December, 2006 - Nr. 12
Ham Se det jehört?
Na klar, Sie wohnen doch ooch in Kanada, oder? Die Liberalen ham sich nen neuen Führer jewählt. Ick wollte mir det jenau ankieken , mußte aber zwischendurch wechjehen, denn det war wieder oft wie Kinder im Sandkasten, die sich ihr Spielzeuch nicht gönnen, sich aber jut benehmen müssen, weil die Eltern drauf bestehen.
Aber es war interessant, den Prozeß mitzuerleben und die Kandidaten zu beobachten. Bei Runde drei war es dann ja ooch jelofen, oder? Rae nahmen sie nicht, weil der noch nicht lang jenuch liberal war. Is ja ooch verständlich. Da fragt sich ein normaler Mensch, ob der Tiger seine Streifen ändern kann. Beim Lamm is det nich anders und Rae is keen Tiger nicht!
Der Neue, den se uns als Nachfolger von Trudeau ham verkoofen wollen, - was denn ooch von eenem von Trudeaus Söhne jegen den Strich jing - wie heest er denn jleich... ach ja...Ignatieff, der hat mir seit seinem erstem Auftauchen nicht jefallen. Wenn der lacht, dann lachen die Oojen nie mit. Es bleibt alles ein wenig dunkel da oben, egal wie angespitzt der Geist bei ihm sein soll. Und Dion? Tscha, der ist vielleicht ooch nur die beste Wahl, von dem was da war, jemand mit etwas Verständnis für Fair Play in Regierungsjeschäften. Er meinte, det Kanadier die Liberalen in die Penalty Box geschickt hatten und det se sich nun schnellsten neue Lorbeeren verdienen müssen.
Ein wahreres Wort ward nie jesprochen, wenichstens nich uff dieser Versammlung. Ansonsten versuchte jeder, immer det Richtige zu sajen, ooch wenn ihnen nich danach war. Die wo sich nicht grün waren, jingen sich aussem Wege, wie Chretien und Martin. Chretien machte een paar jute Witze. Unter anderem frachte er unseren Prime Minister, ob er ihn ooch Steve nennen dürfte, so wie George W. Und er erzählte davon, det man sich in anderen Ländern sehr darüber wundert, watt bei uns los ist und warum Kanada seine Versprechen nicht hält, wie z. B. mit Kyoto. Det möchte icke ooch wissen!
Interessant finde icke, wie viele kanadische Politiker immer wieder aussem französischen Sprachraum kommen! Und oft sind es Rechtsanwälte. Aber nun mal ein Professor! Na bitte, wer sacht denn, det Intellijenz nischt zu sajen hat und jrundsätzlich schweigt. Vielleicht wird det watt. Er ist nicht zu jung, um zu wissen, wo es langgeht, und er ist nicht zu alt, um flexibel zu sein.
Was Kanada betrifft, werden wir kaum schöne Jeschenke unterm Weihnachtsbaum finden, aber vielleicht fangen wir mal mit ner neuen Tradition an und lejen Wünsche unter den Baum, anstatt auf Sylvester zu warten. Vielleicht wird ja schon im Frühjahr beim neuen Budget die alte Regierung abserviert. Frage ist: sind Kanadier bereit so schnell einen Wechsel zu vollziehen? Und hat man den Liberalen schon die alten Sünden verziehen? Oder wollen wir erst mal sehen, was die Konservativen anstellen und ob wie weit sie die Karre in den Dreck fahren können und werden; oder...was? Wir werden sehen!
Is ja eijentlich alles Jacke wie Hose, wissen wir ja. Politik bleibt Politik und hat mit Herz und Verstand genauso viel zu tun wie mit Wissenschaft und Kunst, sondern is mehr wie Sport: Hit or miss!
Na,
denn daruff eene Molle, oder lieber nen Glühwein!
Frohe Weihnachten und nen juten Rutsch!
Ihr Eberhard Kurt Walter
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