von Matthias
Claudius
Es
war erst frühe Dämmerung
mit leisem Tagverkünden
und nur noch eben hell genug,
sich durch den Wald zu finden.
Der
Morgenstern stand linker Hand,
ich aber ging und dachte
im Eichtal an mein Vaterland,
dem er ein Neujahr brachte.
Auch
dacht’ ich weiter: So und so,
das Jahr ist nun vergangen,
und du siehst, noch gesund und froh,
den schönen Stern dort prangen.
Der
ihm dort zu stehn gebot,
muß doch gern geben mögen!
Sein Stern, sein Tal, sein Morgenrot,
rings um mich her sein Segen!
Und bald
wird seine Sonne hier
zum erstenmal aufgehen!
Das Herz im Leibe brannte mir,
ich mußte stille stehen!
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