Kleine Deutsche Sprachschule |
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Ausgesucht und präsentiert von Sybille Forster-RentmeisterAls ich neulich hörte, daß einige unserer vielen Bettler in Toronto wohl mehr Geld in einer Woche verdienen als die meisten in einem Monat, da mußte ich unbedingt nachschauen, ob es in unserem schlauen Buch etwas über das Betteln gab. Ganz per Zufall fand ich unter dem Stichwort Klaue folgenden Text: Mit gehöhlter Hand dastehen, betteln. Mittlerweile wissen wir, daß nicht nur in orientalischen Ländern aus Faulheit und nicht nur aus Armut gebettelt wird. Wenn die aufdringlichen Typen mit offener Hand herumlungern, könnte man sagen, daß sie wie eine gehöhlte Klaue aussieht, die den Geldbeutel ergreifen möchte. Diese Beschreibung fand seinen Weg sogar in die Literatur. Bei Werner Helbig (Westermann 6. Juni 1965) steht in „Die Sphinx frißt Rubel": „Der andere stand mit gehöhlter Hand Klaue vor dem Fenster, heischte Trinkgeld für seine galante Geste. Ich wandte die Technik des Nichtsehens an. Er verzog sich grollend." Mit einem solchen Gleichnis wird man an ein altes deutsches Sprichwort erinnert, das wohl guter Rat ist: „Dem Armen hilf, den Bettler verjag’!"
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