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October 2011 - Nr. 10

Also wissen Se, ick hab inner Schule as Junge noch jelernt det Habgier ne Sünde is. In den letzten Jahrzenten ist sie allerdings zur Kunst hochgejubelt worden. Und nu ham wer den Salat, schon wieder! Kaum ham wir uns ein wenich erholt, da geht det schon wieder los mit Griechenland und Gott weiß wie vielen anderen Ländern ooch.

Ist schon schlimm mitte Regierungen. Die sind viel zu langsam, selbst wenn se wissen, det es drängt, denn beruft man sich uffe Demokratie und bis man denn endlich alle unter eenen Hut hat, denn isset man schon wieder zu spät.

Warum geht nich jeder wieder uffe eigene Währung zurück und denn soll‘n se doch kaputt gehen, oder? Ham se doch ooch selber versaut oder?

Und immer geht es uffe arme Leute. Die Reichen kriegen alles umsonst, anjeblich damit se Arbeet und Jobs schaffen können. Wenn man die ein wenich höher besteuert, fühlen die det jar nicht. Det fühlt sich bei denen nich mal so an als wenn einer von uns eene Tasse Kaffee am Tag aufgeben muss.

Raffgier wird gepredigt, Habgier wird ausgeübt. Alles Todsünden. Und nun sind sogar unsere jungen Leutchen bereit uffe Barrikaden zu steigen. In Afrika hat man es ihnen vorgemacht und in Nordamerika werden sie es auch tun. Die jungen Leutchen haben erkannt, det es so nicht weitergeht und sind bereit ihre Haut dagegen zu Markt zu tragen. Die können sich innerhalb von Minuten organisieren. Dafür sind die elektronischen Apparaturen ideal! Man sollte ihnen helfen. Wenn sich dann auch noch die Alten hinter sie schmeißen, dann wird es vielleicht doch noch ne Änderung geben, bevor es total verpfuscht ist.

Und was hab ick jehört, jenau so wie die deutsche Regierung jetzt den alten Leuten ihre letzen Rentengroschen ausse Tasche zieht, weil se so pleite sind und alles verwirtschaftet haben, so machen die USA es ooch. Aber die Banken werden belohnt und CEOs kriegen immer noch riesige Bonuszahlungen.

Also wissen Se, ick darf mir ja nich uffrejen, aber sonst würde ick ooch mitmachen, wenn se uff Bay Street marschieren in Toronto. Aber ick kann ja noch mal mehr richtich loofen.

Also bleib icke in meinem stillen Kämmerlein und trink mir een kühles Blondes zur Beruhigung.

Daruff eene Molle

Ihr Eberhard Kurt Walter

 
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Eberhard Kurt Walter, kommentiert, Kommentare, Berliner Dialek, Humor, Satire, deutsch-kanadisch, deutschkanadisch, Toronto, Ontario, Canada

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