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June 2001 - Nr. 6

 

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von Marianne Schmidt

Marianne Schmidt„Zyanid um fünf" im Volkstheater-Hansa

Einen solchen Premierenerfolg hat das Volkstheater-Hansa in Berlin schon lange nicht mehr erlebt. Standing Ovation und ein Meer von Blumen gab es am 3. Mai für Winnie Markus und Jitka Frantova zur Premiere des zwei Personenstücks „Zyanid um fünf".

Das Stück des tschechischen Autors Pavel Kohout von Schuld und Sühne wurde von Regisseur Andreas Lachnit mit viel Intelligenz und kriminalem Feingefühl in Szene gesetzt. Leicht war das gewiß nicht, enthält das Drama doch sehr viel Text und wenig Bewegungsmöglichkeiten durch den Inhalt. Da muß Jitka Frantova viel tun, um es nicht erstarren zu lassen, und sie hält Tempo in Text und Gestik, daß es einem manchmal den Atem raubt. Sie versteht es, dem Stück eine Wendung zu geben, auf die man nicht gefaßt ist.

Stark dagegen hält die wunderbare Winnie Markus in Stärke und Herzenswärme in ihrer Rolle der alternden Schriftstellerin Zofia Lass, die sich durch die Veröffentlichung eines Tagebuches unter falschem Namen Reichtum und Ruhm verschaffte. Bis eines Tages die Tochter der wirklichen Verfasserin, Irene Golombiowska, gespielt von der überragenden Jitka Frantova, auftaucht. Ein Schuld- und Sühnespiel per Exzellenz beginnt. Der Kampf zweier starker Frauen und Erinnerungen an dunkle Kriegsvergangenheiten hält das Publikum für eineinhalb Stunden gefangen. Das Stück wird aus dramaturgischen Gründen ohne Pause durchgespielt, was beiden Schauspielerinnen viel Kraft abverlangt.

Das Bühnenbild wurde wie seit vielen Jahren im Hansa-Theater von Rainer Terweg entworfen.

Bis zum 10. Juni ernten Winnie Markus und Jitka Frantova allabendlich stürmischen Beifall vor einem leider nicht immer ausverkauftem Haus. Einen weiteren wunderbaren Abend erlebte Winnie Markus am 16. Mai im Hansa-Theater. Dort veranstaltete das Haus ihr zu Ehren zum 80. Geburtstag eine Geburtstagsgala mit alten und neuen Wegbegleitern der Schauspielerin. Oswald Kneip, Moderator und Organisator dieser Veranstaltung überraschte die Künstlerin mit vielen Gästen aus ihrer jahrzehntelangen Karrierelaufbahn. Filmproduzent Artur Brauner brachte sogar eine russische Musikkapelle für ein Geburtstagsständchen mit, was Winnie Markus sehr genoß.

Filmkollege Helmut Lange kam, Brigitte Grothum, ihre erste Filmtochter in dem Film „Preis der Nationen" (später „Das Mädchen Marion" genannt) ließ es sich nicht nehmen, ihr zu gratulieren. Eine große Überraschung war Produzent Rademann, der bis zum Schluß Winnie Markus per Telefon vorflunkerte, er könne leider nicht kommen, weil er ein neues „Traumschiff" dreht, und beinahe hätte er wirklich nicht kommen können, weil die Lufthansa streikte. Ihre Kollegin Jitka Frantova gratulierte ihr auf besondere Weise mit einem Chanson über das Leben der Schauspieler, eine ganz andere Seite der sonst sehr ernst spielenden Künstlerin.

Wer nicht kommen konnte, schickte Geburtstagsgrüsse per Fax, Telegramm und Blumen, Blumen, Blumen. Johannes Heesters ließ es sich nicht nehmen, einen musikalischen Gruß mit seiner neusten CD zu schicken, wobei ihr besonders das Herz aufging. Auch Dietmar Schönherr, der selbst drei Tage später seinen 75. Geburtstag feierte gratulierte aus der Ferne.

Vor der Bühne warteten über hundert Geburtstagsgratulanten und der Abend endete erst lange nach Mitternacht.

 

Evelyn Künneke starb im Alter von 79 Jahren

Kurz nach Redaktionsschluß der letzten Ausgabe von Echo Germanica erreichte mich die Nachricht vom Tod der Künstlerin Evelyn Künneke.

Am 28-April schloß sie für immer die Augen. Leider vorhersehbar starb sie nur wenige Wochen nach dem Tod ihrer Kollegin und Freundin Helen Vita. Die Tänzerin, Schauspielerin und Sängerin und Tochter des Operettenkomponisten Eduard Künneke litt schon lange an verschiedenen Krankheiten, trat aber dennoch jahrelang mit Helen Vita und Brigitte Mira in dem erfolgreichen Stück „Drei alten Schachteln" auf.

Die kirchliche Trauerfeier fand in der gleichen Kirche statt, in der auch für Helen Vita gedacht wurde. Unter großer Anteilnahme nahmen die Berliner von ihr Abschied.

Brigitte Mira, die so kurz hinter einander ihre beiden Partnerinnen verlor, hat das gemeinsame Stück in „Eine alte Schachtel" umbenannt. Die inzwischen 91jährige Biggi Mira hat großen einzelnen Erfolg mit dem Stück, aber ich würde ihnen viel lieber mit Helen und Evelyn teilen, sagt sie sehr, sehr traurig.

 

Die große Freiheitsglocke leutet wieder in den Himmel von Berlin

Nach viermonatiger Reparatur (400 000 Mark Kosten für einen Riß) kehrte die wohl beliebteste Glocke Berlins wieder an ihren richtigen Platz zurück. Unter Hunderten von Schaulustigen beförderte ein 160 Tonren Spezialkran die 10 Tonren schwere Bronzeglocke in das Gebälk des Schöneberger Rathauses. Ein schwieriges Verfangen, wenn man bedenkt, daß das Rathaus stolze 45 Meter Höhe hat. Doch Zentimeter genau kam sie an den Platz zurück, wo sie 1950 zum ersten Mal leutete. Für die Berliner war sie vom ersten Tag an ein Symbol der Freiheit. Die Kopie der amerikanischen „Liberty Bell" läutet nun wieder seit dem 10. Mai und ihr Klang verheißt hoffentlich noch Tausende von Jahren Friede und Freiheit.

 

Lexikon der Film- und Fernsehsynchronisation

Wollten sie nicht schon immer wissen, wer wem seine Stimme in ausländischen Filmen leiht ? Endlich gibt es darüber ein Nachschlagewerk von Thomas Bräutigam mit einer Einführung des wohl in Deutschland dienstältesten, meistbeschäftigten und beliebtesten Synchronsprecher Friedrich Schoenfelder.

Ein umfangreiches Lexikon, das keine Fragen dieser faszinierenden Arbeit offen läßt. Für jeden Filmfan ein Muß!

Erschienen seit Mai 2001 im Lexikon Imprint Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf.

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