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Deutscher Politikwissenschaftler Arthur Benz erhält

John G. Diefenbaker-Preis und wird an Carleton University arbeiten

  Ottawa, 26. April 2007 - Ein renommierter deutscher Wissenschaftler wird seine Forschungen auf dem Gebiet des Föderalismus in Kanada fortsetzen. Arthur Benz, Professor für Politikwissenschaften an der FernUniversität Hagen, wurde von der Kunstförderungsbehörde Canada Council for the Arts mit dem diesjährigen John G. Diefenbaker-Preis ausgezeichnet.

Gemäß den Bestimmungen der Auszeichnung wird Prof. Dr. Benz bis zu einem Jahr an der Carleton University in Ottawa verbringen und dort in der Abteilung für Politikwissenschaften und dem Institut für Europäische und Eussische Studien arbeiten. Er wird seine Föderalismusanalyse in Kanada fortsetzen und damit zu seiner umfassenderen vergleichenden Untersuchung konstitutioneller Reformen in verschiedenen Föderationen, darunter die Bundesrepublik Deutschland und die Europäische Union, beitragen. Darüber hinaus beabsichtigt Prof. Dr. Benz im zweiten Semester seines Aufenthalts Lehrveranstaltungen abzuhalten, um einen regelmäßigen strukturierten Kontakt mit Studenten aufzubauen. Prof. Dr. Benz wird auch an einer Vortragsreihe und zahlreichen Seminaren der Universität teilnehmen und unter anderem mit Kollegen der Queen's University, Université du Québec à Montréal und  der McGill University zusammenarbeiten.

"Professor Dr. Benz hat durch seine Forschungen und Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Föderalismus-Studien enorme Verdienste erworben", schrieb Laura Macdonald, Professorin und Leiterin des Department of Political Science an der Carleton University, in ihrer Empfehlung für die Nominierung von Prof. Dr. Benz. "Ich bin überzeugt davon, dass seine vergleichende Perspektive und seine methodologischen Stärken einen erheblichen Beitrag zur Föderalismusforschung im Allgemeinen und besonders im Falle Kanadas leisten werden." Eine weitere Befürworterin seiner Nominierung, Joan DeBardeleben, Leiterin des Institut für Europäische und Eussische Studien, sagte: "Die Fachkenntnis von Prof. Dr. Benz und seine Arbeit auf dem Gebiet des vergleichenden Föderalismus werden sowohl Lehre als auch Forschung bereichern und seine Anwesenheit wird unseren Studenten die Gelegenheit geben, ihr Wissen über Föderalismus zu vertiefen."

Der 1991 gestiftete John G. Diefenbaker-Preis wird alljährlich im Andenken an den ehemaligen kanadischen Premierminister John G. Diefenbaker verliehen. Die Auszeichnung ermöglicht einem Wissenschaftler mit deutscher Staatsangehörigkeit, bis zu 12 Monate in Kanada zu verbringen, um Forschung auf dem Gebiet der Sozial- und Geisteswissenschaften zu betreiben. Kandidaten müssen von einer Hochschulfakultät oder einem Forschungsinstitut in Kanada nominiert werden. Der Preis ist mit bis zu 75.000 CAD dotiert, die vom Canada Council for the Arts zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus erstattet das Social Sciences and Humanities Research Council of Canada (SSHRC) Reisekosten in Höhe von bis zu 20.000 CAD. Die Auszeichnung ist aus einer Stiftung der kanadischen Regierung in Höhe von etwa 2 Millionen CAD finanziert und wird vom Canada Council for the Arts verwaltet.

 

Arthur Benz

Die Forschungsschwerpunkte von Arthur Benz liegen in den Bereichen Politik-, Verwaltungs- und Sozialwissenschaften. Vor Antritt der Professur für Politikwissenschaften an der FernUniversität Hagen lehrte er an den Universitäten von Konstanz und Halle-Wittenberg. Von 1990 bis 1991 war er Gastforscher des renommierten Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung in Köln, wo er mit Fritz W. Scharpf zusammenarbeitete. Seit 1995 erhielt er verschiedene Forschungsstipendien für Forschungsprojekte wie die Europäisierung der Arbeit nationaler Parlamente (2001-2003) und Accountability in Systems of Multilevel Governance (Verantwortlichkeit von Entscheidungsträgern in Mehrebenensystemen, mit Yannis Papadopoulos, 2004-2006). Prof. Dr. Benz hat 9 Bücher veröffentlicht, ist Mitherausgeber von 10 weiteren Büchern und hat 29 Aufsätze in begutachteten Fachzeitschriften sowie 48 Buchkapitel publiziert. 

Föderalismus, Governance und Policy-Making stehen im Mittelpunkt der meisten seiner Publikationen. Seine tiefgehende Analyse verschiedener nationaler politischer Systeme erbrachten wertvollen Erkenntnisse zum Föderalismus und verdeutlicht die mit ihm verbundenen Herausforderungen. Seine umfassenden Forschungsarbeiten veranlassten inhe zahlreiche Thesen zu überdenken, und sie lieferten neue Argumente und Perspektiven über Regierung in Bundesstaaten. Zu seinen Veröffentlichungen zählen u. a. Horizontale Politikverflechtung (1992, mit Fritz W. Scharpf und Reinhard Zintl), Der moderne Staat (2001, spanische Übersetzung 2007), Föderalismus (2002, Hrsg. mit Gerhard Lehmbruch) und Governance and Democracy (2006, Hrsg. mit Yannis Papadopoulos). Mit zahlreichen Aufsätzen, die u.a. in Publius, West European Politics oder Federal and Regional Studies publiziert wurden, trug er zur empirischen und theoretischen Forschung auf dem Gebiet des Föderalismus und von Governance in Mehrebenensystemen bei.

Prof. Dr. Benz ist Mitglied des Vorstandes des Instituts für Europäische Verfassungswissenschaften an der FernUniversität Hagen. Er ist ebenfalls Mitglied der International Political Science Association und der Deutschen Vereinigung für Politikche Wissenschaft, um nur einige zu nennen. Zwischen November 2003 und Dezember 2004 wirkte er als Sachverständiger in der Kommission von Bundestag und Bundesrat zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung mit, die Verfassungreform vom September 2006 vorbereitete. Seit 2000 fungiert er als einer von vier gewählten Fachgutachtern für Politikwissenschaften in der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

 

Allgemeines

2007 feiert das Canada Council for the Arts das 50-jährige Jubiläum seines Bestehens. Neben seiner Hauptaufgabe, die Künste und Wissenschaften in Kanada zu fördern und zu unterstützen, verwaltet und vergibt das Canada Council for the Arts alljährlich Auszeichnungen und Stipendien an mehr als 100 Künstler und Wissenschaftler auf den Gebieten der Künste, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie der Sozial-, Gesundheits- und Ingenieurswissenschaften. Dazu zählen die Killiam-Preise, die Killiam-Forschungsstipendien, die Molson-Preise, die Governor General's Awards für Literatur, die Governor General's Awards für visuelle Künste und Medienkünste sowie der Walter Carsen-Preis für herausragende Leistungen in den darstellenden Künsten.

Für weitere Informationen zu diesen Auszeichnungen und den Nominierungsverfahren wenden Sie sich bitte an Janet Riedel Pigott, Acting Director of Endowments and Prizes, unter der Rufnummer +1 613 566 4414 oder +1 800 263 5588, Durchwahl 5041, E-Mail: janet.riedel@canadacouncil.ca; oder Nathalie Lauzon, Administrative Assistant for the John G. Diefenbaker Award, unter der Rufnummer +1 613 566 4414, oder +1 800 263 5588, Durchwahl 4083, E-Mail: nathalie.lauzon@canadacouncil.ca.

 

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