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September 2002 - Nr. 9

 

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Waschbären-Plage

Waschbären plündern Gärten und erobern Dachböden

DN - Frechheit siegt: Unbeeindruckt wagen sich in diesem Sommer flinke Waschbären in deutsche Gärten vor, plündern Obstbäume, graben Blumenzwiebeln aus und durchwühlen den Müll. Selbst im Stadtgetümmel und auf Dachböden wurden die possierlichen Tiere mit dem buschigen Schwanz schon gesichtet. In Kassel, das als europäische Waschbären-Hauptstadt gilt, haben etliche Einwohner ihre Häuser schon fast in Festungen umgebaut, um die dreisten Eindringlinge abzuwehren. Doch ein wirksames Mittel ist nach Ansicht von Experten nicht in Sicht - obwohl immer mehr Jäger zur Flinte greifen, um den sich stark vermehrenden Petzen den Garaus zu machen. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland sieht das Problem: Die aus Nordamerika stammenden Bären dürften einheimische Arten nicht verdrängen, sagt Experte Rüdiger Rosenthal. Der Abschuss der in Deutschland artfremden Tiere sei möglich, da sie nicht unter Schutz stehen. "Aber dort, wo sie keinen Schaden anrichten, sollte man die Waschbären tolerieren", appelliert der Naturschützer. Seinen Namen verdankt der Waschbar der Angewohnheit, die Nahrung gelegentlich im flachen Wasser zu spülen.

Der nordamerikanische Waschbär (Procyon lotor) hat in Deutschland keine natürlichen Feinde. Massenhaft vermehrt hat sich der gestreifte Petz, seit am Edersee in Hessen 1934 die ersten Tiere ausgesetzt wurden. In Brandenburg begann die unkontrollierte Ausbreitung des geschickten Kletterers gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, als rund 25 Tiere aus einer Pelztierfarm entwischten. Auf der Suche nach Nahrung wagten sich die Allesfresser dann immer mehr aus den Wäldern. Uneinsichtige Tierfreunde locken die Plagegeister auch noch mit Futter an. In den westlichen Teilen von Kassel, die an den Habichtswald grenzen, sollen mittlerweile Bären in vierstelliger Zahl leben. Auch in der alten Kaiserstadt Goslar zeigen die Petze keine Spur von Scheu: In der Nähe der historischen Kaiserpfalz wurde ein Bär in einem Lichtschacht entdeckt. Er musste von der Polizei befreit werden.

(Amüsant für Kanadier zu beobachten, daß sich der Waschbär in Europa auch nicht anders benimmt als in seinen heimatlichen Gefielden Nordamerikas. So sind die Mülltonnen in der Nachbarschaft der Redaktion z.B. seit ewig waschbärenfest verschlossen, auch die Kamine sind so gebaut, daß Waschbären nicht darin ihr Zuhause machen.
Anderseits ist dies wieder ein Beispiel, wie unverantwortlich es ist, Tiere oder Pflanzen – egal wie niedlich oder bewundernswert – unkontrolliert in fremde Länder und Gebiete umzusiedeln. [Die Redaktion])

 

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