June 2003 - Nr. 6
Ham Se det jehört?
Mir laust der Affe! Die deutsche Jemeinde in Toronto hat einen neuen Moralapostel. Er meint, er müsste jene(n) beschützen, die/der schamlos in ihrer/seiner Dummheit im persönlichen Jespräch, (mit Zeugen!) sogar zugeben, dass sie/er daruff aus sind eine andere Publikation, nämlich die wo man vorher gearbeitet hat, alle zu machen. Gleich 2 Publikationen werden öffentlich verdächtigt, jelogen zu haben und jewisse Standards des Journalismusses verletzt zu haben, was ooch an dieser Stelle passiert sein soll.
Übrijens habe ick mir nochmals informiert und zwar an der Quelle und man sachte mir, det alles uff Wahrheit beruht. Hinjegen, was die jewisse(n) Person(en) erzählten, sollen Schnappsideen jewesen sein.
Is ja man nur jut, det icke nie jesacht habe, det ick een Journalist bin. Eijentlich wäre det ne Beleidigung für mir, denn icke bin ein Menschenfreund, wat man von Journalisten nicht unbedingt behaupten kann, denn die schreiben det, watt von zahlender Seite her verlangt wird. Ick bin und bleib een unabhängiger Beobachter.
Ick freu mir ooch unheimlich, det meine kleene Glosse so ernst jenommen wird, det sich der Moralapostel dazu jezwungen sieht, dazu öffentlich Stellung zu nehmen , und det in seinem kostbaren Blatt mit ohne nennenswertem Anzeigen Anteil. Fragt sich, wer dort die Rechnungen zahlt.
Übrigens hat der Herr, als er noch einem anderen Gewerbe nachging, behauptet, det die offiziellen Statistiken der kanadischen Regierung für ethnische Zählungen total wertlos sind. Heutzutage allerdings macht er sie sich zu Nutze. Steht jleich oben druff, uff der Preisliste. Fragt sich, wann er die informierte Wahrheit sagte, damals, oder heute?
Wirklich schlimm is, dett man da drüben bei der neuen Zeitung keenen Humor nich hat. Det sind alles Kandidaten für die neuen Realitäts-Fernsehprogramme, wenn Se mir frajen, aber mir fracht ja keener. Phantasie und Kreativität sind nich jefracht, haben keenen Platz in einer solchen Welt. Nich een schönes Bild, sondern schlechte Nachrichten müssen uffe erste Seite. Die Öffentlichkeit muß informiert werden, wer sie jerade terrorisiert! Selbst wenn die Nachrichten schon ne janze Woche alt sind und wir det alles längst verdaut haben. So wird denn der Terror weiter verbreitet und det nennt man denn verantwortungsbewußten Journalismus. Und det, wo man doch selber ooch jar keen Journalist is.
Wenn man so is wie icke, denn sieht man die Welt philosophisch und eher etwas satirisch und hat keenen Sinn für nutzlose Drohungen und Geltungsbedürfnis.
Ach
ja, ick hab mir sajen lassen, det Blatt soll für die jebildenten Leute sein,
nicht für den Rest von uns. Wir sind zu dumm, den letzten Klatsch aus
Hollywood zu verstehen (Seite 2 jeder Ausgabe).
Ach ja, hätte fast verjessen: mein alter Freund Gerry Meinzer hat det Ritterkreuz für friedliche Kriegsführung im Zivilisationsdjungel der Neuzeit verliehen bekommen! Ick wäre zu gern da jewesen und hätte ihm jratuliert. Leider ging det nich, denn es wurde keene Presse einjeladen. Außer natürlich der neuen. Wer det wohl einjefedelt hat?
Is egal. Ich setz mir unter meenen Appelboom und hebe ein kühles Blondes!
Daruff een Molle
Ihr Eberhard Kurt Walter
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