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April 2001 - Nr. 4

 

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Man glaubt es kaum!

 

Daß die Lerchen wieder singen, 
daß sich Schmetterlinge schwingen, 
gelb und schwarz mit goldnem Saum, 
daß sich grüne Gräser treiben, 

auch nicht eins zurück will bleiben, 
man glaubt es kaum.

Daß sie bricht, die starre Binde, 
daß die lauen Abendwinde 
Knospen ziehn aus Busch und Baum, 
daß die Amsel tiefe, volle 
Töne durch die Wälder rolle, 
man glaubt es kaum.

Daß man durch die Luft, so milde, 
Kinderscharen, liebe, wilde, 
jauchzen hört im fernen Raum – 

lang im dumpfen Haus gesessen, 
aber schnelle, schnell vergessen – 

man glaubt es kaum.

Und es will mich immer fragen, 
mir ins Ohr ein Wörtlein sagen, 
und es ist mir wie ein Traum, 
daß ich selbst vor Jahren, Jahren 
spielte mit den Kinderscharen, 
man glaubt es kaum.

Friedrich Theodor von Vischer (1807-1887)


 

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