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Als sie noch ein Mädchen war, es ab und an auch mal geschah, daß sie im Hause Wache hielt, wenn der Koch 'ne Ente briet. Koch ging mal zum Nachbarladen, um nach Basilikum zu fragen. Das Mädchen in der Küche stand im netten Sommer-Kind-Gewand. Die Ente war schon völlig gar, wie unser Mädchen ganz gut sah. Die Pelle war schön knusprig braun, doch konnt man satt sich nicht dran schaun. Sie macht den Bratenofen auf und nimmt die Hitze gern in Kauf. Mit flinken Händen pellt sie Pelle, ganz in Eile, auf die Schnelle, und fühlt erst als die Ente nackt, wie’s Herzchen in die Kniee sackt. Was machen, wie es gut erklären, damit Gemüter nicht so gären? Die Lösung fiel ihr schnurstracks ein, sie faltet ihre Hände klein, kniet vor den Ofen sich schnell hin, wo die nackte Ente drin. So findet sie der Koch beim Beten, kniend auf den Hinterhacksen: „Ach lieber Gott, laß Pelle wachsen!" Sybille, 15. Juni, 2000
Copyright ©2004 Sybille Forster-Rentmeister |
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