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April 2002 - Nr. 4

 

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von Marianne Schmidt

Marianne SchmidtAstrid Lindgren in ihrer Heimat beigesetzt

Astrid Lindgren, der Welt größten Kinderbuchautorin gaben am 8. März, der am 28. Januar, im Alter von 94 Jahren, in Stockholm Verstorbenen Tausende von Menschen ihr letztes Geleit. Der Gottesdienst in der Stockholmer Stor Kirkan wurde von mehreren Fernsehsendern live übertragen.

Die Schauspielerin Inger Nilson, die einst in der Rolle der „Pippi Langstrumpf" weltberühmt wurde, hielt die Trauerrede mit den Worten, „nun ist Pippis Mama im Himmel". Sie bedankte sich im Namen aller großen und kleinen Leser für all die schönen Geschichten und besonders der Tochter von Astrid Lindgren, Karin, für das Buch „Pippi Langstrumpf" das die Autorin für ihre damals 10jährige Tochter schrieb.

Es erklang Astrid Lindgrens Lieblingsmusik, das 3. Violinkonzert von Mozart mit einem Kinderchor. Es wurden Texte aus ihren Büchern gelesen. Unter den Trauergästen waren das Schwedische Königspaar Carl XVI Gustav und seine Frau Silvia, Kronprinzessin Victoria, Schauspieler, Künstler und Schriftsteller und Regierungsvertreter des Landes.

Von märchenhaftem Geleit fuhr der Trauerzug, eine altertümliche Kutsche, auf dem der weiße, mit roten Rosen bedeckte Sarg war, durch die Innenstadt Stockholms. Dahinter lief ein ungesatteltes Pferd und ein kleines Mädchen zum Gedenken an das berühmteste Buch von Astrid Lindgren.

Astrid Anna Emilla Ericson wurde am 14. Novernber 1907, als zweites von vier Kindern auf Näs bei Vimmerby im schwedischen Smaland geboren. Nach dem Schulabschluß volontiert sie 1924 bei der Zeitung „Wimmerby". 1926 Ausbildung in Stockholm als Sekretärin.

Im gleichen Jahr wird ihr Sohn Lars geboren. 1931 heiratet Astrid Ericson Sture Lindgren und sie bekommen drei Jahre später die Tochter Karin. Astrid Lindgren nun schon 37jährig schreibt zu deren 10. Geburtstag als Geschenk ihr erstes Buch, die Geschichte von Pippi Langstrumpf.

Ein Verlag, dem sie das Buch anbietet, lehnt jedoch ab. Im selben Jahr 1944 gewinnt sie mit einem anderen Mädchenbuch den zweiten Preis und ein Jahr später geht „Pippi" in Druck und gewinnt beim Wettbewerb für Kinderbücher den ersten Preis des Verlags Raben und Sjögren.

Es folgen noch über 70 Bücher in ihrem langen Leben und unzählige Preise. 1949 lernt Astrid Lindgren den Hamburger Verleger Friedrich Oetinger kennen, er erhält die Option für „Pippi Langstrumpf" und im Herbst 1949 erscheint die deutsche Erstausgabe. Beim Oetinger Verlag erscheinen heute noch fast alle Astrid Lindgren Bücher.

1947 wird Astrid Lindgren weltweit zur wichtigsten Kinderbuchautorin und es beginnen für sie Reisen rund um den Erdball. 1963 wird sie auf Lebenszeit in die Literarische Gesellschaft der Neun aufgenommen und 1980 zur Vorsitzenden gewählt.

Schulen, Straßen und Kindergärten erhalten ihren Namen. Sie wird zum Dr. phil. honoris causa der Universität Linköping emannt, wagt aber auch 1976 ein Steuermärchen zu schreiben. Das "Pomperipossa in Monismanien" führt zu einem Regierungswechsel.

Sie macht sich im Tierschutz stark und kann viel bewegen. Nebenbei schreibt sie immer wieder neue Kinderbücher, wobei mein Lieblingsbuch „Im Land der Dämmerung" in den 90er Jahren erscheint.

Astrid Lindgren, die kleine zierliche Frau hat es verstanden aus ihrer nächsten Umgebung und ihrer eigenen fröhlichen Kindheit phantasievolle Geschichten um starke Personen zu schreiben, wie sie selbst wohl eine war.

Der Michel aus Lönneberg war voll von frecher Ideen wie Pippi, die Erwachsenen brauchte man nur in äußersten Nottagen, ansonsten gestalteten sich ihre kleinen Romanfiguren ihre eigene Kinderwelt, da durften Kinder noch Kinder sein.

Astrid Lindgren findet ihre letzte Ruhestätte dort, wo sie geboren wurde, im südschwedischen Heimatort Vimmerby.
 

Carl Raddatz zum 94. Geburtstag

Carl Raddatz einer der stillen Stars des deutschen Films und der Bühnen feierte am 13. März in Berlin Dahlem seinen 90. Geburtstag.

Der in Mannheim geborene Schauspieler beeindruckte Willy Birgel schon in jungen Jahren, der sich dann für ihn einsetzte. Schon bald eroberte sich Carl Raddatz die Berliner Bühnen, die ihn somit zu einem typischen Ur -Berliner machten. Sein Leben war die Schauspielerei, ob im Film oder auf der Bühne. In seiner einfachen, gerade aus sympathischen Art liebte er es in Harmonie zu arbeiten, was auch von Seiten der großen Regisseure wie Helmut Käutner, Boreslaw Barlog oder Heinz Hilpert statt fand.

Zu seinem Lieblingsfilm zählt „Unter den Brücken" mit Hannelore Schroth, Gustav Knuth und Hildegard Knef. Vielleicht weil er sich im nach hinein bewußt wurde, unter welcher Gefahr dieser Film von Helmut Käutner entstand. Rund um ihnen fand die große Schlacht von Berlin statt, überall Bombenhagel und Feuergefechte, nur dort wo sie drehten war alles friedlich und still, so erzählte er in einem Fernseh -Interview.

Nach dem Krieg holt ihn 1958 Borislaw Barlog zurück an die Staatlichen Berliner Bühnen. Er spielt mit Berta Drews, Gisela Uhlen, Winnie Markus, 0.E. Hasse, Ernst Schröder u.v.a., die auch in einigen Filmen seine Partnerinnen sind, u.a.auch Zarah Leander.

Meistens spielt er den Erzganoven mit Herz und Verstand. So mutet ihm Barlog in den 60er Jahren den „Hauptmann von Köpenik" Im Schiller -Theater zu. Trotz schlechter Kritik von Friedrich Luft ging es ein Jahr später nach Amerika, wo es ein riesiger Erfolg auch für Carl Zuckmayer wurde. Seine Freundschaft zu dem Schriftsteller brachte ihm die Rolle des General Harras im „Teufel des Generals" unter der Regie von Heinz Hilpert auf der Bühne ein.

Zwischendurch leiht er seine Stimme auch amerikanischen Schauspielern und synchronisiert für Humphrey Bogart und vielen anderen Stars. Doch dieser sympathisch, zurückhaltende Schauspieler kehrt immer wieder zu den Erzkomödianten zurück, spielt den Narren in „Was ihr wollt" und spürt irgendwo das an den Berliner Bühnen etwas vor sich geht, was nicht gut ist. Der Spargroschen wird angelegt und es gibt kaum noch Aufgaben für die Schauspieler, die großen Berliner Bühnen werden geschlossen und so spielt er 1938 zum letzten Mal am Renaissance -Theater in dem Stück „Der Besuch der alten Dame".

Vor drei Jahren hat Carl Raddatz noch einmal geheiratet und verlebte seinen 90. Geburtstag gesund und munter im Berliner Heim.
 

Winnie Markus die Grand Dame
des Deutschen Films gestorben

Am 8. März verstarb die Schauspielerin Winnie Markus im Alter von 80 Jahren in der Münchner Privatklinik Josefinum. Sie wollte im Januar noch eine Rolle auf der Bühne in dem Stück „Was zählt ist die Familie" spielen, mußte die Proben wegen einer Virusentzündung abbrechen und kam in die Klinik. Davon konnte sie sich nicht mehr erholen.

Zuvor drehte sie in England noch in einer Rosamunde Pilcher Verfilmung für das Deutsche Fernsehen. Vor einem Jahr stand sie im Berliner Volkstheater Hansa mit Jitka Frantova im zwei Personen Stück „Zyanid um fünf" auf der Bühne.

Zu ihren wichtigsten Bühnenrollen zählten „Olympia", „Das Lied von Tod und Liebe", „Affäre Dreyfus", „Ein idealer Gatte" und Gerhard Hauptmanns „Einsame Menschen". Sie spielte in vielen Nachkriegsfilmen an der Seite von Rudolf Prack, 0.W. Fischer, Paul Hubschmid oder Viktor Stahl. Als es um den deutschen Spielfilm ruhig wurde, war sie sehr schnell im Fernsehen gefragt und drehte viel Serien, u.a. in „Zwei Münchner im Himmel", „Wiedersehen in Kanada", „Ihre Exzellenz die Botschafterin" und „Die Fallers".

Die Beisetzung wird in aller Stille stattfinden, so hatte sie es sich gewünscht.

 

Günter Lamprecht als Schriftsteller

Ein grandioser Schauspieler schreibt ein grandioses Buch.

Wer das Buch des Schauspielers Günter Lamprecht, „Und wehmütig bin ich immer noch" in die Hand nimmt und liest wird süchtig. Man beginnt und legt es erst wieder weg wenn es beendet ist.

Er schreibt über seine Jugend in Berlin, die nicht gerade einfach war, so fesselnd, daß man jeden Schritt mit geht, jeden Schlag, den er erleidet, mitfühlt, man friert, wenn ihm kalt ist, und man ist froh, wenn er glücklich ist. Nur schade, daß es endet, bevor seine große Karriere beginnt.

Vielleicht schreibt er ja noch darüber und dann muß man dieses Buch unbedingt gelesen haben: Günter Lamprecht „Und wehmütig bin ich immer noch", erschienen im KiWi Verlag unter der ISBN Nummer 3-46203106-6.

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