Ham Se det jehört? |
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Tscha, nu isses ja nich mehr wegzuleuchnen, die älteste Zeitung aus unseren Reihen, der Kanada Kurier is nich mehr. Und schon stürzen sich die Hyänen uffe vermeintlichen Reste, Personal sucht Arbeet und macht schon die Runden, Ersatz wird angeboten. Aber sind wer doch ehrlich, da wahr nich viel zu holen. Det Ding war schon lange tot. Da gab es schon für ne Weile ne neuere Version die dem Kurier längst den Rang abjeloofen hatte. Aber Nostalgie jebietet, det wir traurich sind. Schließlich ham wir det Blatt ja alle jahrelang jelesen; einiche von uns ham da sogar jearbeetet, sind damit so alt jeworden wie die schon lange museumsreife Heidelberg Druckmaschine. Als die ihre letze Seite jedruckt hatte, da wurde es denn ooch wohl zu teuer, den janzen Apparat aufrecht zu erhalten. Det Ende stand vor der Tür. Schade, aber wahr. Is klar, is alles Spekulation. Man könnte ja ooch sajen, dette Leser total ausjestorben sind, oder det se nich für ne Zeitung bezahlen wollen, denn so viel andere geben ooch umsonst her. Und det, dieser letzte Punkt, det is wo der Hase echt bejraben liecht. In unserer Jesellschaft ist es üblich, etwas umsonst zu erhalten. Und wer immer det einjeführt hat, also wenn se mir frajen, aber mir fracht ja keener, det is kriminell! Echt! Stimmt doch! Eener hält ne Pistole hoch und hatten Finger am Abzug uns sacht: Jeben Se mir ihre Kohle oder ich schiesse! In diesem Zeitungsgeschäft isset jenauso. Wieso soll ick zahlen, sajen die Leser. Es jiebt eene Zeitung umsonst, also will icke diese ooch umsonst! Die Kunden fallen ooch uff sowas rein, weil se meinen, dettet een jutes Geschäft is, nicht einen fairen Marktpreis für die Anzeijen zu zahlen, denn woanders bekommt man es eben für nen Bruchteil. Selber aber bestehen se uff volle Bezahlung für ihre Waren. Ja so jing det seit Jahren. Sajen Sie mir mal, wo der Unterschied zwischen der Pistole und dem Selbstmord is? Ejal watt man tut, die wo den Kriech anjefangen ham, die wo ihn weiterführen, anstatt ehrlichen Wettbewerb zu betreiben. Watt würden Sie die nennen? So jeht ne janze Jesellschaft baden, weil sie ein Dogiedog-Leben führt. Und natürlich kiekt man sich nich inne Oojen. Det jeht nich mehr, man ist sich unsicher, schämt sich heimlich; det beweist aber, det da noch eener is, der weiß, det er was jetan hat, was nich ideal war. Die wo eenen ankieken können, ohne mitte Wimper zu zucken, obwohl se Dir jerade det Messer innen Rücken jesteckt ham, die würden ooch zu Opra jehn und über ihre unrühmlichen Taten prahlen. Die ham keen Jewissen mehr, det ham se wegjeschmissen und dafür een Cashregister einjebaut. Ja, so isses. Und icke denke immer, wie hieß es noch beim Barras? Et frieret selbst im dicksten Rock der Säufer , oder war det der Lügner, und der... Na, wenn Se alt jenuch sind, denn wissen Se, watt ick meine. Ick sollte mir ja nich uffrejen, is nich jut für den Blutdruck. Lieber unter meinem Appelboom sitzen, mit ner schönen, kühlen Blonden! Sajen Se mal, jehn Sie noch zur CNE? Icke nich, nischt Deutsches mehr da. Und die riesijen Bierfirmen Coors und Molson ham sich jetzt ooch noch zusammnejeschmissen, da ham se denn nun so een starkes Monopol, wir müssen uffpassen, det et in Zukunft überhaupt noch irjendwo deutsches Bier jiebt. Leute ran! Verlangen Se deutsches Bier! Daruff eene Molle! Ihr Eberhard Kurt Walter Comments to: kuwa@echoworld.com |
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