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August 2001 - Nr. 8

 

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von Marianne Schmidt

Winnie Markus in Berlin

Marianne SchmidtVor einem Jahr hatte sie davon geträumt, ihren 80. Geburtstag auf der Bühne zu feiern. Glaubte aber selbst nicht daran, daß dieser Wunsch in Erfüllung gehen könnte.

Aber wie es der glückliche Zufall so will, ging nicht nur dieser kleine Traum in Erfüllung, sondern sie konnte ihn noch mit einem Riesenerfolg in dem Zwei-Personen-Stück von Pavel Kohout „Zyanid um fünf" mit ihrer tschechischen Partnerin Jitka Frantova (siehe Bericht in der letzten Ausgabe Echo Germanicas) im Berliner Volkstheater-Hansa krönen.

Über drei Monate arbeitete sie angestrengt für dieses Stück und dabei kam ihr in die Erinnerung, daß es eigentlich immer die Stadt Berlin ist, die ihr einen Neubeginn zum Theaterspielen bietet. Und was hatte sie sich für diese Stadt alles vorgenommen, sie wollte das neue Berlin kennenlernen, doch dazu gekommen ist sie leider nicht. Die Arbeit am Theater und die viele Presse ließen ihr keine Minute Zeit, um sich die Stadt anzugucken.

Wofür sie sich aber immer Zeit nimmt, sind ihre große Zahl Verehrer und Verehrerinnen. Und die warteten schon lange vor der Vorstellung am Theater. Noch heute bekommt sie viel Autogrammpost, die sie alle selbst beantwortet, aber kaum bewältigen kann.

Winnie Markus (Photo: Marianne Schmidt)Winnie Markus wurde 1921 in Prag geboren, besuchte dort ein englisches Gymnasium und erhielt am Deutschen Theater in Prag eine klassische Ballettausbidung. Da ihre Eltern sehr an Kunst interessiert waren, lag es nahe, Schauspielerin zu werden.

In den 30er Jahren zog die Prager Deutsche mit den Eltern nach Wien. Nach dem Abitur 1937 besuchte sie dort das Max Reinhard-Seminar und zwei Jahre später spielte sie schon am Theater an der Josef Stadt. Noch im selben Jahr 1939 erhielt sie ihre erste Rolle irr dem Film " Mutterliebe ", auf dem sofort eine Hauptrolle folgte.

Bis Kriegsausbruch spielte sie in 25 Filmen mit. Da sie sich weigerte, in Propaganda-Filmen zu spielen, war es erst einmal vorbei mit der Schauspieler-Karriere. 1945 spielt sie in Berlin trotz einer Schußverletzung, die sie kurz vor Kriegsende erlitt, mit Gipsbein zur Eröffnungsaufführung im Schloßparktheater die weibliche Hauptrolle in der Curt Goetz Komödie „Hokus Pokus" mit Hans Söhnker unter der Regie von Boleslaw Barlog.

Im Jahr 1946 heiratete sie den Hotelier Heinz Zellermayer. Doch die Ehe wurde schon sehr bald wieder geschieden. Danach folgten noch viele anspruchsvolle Theaterrollen und sie spielte an jedem renommierten Berliner Theater.

Im Renaissance-Theater spielte sie unter der Regie von Heinz Hilpert, der sie in Wien entdeckte, über hundert Mal „Das Lied der Taube" mit Karl John und Hilde Volk als Partner. Es folgten schöne Aufgaben am Schiller-Theater und am Theater am Kurfürstendamm.

Nebenbei drehte sie viele Filme, die ihr aber keine Charakterrollen boten, nach denen sie sich so sehr sehnte. Da war ihr das gutes Aussehen im Weg. 1961 geht sie mit dem Wiener Burgtheater in ganz Deutschland auf erfolgreiche Tournee mit der Titelrolle der „Olympia" von Molnar.

Sie heiratet Carl Adolf Vogel, mit dem sie eine sehr glückliche Ehe führt, und Töchterchen Daniela wird geboren und Winnie Markus zieht sich zwanzig Jahre aus dem Schauspielerleben zurück. Dabei trifft sie ein schwerer Schicksalsschlag. Ihr Sohn Alexander, aus der Ehe mit Zellermayer, verunglückt mit 30 Jahren bei einem Verkehrsunfall.

Und dann 1981 kommt nach 20 Jahren wieder der Neubeginn des Theaterspielens in Berlin. Wieder steht sie im Renaissance-Theater auf der Bühne und erlebt mit „Bezaubernde Julia" einen Riesenerfolg.

Danach geht sie nach München zurück, wo sie seit über 50 Jahren wohnt. Es folgen viele Fernsehserien wie „Zwei Münchner in Hamburg" mit Uschi Glas, die Serie „Wiedersehen in Kanada", „Ihre Exellenz, die Botschafterin" und „Die Fallers".

Auch eine Folge vom „Traumschiff" dreht sie, doch das Theater läßt sie nicht los, und so stand sie wieder nach zwanzig Jahren auf einer Berliner Bühne, um erneut allabendlich das Lampenfieber zu überwinden und Theaterluft zu spüren.

Nach über 50 Filmen, unzähligen Theaterrollen und Fernseherfolgen ist sie eine bezaubernde, normale Frau geblieben. „Vielleicht haben mich die Schicksalsschläge zurückgehalten, aber ohne die Arbeit am Theater wäre ich sehr unglücklich." Und so steht sie im Herbst wieder in München in der Kleinen Komödie in dem Stück „Was zählt ist die Familie" auf den Brettern, die ihr Leben bedeuten.

„Ich bin froh und glücklich, daß ich das in meinem Alter noch schaffe," sagt sie dankbar.

 

Alfred Biolek feiert 10 Jahre „Boulevard Bio"

Wer kann schon von sich behaupten, zehn Jahre mit Erfolg eine Talksendung zu moderieren. Kaum einer, aber Alfred Biolek lockt damit immer noch viele Zuschauer vor den Fernsehschirm.

Er ist ein Talkmaster, der mit viel Gefühl seine unzähligen Studiogäste befragt, nie aufdringlich wird und auch mal Unwissenheit eingesteht.

Die unterschiedlichsten Gäste hat er uns im Laufe von 10 Jahren beschert, immer interessante Unterhaltungen geführt und so war er eher immer ein guter Gastgeber, bei dem das Wort Talkmaster ein wenig Fehl am Platz ist.

 

Gerd Vespermann gestorben

Die Nachricht vom Tod des beliebten Berliner Schauspielers Gerd Vespermann war schmerzlich. Vor allem, weil er schon im vergangenen Jahr am 25. November verstorben ist und es erst jetzt an die Öffentlichkeit kam.

Aber es war sein eigener Wille. Der bescheidene Schauspieler wollte ohne großen Rummel in aller Stille beerdigt werden. Seine Frau Christiane hat ihm diesen Wupsch erfüllt, nachdem sie ihn über ein Jahr fürsorglich gepflegt hat.

Gerd Vespermann wurde am 24. Juli 1926 in Berlin geboren und wäre jetzt 75 Jahre alt geworden. Freunde und Kollegen wollten ihm eine schöne Geburtstagsfeier bereiten, dabei mußte nun seine Frau Christiane sagen, daß er schon im vergangenen Jahr verstorben ist.

Gerd Vespermann ist der Sohn des Schauspielers Kurt Vespermann. Er war in erster Ehe mit der Schauspielerin Hannelore Elsner verheiratet, spielte in vielen Filmen mit wie „Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung", „Des Teufels General" und vielen, vielen anderen. Vor allem begeisterte er das Theaterpublikum in unzähligen Aufführungen der Berliner Komödie am Kurfürstendamm:

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