sekunden, denn er wählt den verkehrten Weg, schaut nach hinten und sieht Korir gefährlich näher kommen, doch mit letzter Kraft setzt er zum Finish an und kommt eine Sekunde früher ins Ziel. Ein Blick auf die Zeituhr bestätitgt - Weltrekord.

Mit nur 2.04:55 Stunden unterbot er den bisherigen Weltrekord des Marokko-Amerikaners Khaldi Khannouchi um 43 Sekunden. Auch sein Landsmann Sammy Korir blieb unter der Bestzeit und sorgte für einen zweiten Rekordlauf. Paul Target, der ewige 2., kassiert gleich mehrere Preisgelder, 30.000 € für den Sieg, 50.000 € für den Weltrekord, 20.000 € Antrittsgeld und 20.000€ legt der Sponsor Nike noch einmal drauf, das macht zusammen 120.000€ Gesammtsiegprämien.

Bei den Frauen siegte die Japanerin Yasuko Hashimoto. Ihr gelang kein Weltrekord,doch ließ sie nur 43 Männer vor sich, um dann mit einer Zeit von 2:26:32 ins Ziel zu laufen.

Danach ging es für die normalen Marathonläufer erst richtig los. Das steigert sich mit den begeisterten Zuschauern am Strassenrand zu einem richtigen Volksfest. Mit Trillerpfeifen, Rasseln, viel Beifall und Samba-Musik feuern sie die Läufer und Läuferinnen an, unzählige Helfer reichen Getränke, nasse Schwämme, ärztliche Hilfe, wenn notwendig, massieren hartgewordene Muskeln oder raten auch vereinzelt zum Aufhören, wenn sich Schwächen bemerkbar machen.

Doch es waren kaum Ausfälle zu beklagen, die schöne Gegend des Tiergartens, des Regierungsviertels, dem Gendarmenmarkt, dem Potsdamer Platz, und dem Start und Ziel Ort, das Brandenburger Tor war hervorragend gewählt.

Doch zum Glück wurde der "Wilde Eber" im Grunewald beibehalten, denn dort wird wirklich jedesmal die Sau rausgelassen, seid 30 Jahren, mit Jubel, Trubel, Heiterkeit und das soll auch so bleiben.

Es war schlechthin ein Marathonlauf der Superlative, der Rekorde, der besten Kommentatoren, besonders des Laufexperten und Sportmediziners Dr. Thomas Wessinghage, mit insgesamt 51 000 Teilnehmern, wobei für Rollstuhlfahrer, Skater und ein extra Lauf für Schüler unterteilt werden mußte. Wir feuen uns auf das kommende Jahr.

 

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