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Ham Se det jehört? |
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Jerade nachdem ick mir een schönes Stück Stollen uffn Teller jelecht hatte und zusammen mit der Tasse Kaffe an den Computer ging, um ein wenich uffm Netz zu surfen, fand ick een en Artikel, wobei mir prompt der Appetit verjing. Is ja nun schon een paar Jährchen her, det wir uns ohne Scham umbringen und dann fressen, jiebt ja ooch jenuch anderen Kram, wovon man satt werden kann, aber det in Deutschland der Kannibalismus wieder ausjebrochen ist, ist der beste Beweis dafür, det et bei die Menschen is wie mit de modernen Möbel: Das Fournier is hauchdünn, bei de Möbel uffm Pressholz und bei de Menschen uff ihrer sojenannten Zivilisation. Darunter liegt der nackte Barbarismus. Und nu muß man sich vorstellen, det et in Deutschland keen Jesetz nicht jiebt, det den barbarischen Kannibalismus verbietet oder bestraft! So lange is det schon her, det wir uffgehört ham uns zu fressen, det man in Menschenjedenken nie uff die Idee kam ein Jesetz dajegen uffzustellen. Ja, wenn det aber man nu so is, denn wird es ja wohl bald eins jeben, oder jloben Sie nich? Wie jesacht, mir wurde janz schlecht, weil ick mir anstelle der frisch jebratenen Janz.... Na ja, lassen wir das. Nun brauch uns nischt mehr wundern. Reden wir von was Schönem, wie z. B. Weihnachten und Märkte. War ja wieder schön in Kitchener, mit toller Stimmung. Aber hier in Toronto kriejen wir det nich hin. Ick war uffm Markt, der ja jetzt vonner Stadt abjehalten wird. Die Hütten sind da, aber fast nich jeschmückt, und die wo jeschmückt waren, ham een paar Leutchen vandaliert. Det muß man sich vorstellen, se ham det Tannenjrün abjerissen! Und wo war die Polizei? Ja, der Mann der Wache schob war wohl jerade am anderen Ende vom Nathan Philip Square, ooch als in den Buden einjebrochen wurde. Die Stadt sponsort det alles und macht aber nur was am Wochenende. Inne Zwischenzeit stehen sich da die armen Händler die Beene innen Bauch und frieren. Schön aussehen tut det Janze ooch erst abends, wenne Lichter an sind. Tachs über ist det janz schön trist, det kann ick ihnen sajen. Deutscher Kram is aber doch da, nur keene deutschen Jeschäftsleute aus dieser Jegend vertreten, nur eene nette Frau, die Brigitta Theimer, mit irre schönen Sachen und Kunsthandwerk aus Deutschland, Dänemark und Rumanien usw. Na ja und der Deutsche Weihnachtsladen.com, der ooch in Chicago is, ist wieder mit all seinem schönen Krimskrams da, aber denen scheint ooch die Luft ausjegangen zu sein. Zuhören darf man ooch nich bei den Leuten, die da hinkommen, da kann einem schlecht werden. Ick habe gesehen, wie eene Frau sich hat een Dutzend Engel zeijen lasen, alle unter 3 Dollar. Und am Ende konnte sie sich nicht entscheiden und jing ohne einen mitzunehmen. Oder stellen Sie sich jemanden vor, der herrliche Herzen, künstlerisch jestaltet ansieht und fracht: Was machen die? Watt solln die schon machen? Die haben symbolischen Wert! Da ham Sie es, det is kultureller Barbarismus, erster Klasse! Nich ärgern, nur wundern, sacht mein Doktor immer. Ick komme aus dem Wundern jar nich mehr raus. Also, denn man allerseits frohe Weihnachten! Ihr Eberhard Kurt Walter, janz ohne Molle, aber mit Eierlikör Comments to: kuwa@echoworld.com |
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