von Marianne Schmidt
Die
junge Romy – ein ganz persönliches Buch
Mit hinreißend schönen Bildern hat Michael Petzel ein
Fotoband über „Die junge Romy – Reifezeit eines Stars" herausgebracht.
Zwanzig Jahre nach ihrem Tod erwacht das Mythos Romy
Schneider noch einmal vor unseren Augen in wunderschönen, zum Teil bisher
nicht veröffentlichten Aufnahmen. Es beinhaltet eine vollständige
Filmografie, Texte über die Zusammenarbeit mit Journalisten, detaillierte
Berichte über Dreharbeiten der einzelnen Filme und ihrem Privatleben.
Ein kostbares Geschenk nicht nur für Romy Schneider Fans.
Ein Fotoband so schön wie es das Mythos Romy Schneider war. Erschienen im
Schwarzkopf und Schwarzkopf Verlag (ISBM 3-89602-414-0).
Die Schauspielerin Marianne Hoppe ist tot
Die große Theater- und Filmschauspielerin Marianne Hoppe ist
am 23. Oktober im Alter von 93 Jahren in Berlin gestorben. So still wie sie
lebte wurde sie auch im oberbayrischen Siegsdorf 3 Tage später beigesetzt.
Marianne Hoppe, die am 26. April 1909 in Rostock geboren
wurde und auf dem väterlichen gut im Mecklemburgischen aufwuchs, ging nach
dem Privatunterricht zuhause für zweit Jahre nach Berlin auf die Schule,
dann zog es sie 1924 für zwei Jahre auf die Handelsschule nach Weimar.
Danach ging sie zurück nach Berlin und nahm Schauspielunterricht an Max
Reinhardt’s Deutschem Theater.
1928 spielt sie zum ersten mal in einer Nebenrolle im
Berliner Jugendtheater und es dauert nicht mehr lange, bis sie zu einer der
gefragtesten Bühnenschauspielerinnen heranwächst. Schon bald steht sie in
ganz Deutschland auf den großen Bühnen, von Frankfurt/Main bis München.
Ihre ganz großen Rollen spielt sie am Berliner
Schauspielhaus in Berlin unter der Intendanz von Gustav Gründgens, den sie
auch heiratet.
1933 kam der deutsche Tonfilm und ihre erste Rolle spielt
sie in dem Film „Der Judas von Tirol". Bis Kriegsende spielt sie neben dem
Theater in 20 Filmen und wird so zu einem der großen Ufa Stars.
Auch nach ihrer Scheidung mit Gründgens spielt sie weiter
unter seiner Regie, wird zu einer der meist besetzbaren Schauspielerinnen,
weil sie jedes Genre spielt. Bald schon spielt sie auch am Burgtheater Wien.
Das Fernsehen läßt nicht lange auf sich warten und man
besetzt sie in anspruchsvollen Rollen in Krimi-Serien wie der „Alte" oder „Der
Kommissar". Aber nicht nur ihre unnachahmliche Stimme geben ihr ein
Markenzeichen, ihre tieffunkelnden Augen ziehen den Zuschauer an, lassen es
der gerade spielenden Rollenperson an Faszination glauben schenken. Sie
spielt so viele Rollen ohne großes Aufsehen zu erregen.
Ende der 90er Jahre kehrt Marianne Hoppe nach Berlin ins
Berliner Ensemble Theatern zurück, spielt in Heiner Müllers Inszenierung das
Bert Brecht Stück „Arturo Ui" mit riesigem Erfolg. Sie hält Lesungen mit
Heiner Müller im BE Theater.
1999 macht uns der Regisseur Werner Schröter ein großes
Geschenk. Er dreht mit Marianne Hoppe den Dokumentarfilm „Marianne Hoppe –
Die Königin". Auch hier in der Dokumentation großartig präsent, warmherzig,
ehrlich und von großer Erzählerkraft, und dennoch zurückhaltend.
Siebzig Jahre Theaterleben gaben ihr die Auszeichnung „Grand
Dame" der deutschen Bühnen. Eine große, stille Schauspielerin, die auch im
hohem Alter noch anspruchsvolle Rollen spielte, hat uns verlassen.
Gert Westphal – eine große Stimme ist verstummt
Die große deutsche Schauspielkunst hinterläßt immer größere
Lücken. Deutschland trauert in den letzten Wochen neben dem großen
Bühnenregisseur Rudolf Noelte auch um die „Stimme der Nation" – Gert
Westphal. Der Schauspieler und Sprecher starb Anfang November im Alter von
82 Jahren in Zürich an Krebs.
Gert Westphal begab sich neben der Schauspielerei immer mehr
zur großen Erzählerkunst und wurde sehr schnell zum beliebtesten Vorleser
und Erzähler beim Rundfunk und der Schallplattenfirma Deutsche Grammophon.
Dennoch verlor er das Theater nicht aus den Augen.
Über zwanzig Jahre war er festes Ensemblemitglied des
Züricher Schauspielhauses, spielte die unterschiedlichsten Rollen in der
Klassik wie in der Modernen. Seine große Schauspielkunst führte ihn über
alle großen deutschen Bühnen bis hin zu den Salzburger Festspielen.
Seine markante Stimme machte ihn aber schon in den 60er
Jahren zum großen Vorleser der Nation beim Norddeutschen Rundfunk mit der
Thomas Mann Lesereihe der „Josefsromane". Ob im Synchron oder in der
Literatur, Gert Westphal war der beste Interpret des Erzählens. Über 200
Tonträger hat er alleine bei der Deutschen Grammophon besprochen.
Erzählungen von Theodor Fontane, Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine,
die Manns oder Hermann Hesse, die Reihe seiner Lesekunst war unerschöpflich.
Neben seinen vielen Tonaufnahmen reiste er durch die Lande
und hielt Vorlesungen. Seine Stimme und seine Rezitationen werden noch lange
nachklingen.
|