Ham Se det jehört? |
||
Also wissen Se, jetzt weiß ick et genau. Unsere Bürokratie schreitet mit Riesenschritten in Richtung Polizeistaat. Is ja nun schon een paar Jahre her, det es nun verboten ist, mehr als drei Katzen und soundsoviele Hunde etc. zu haben, det man se alle mit Microchip versorjen muß, ne Lizenz für Katzen haben muß usw. Und wenn Se sich erinnern, da hab ick mir damals schon drüber uffjeregt. Aber nun iss es soweit, det man es in der Praxis sehen kann. Also wir ham een paar Nachbarn, bei denen alle Tiere in eine von zwei Kategorien jehören, entweder sind sie nützlich oder sie sind gefährlich, aber in jedem Fall gehören se irjend wann innen Pott. Nu wissen wir ja, det der Frömmste nich in Frieden leben kann, wenn es dem bösen Nachbarn nich jefällt. Also, unsere Nachbarn, die haben een Kind und deshalb keene Katze nicht. Anstelle dessen haben se ne Paranoia über Katzen, die so schlimm ist, det se die Autoritäten anjerufen haben und sich über die Katzen in der Nachbarschaft beschwert haben. Wissen Se, es ist unmöglich festzustellen, welche von den vielen Katzen nun bei denen im Garten ein wenig mehr gekratzt hat und wer ein wenig weniger. Was wir nun in der Nachbarschaft haben, is det sich die Leute und ihre Katzen jegenseitig bespitzeln, um jejebenenfalls bei den Autoritäten gegen jemanden andern aussagen zu können, um die eijene Katze zu schützen. Außerdem redet man kaum noch mit einander über den Zaun hinweg; man ist jetzt erst mal stinksauer auf den Nachbarn. Natürlich sajen die Ämter einem nicht, wer sich beschwert hat, aber da jiebt es natürlich eine engere Auswahl und da Mißtrauen schon mal jestreut is, zieht det nun seine Kreise. Kaum war die erste Rund ausjespielt, da fing es schon mit der Zweiten an: nun werden andere Ämter anjerufen. Jemand hat nich jenuch uffjeräumt in seinem Garten, oder is noch nicht mit dem Pflanzen fertig. Da liegen noch een paar abjeschnittene Baumäste rum, die man der Stadt bei Jelegenheit kleinjeschnitten mitjeben will. Oder man hat se lijenjelassen, weil die Heinis von der Müllentsorjung ooch in neuerer Zeit Fizematentchen machen. Legste eenen Ast zu viel hin, denn lassen se ihn liejen. Können Sie sich vorstellen, was hier abjeht? Keener traut dem anderen nich und überall is dicke Luft. Ick garantiere, det einije Leutchen aussziehen werden, wenn se können und det noch mehr Häuser verkooft werden, und det heißt, det sich wieder eene Nachbarschaft stark verändern wird. Aber vielleicht is det ja ooch der Zweck der Übung: einfach die Leute vergraulen! Wenn ich die Wahl habe, denn würde ich ooch umziehen, denn solche Krämerseele, nee, damit will icke nischt zu tun haben. Nu, inne Zwischenzeit hat et so viel jerechnet, det die Katzenviecher alle nich rausjingen, und stellen Se sich vor: et lajen trotzdem Haufen in Nachbars Jarten. Wo die wohl herkamen? Der Tierarzt, der jerufene sagte: Waschbären! Nun is die jroße Fraje: wann werden wir von den Jesetzen für die Waschbären und Eichhörnchen verantwortlich jemacht? Oder jiebt et dafür ooch schon ein Jesetz und ich habe det nur verpennt? Was soll’s, ich lache mir jetzt eene kühle Blonde an. Daruff eene Molle, Ihr Eberhard Kurt Walter
Comments to: kuwa@echoworld.com |
||
|
||
Send mail to webmaster@echoworld.com
with
questions or comments about this web site.
|