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June 2001 - Nr. 6

 

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Antje Steiger

Dresden im Dixieland-Fieber

„Wahrer Jazz kommt vom Herzen und findet zum Herzen,
ist eine Brücke von Mensch zu Mensch, ein Stück Leben"
– Louis Armstrong -

Seit nunmehr 40 Jahren findet im Mai Dresden’s berühmtes Dixieland-Festival statt. Was am Pfingstsonntag 1971 im nicht einmal halbgefüllten Festsaal des Dresdner Kulturpalastes auf sparsam dekorierter Bühne mit nur 6 Jazzbands aus vier damals „sozialistischen" Staaten begann, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem der bedeutendsten internationalen Jazzfestivals in Europa.

Dresden: "Brühlsche Terasse"Krönender Abschluß des Festivals ist seit 1978 die große Straßenparade durch die historische Stadt. In diesem Jahr jazzten sich 21 der 43 Bands aus 15 Ländern auf wunderschön dekorierten Trucks durch die Stadt, gesäumt von unzähligen Besuchern und Einheimischen, die nicht nur das schöne Wetter sondern auch die tolle Musik genossen. Es war kein Halten mehr, die Hände klatschten, die Hüften wogten, die Füße zappelten und wer genügend Platz hatte, tanzte tanzte tanzte...

Der Festzug endete auf dem Theaterplatz vor der Semperoper, wo während des Umzuges und noch lange danach die Bands zum Abschied spielten was das Zeug hielt, und Lust auf mehr im kommenden Jahr verbreiteten.

Das Festival hat nicht nur Tradition und zieht von Jahr zu Jahr mehr Besucher und Bands an, sondern wird jährlich gigantischer. Im Laufe der Woche vor dem berühmten Abschlußwochenende spielen die vorwiegend aus Europa, Amerika, Asien und Ozeanien angereisten Bands in den meist Wochen vorher ausverkauften Sälen, Musikhallen, Jazzkneipen usw. vor ihrem jazzbegeisterten Publikum. In diesem Jahr fand auch ein musikalisches Ereignis der Sonderklasse im neuen Hörsaalgebäude der Technischen Universität Dresden statt. Unter dem Motto „Dixie auf dem Campus", wogten sich die Wände des neuen Gebäudes im rhythmischen Dixieland-Sound.

Ebenfalls besonders war die Oldtimer-Straßenbahnparade quer durch die Stadt zu Europas größtem Straßenbahnhof, in dem anschließend die große Dixie-Tram-Fete stattfand.

Unvergleichlich und zweifelsohne der Höhepunkt eines jeden Festivals ist das Abschlußwochenende. Die Stadt quillt über vor Musik, guter Laune, Rhythmus, Freude, Lebenslust. Der Besucheransturm wächst zusehends und den ganzen Samstag gibt es auf der sogenannten Jazzmeile zwischen Frauenkirche und Hauptbahnhof Jazz vom Feinsten auf den zahlreichen Bühnen. Es ist, als gäbe es nur noch Freude und Frieden unter den Menschen. Wie doch Musik verbindet!

Auch auf den Dampfern der „Weißen Flotte" auf der Elbe wird gejazzt, wobei sich das Terrassenufer an der Elbe, wo sich die Dampferanlegestellen befinden, ebenfalls mit jazzigem Leben füllt.

Die sonst so ehrwürdige Kulturhauptstadt Sachsens erwacht an diesem Wochenende im Mai endgültig aus ihrem Winterschlaf.

Auch im kommenden Jahr lädt das Jazz-Festival vom 30. April bis 5.Mai 2002 zum Genießen ein.

Antje Steiger 
– 18. Mai 2001 -

 


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