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January 2002 - Nr. 1

 

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von Marianne Schmidt

Berlin gedachte Marlene Dietrich
zum 100. Geburtstag

Marianne Schmidt

Erst jetzt nach vielen Jahrzehnten konnte sich das Deutsche und das Berliner Volk dazu durchringen, Marlene Dietrich um Verzeihung zu bitten für die Verachtung, die man ihr gegenüber zeigte, weil sie ihrer Heimatstadt Berlin den Rücken kehrte, um in Hollywood Karriere zu machen, und den Nazis zu entkommen.

Am 27. Dezember wäre Marlene Dietrich 100 Jahre alt geworden und Berlin gab ihr zur Erinnerung eine Gala Veranstaltung im Friedrichstadtpalast am 28. Dez. „Marlene - Hundert". Gaststar ist der Musicalstar Ute Lemper, die extra aus New York angereist ist.

Keiner kann wohl Marlene Dietrich so gut verstehen wie Ute Lemper, denn auch bei ihr verhält sich die Deutsche Kultur nicht viel besser. Auch sie verließ Deutschland, um sich dem Unverständnis vieler Kritiker zu entziehen. Neben Ute Lemper treten 60 Tänzerinnen auf, die Schauspielerin und Sängerin Katja Riemann, Meret Boecker und Joe Fleming. Bis zu Sylvester fnaden noch 5 weitere Veranstaltungen statt.

Der Chef der Senatskanzlei Andre Schmitz sagte bei einer Feier: „Es sei beschämend für Berlin, welche Anfeindungen dem Weltstar Marlene Dietrich entgegengeschlagen seien. Berlin bittet um Entschuldigung".

In der Nähe des jetzigen Friedrichstadtpalastes begann die Karriere der Schauspielerin Marlene Dietrich im Deutschen Theater. Dort spielte sie ihre erste Rolle in „Von Mund zu Mund". Acht Jahre spielte sie Theater, bevor sie für die Filmrolle im „Blauen Engel" besetzt wurde.

Viele Verehrer der Dietrich kamen nach Berlin, um an ihrem Grab Blumen niederzulegen. Ansonsten erinnert eine Gedenktafel an ihrem Geburtshaus in Berlin Friedenau in der Kolonnenstrasse an den großen Star Marlene Dietrich, sowie die Marlene Dietrich -Piazza vor dem Stella Musical Theater am Potsdamer Platz.

Das Fernsehen wiederholte zum 100. Geburtstag viele Marlene Dietrich Filme. Der wohl interessanteste Beitrag war der 1983er Dokumentarfilm „Marlene Dietrich - Porträt eines Mythos" von Maximilian Schell, zu dem er zur Stimme der Dietrich während eines Interviews Bilder aus ihrem Leben zeigte.
 

Hildegard Knef feiert 76. Geburtstag

Leider nicht bei bester Gesundheit feierte Filmlegende Hildegard Knef am 28. Dezember ihren 76. Geburtstag.

Sie ist schon seit langem sehr krank und sitzt im Rollstuhl. Ihr größter Wunsch, den Ehrentag nicht im Rollstuhl verbringen zu müssen, wird sich wohl nicht ganz erfüllen, denn nur einige Schritte gelingen ihr, was für sie eine große Anstrengung ist.

Ihre besten Freunde werden mit ihr gemeinsam feiern, immer an ihrer Seite ihr Ehemann Paul von Schell. Hildegard Knef die mit dem Nachkriegsfilm „Die Sünderin" für einen Skandal sorgte, weil für Sekunden ihr nackter Busen zu sehen war, machte in den 50er Jahren auch große Hollywoodkarriere. 1954 ist sie am New Yorker Broadway ein große Star und feiert im Musical „Silk Stockings" Triumphe.
 

Rudi Völlers Haus abgebrannt

Für Rudi Völler ist das Jahr 2001 nicht gerade ein ruhiges Jahr gewesen. Höhen und Tiefen, privat wie im Fußballeben werden ihn das Jahr wohl nicht vergessen lassen. Nach Siege der Nationalmannschaft und fast Niederlagen, bangte er um das Leben seines Vaters.

Nach all den Anstrengungen dieses Jahres freute er sich auf das Weihnachtsfest und auf den Einzug Ende Januar 2002 in seine völlig neu renovierte Jugendstilvilla im Leverkusener Stadtteil Lützenkirchen. Doch die brannte in der Nacht zum 27. Dezember lichterloh, wobei der Dachstuhl völlig zerstört wurde. Sein einziger Trost bei diesem Unglück ist, daß dabei kein Mensch zu schaden kam.
 

Harald Juhnke für immer im Pflegeheim

Der große Schauspieler und Entertainer Harald Juhnke, 72, ist an der schrecklichen Krankheit Demenz erkrankt und kam nun in ein Pflegeheim für Demenzkranke bei Berlin. Harald Juhnke lebt dort in einem 15 Quadrat großen Zimmer, ist unheilbar krank und verwirrt, weiß nicht, wo er ist, welcher Tag oder Monat ist, eine Heilung ist ausgeschlossen. Seine Frau Susanne und Sohn Oliver brachten ihn Anfang Dezember nach monatelangem Auffenthalt in der Nervenärztlichen Abteilung der Berliner Charite auf ärztlichen Rat in das Pflegeheim, ein Entschluß, der ihr nicht leicht gefallen ist. Immer wieder hoffte sie auf Genesung ihres Mannes, aber nach all den Alkoholabstürzen konnte auch ihre große Fürsorge nichts retten.

Harald Juhnke galt als einer der wenigen Schauspieler, die es schafften, in einer Nacht eine große Rolle zu lernen und sie am nächsten Abend auf der Bühne zu spielen. Nun gibt es keine Hilfe mehr für ihn, es gibt keine Medizin für Leiden an alkoholbedingter Demenz, dem sogenannten Korsakow-Syndrom. Jahrelang erfreute er das Fernsehpublikum mit seinen Fernseh -Shows, Theaterrollen und Filmen. Ein großes Publikum sagt: „Danke Harald Juhnke".

 

Allen Lesern der Echo Germanica ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2002 wünscht

Marianne Schmidt


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