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December, 2006 - Nr. 12

 

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Aus der Vortragsreihe
des Waterloo Centre for German Studies:

Der November Vortrag:

Sent in by Herwig Wandschneider

Autor, Häuptling und Schamane -

Galsan Tschinag zu Gast in Waterloo

Von Peter Wood

Am 14. November lud das Waterloo Centre for German Studies zu einer ganz besonderen Veranstaltung ein. Der mongolische Autor Galsan Tschinag gab an der University of Waterloo seinen letzten Vortrag im Rahmen seiner Lesereise durch Nordamerika.

Galsan Tschinag at UW   [photo: Peter Wood]In Deutschland ist Tschinag schon seit vielen Jahren bekannt, bekam zahlreiche Literaturpreise und zuletzt sogar das Bundesverdienstkreuz verliehen. Er gehört zu den Tuwa, einem Nomadenvolk in der Mongolei. Als Kind wurde er zum Schüler einer Schamanin bestimmt. Hier begann seine literarische Karriere mit der Unterweisung in Gesang und Dichtung. In der DDR studierte er später Germanistik und lehrte anschließend an der Universität in Ulan Bator. Später erteilte man ihm wegen "politischer Unzuverlässigkeit" Berufsverbot. Neben journalistischer und schriftstellerischer Arbeit lebt er seither die meiste Zeit des Jahres als Häuptling eines Nomadenstammes im Altaigebirge.

In Waterloo las er aus seinem Buch Der blaue Himmel, das vor Kurzem auch in englischer Sprache („The Blue Sky") erschienen ist. Von der Kindheit in einem Nomadenvolk, dem Leben in einem Zeltdorf, dem Alltag als Hirte im Altaigebirge erfuhren die Besucher aus seinem Roman, aus dem der Autor Passagen auf Deutsch las, die Centre Director David John anschließend in englischer Übersetzung vortrug. Auch von Dichtung in Tschinags Muttersprache und dem traditionellem Kehlgesang bekam das Publikum eine Kostprobe.

Vor allem aber ging es ihm um das offene Gespräch mit den Zuhörern. Den Großteil der Veranstaltung war der Beantwortung von Fragen aus dem Publikum zu seinem Leben und seinem Volk gewidmet. Wenig wollte er zu seinem literarischen Werk sagen, das, so der Autor, könne man für sich selbst lesen, doch dem Publikum in Kanada die Tradition und Kultur der Tuwa zu vermitteln, ist Tschinag eindrucksvoll gelungen.

Editor’s note: Mr. Peter Wood is a PhD candidate in Computational Linguistics at the University of Waterloo in the Department of Germanic and Slavic Studies. He also provides a variety of support services for the Waterloo Centre for German Studies

 

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