Ein Rückblick auf den Krieg von Morgen
Der Mensch neigt seit ewigen Zeiten dazu, jedem Geschehen
etwas Positives abzugewinnen. Den Antrieb für dieses Streben liefert ihm die
Hoffnung, die bekanntlich letzte Tote einer jeden Schlacht. Heisst das
Geschehen "Krieg", so ist dessen Beginn bereits die Garantie für ein Ende -
irgendwann, also etwas Positives.
Doch birgt der Frieden etwas Positives? Es sollte der
Normalzustand einer jeden Nachbarschaft, einer jeden zwischenmenschlichen
Beziehung sein. Aber er ist meist zu kurz, um Beachtung zu finden. Doch das
Positive liegt in der Tatsache, dass es relativ wenig Gewalt braucht, um
diesen Frieden zu sichern. Aber wehe dem, der einen falschen Schritt macht,
damit den anderen zwingt all seine Kraft einzusetzen, um den Frieden zu
verteidigen – wehe dem.
Das Positive daran ist, dass man nicht lange nach dem
Verursacher suchen muss, es ist und es war seit ewigen Zeiten immer der
Andere. Oder der Andere, dessen übertriebene Reaktion auf die eigene Aktion
geradezu nach Vergeltung schreit. Das Positive daran ist, dass jeder diese
Spielregeln kennt und auch achtet, denn man will ja schliesslich nichts
Anderes, als den Frieden erhalten, sichern, herstellen bzw. wiederherstellen,
wenn es sein muss, mit Gewalt.
Was aber macht man mit einem Friedensgegner, der nicht
schiesst und auch einen ersten Schuss nicht hören will? Er will wohl den
Frieden nicht, will man da denken. Deshalb wird seit Monaten demonstriert,
was Krieg sein kann. Man bombardiert seine Flughäfen, zerstört Fabriken und
schiesst seine Flugzeuge ab, so zu sagen als Vorgeschmack des Friedens. Doch
dieser Despot, er ist der Schwächere und Böse zugleich, er muss den Schuss
abgeben, damit er bekämpft und symbolisch für alle Bösen besiegt werden kann.
Mit Garantie wird man mit dem Waffenarsenal einer Weltmacht eine Schlacht
für den Frieden gewinnen, sich endlich einmal Lorbeerblätter anheften dürfen.
Doch die ganze Welt lauscht, es fällt kein Schuss, vielleicht gerade weil
die ganze Welt lauscht. Das Positive ist, es gibt noch Diplomatie und die
dazugehörigen Diplomaten. Der erste Schuss kann diplomatisch ausgelöst
werden und wird es auch. Es wird doch wohl möglich sein, dass ein Diplomat
zu den anderen hinübergeht, und für diese den Startschuss für Frieden und
Demokratie abgibt.
Es muss nun mal sein, denn es steht viel auf dem Spiel. Wird
doch in der Heimat schon wieder produziert, was bei dieser Friedensmission
verbraucht werden wird. Viel Altes kann man schadlos in den Sand setzen,
dafür Neues bauen. Für zweitausend Milliarden oder verständlicher
ausgedrückt für zwei Millionen mal eine Million Dollar können Aufträge im
eigenen Land vergeben werden. Die Wirtschaft wird blühen. Dazu bezahlt das
Ausland einen Teil der Entsorgung und einen grossen Teil der Kosten für die
Friedensaktion. Anschliessend kauft das Ausland auch noch die neue Ware mit
guten Devisen. Dies alles wird Realität durch die Botschaft des Friedens.
Jedem auf der Welt muss doch einleuchten, dass es durch die
zu erwartenden positiven Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft
gerechtfertigt ist, hier mit aller Härte den Frieden zu sichern und damit
einen Krieg zu vermeiden.
Also dürfen wir nicht müde werden, auch in den nächsten
Monaten unser Ziel zu verfolgen. Weitere 50000 Soldaten...
Andy
e-mail:
andy.satire@as-netz.de
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