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November 2000 - Nr. 11

 

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Antje Steiger

Der Tag der Deutschen Einheit in Dresden

Am 3. Oktober 1990 vereinigten sich die beiden deutschen Staaten wieder. Zur Würdigung dieses Jahrhundertereignisses beschlossen die Bundesregierung, der Bundestag und der Bundespräsident, daß an diesem Nationalfeiertag alljährlich zentrale Feierlichkeiten auf höchster politischer Ebene mit internationaler Beteiligung gefeiert werden und gleichzeitig dieser Tag als Volks- und Bürgerfest begangen werden soll.

Das Fest zum 10. Jahrestag der Deutschen Einheit ließ den Freistaat Sachsen und ganz besonders dessen Landeshauptstadt Dresden als Gastgeber für zwei Tage in den deutschen und internationalen Mittelpunkt rücken.

Bereits am 2. Oktober begannen die Feierlichkeiten. An den Elbwiesen, wo sich im Sommer die Menschen vor historischer Kulisse tummeln, entstand ein Kinderland, wo sich die Kinder in Animationszelten und einem Musicalzelt vergnügen konnten. Es wurde gebastelt, gespielt und gelacht. Außerdem gab es im Rathaus eine Ausstellung zu Schülerwettbewerben und Schulpartnerschaften.

Die Pragerstraße, Dresdens Einkaufsmeile zwischen Hauptbahnhof und Altmarkt, verwandelte sich in eine Erlebnismeile. Neben allerlei musikalischen Genüssen von Swing über Dixieland und Pop, gab es Modenschauen zu bestaunen und sportliche Aktivitäten zu erleben. Am Terrassenufer, das direkt unterhalb der Brühlschen Terrasse an der Elbe liegt, wurde mit typisch deutscher und sächsischer Küche für die Gaumenfreuden gesorgt.

Der Abend vor dem eigentlichen Festakt endete mit einem großen Feuerwerk.

Die offiziellen Feierlichkeiten am 3. Oktober begannen mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kreuzkirche am Altmarkt, die für ihren Knabenchor, den Dresdner Kreuzchor, bekannt ist. In der Kreuzkirche fanden im Herbst 1989 zahlreiche Friedensgebete statt. Beim nachfolgenden offiziellen Festakt in der Semperoper dankte Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac als Hauptredner den Deutschen und ihren europäischen Nachbarn für die Wiedervereinigung. Wie zuvor Bundespräsident Johannes Rau würdigte auch er die Rolle von Altkanzler Helmut Kohl bei der Verwirklichung der Deutschen Einheit. Allerdings blieb Helmut Kohl nach einem langen vorangegangenen Parteienstreit den Feierlichkeiten fern.

Auch Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf blickte zufrieden auf die letzten zehn Jahre zurück: "Wir können stolz sein auf das Erreichte, auch wenn wir in den zurückliegenden Jahren nicht alle Ziele haben verwirklichen können."

Etwa 300.000 nationale und internationale Besucher lockte dieses Ereignis in die sächsische Elbmetropole. Sie genossen das schöne Herbstwetter und feierten was das Zeug hielt.

Zum Abschluß der Feierlichkeiten fand am Abend ein Musikereignis der besonderen Art statt. Unter dem Motto "Rock for Germany" feierten Künstler aus Ost und West gemeinsam im Rudolf-Harbig-Stadion, dem Fußballstadion des ehemals berühmten FC Dynamo Dresden, die Deutsche Einheit. Bands wie City (Ost), Echt (West), Karat (Ost), Peter Maffay (West) und Die Prinzen (Ost) gaben sich ein musikalisches Stelldichein der Extraklasse. Zweifellos ein besonderer Leckerbissen war der gemeinsame Gesang von Karat-Frontmann Herbert Dreilich und Peter Maffay. Sie gaben den Hit "Über sieben Brücken" zum Besten. Dieser Song brachte Karat 1982 einen Riesenerfolg. Als erste ostdeutsche Rockgruppe überhaupt bekommt sie eine "Goldene Schallplatte" im Westen. Peter Maffay interpretierte diesen Song später als westdeutscher Musiker.

"Über sieben Brücken mußt Du gehen, Sieben dunkle Jahre überstehen, Sieben Mal mußt Du die Asche sein, aber einmal auch der Erdenschein"

1990 wurde dieser Hit zur "Hymne des Jahres".

Obwohl die Feierlichkeiten in Dresden keinen Anlaß zur Traurigkeit gaben, wurden sie doch von zwei verheerenden Ereignissen überschattet. Die Gedenkstätte des KZ Buchenwald wurde mit Hackenkreuzen geschändet und auf die Synagoge in Düsseldorf ein Brandanschlag verübt.

Zwei Ereignisse, die trotz des historischen Tages zum Nachdenken anregen.

von Antje Steiger, 5. Oktober 2000

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