Nun kommen die vielen Weihnachtsbäume
aus dem Wald in die Stadt herein.
Träumen sie ihre Waldesträume
weiter beim Laternenschein?
Da stehn sie nun an den
Straßen und schauen
wunderlich und fremd darein,
als ob sie der Zukunft nicht recht trauen;
es muß da was im Werke sein.
Freilich, wenn sie dann in
den Stuben
im Schmuck der hellen Kerzen stehn
und den kleinen Mädchen und Buben
in die glänzenden Augen sehn,
dann ist es ihnen auf einmal, als hätte
ihnen das alles schon mal geträumt,
als sie noch im Wurzelbette
den stillen Waldweg eingesäumt.
Dann stehn sie da, so still
und selig,
als wäre ihr heimlichstes Wünschen erfüllt,
als hätte sich ihnen doch allmählich
ihres Lebens Sinn enthüllt;
Als wären sie für Konfekt und
Lichter
vorherbestimmt, und es müßte so sein.
Und ihre spitzen Nadelgesichter
blicken ganz verklärt darein.
Gustav Falke
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