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 March 2010 - Nr. 3
Happy Easter - Frohe Ostern

Aber nein! Sie waren ja nicht dabei. Also, icke war mal wieder beim Arzt und musste uffen Tropf warten und denn waren da noch andere Leutchen und irjendwie kamen wir uffe Kinder zu sprechen. Na, det hätten Se hören sollen, was da erzählt wurde: Also, da war jemand der Zimmer an junge Leute aus D‘land vermietet, oder auch Österreich, also Studenten, die hier Praktikum machen usw.

Watt denken Se, wie die jungen Leute sind? 50% sind für die meisten Vermieter nicht zum Aushalten, ham se jesacht. Man schickt sie weg oder ist froh, wenn se von alleene gehen. Warum? Also, die meisten haben Erwartungen, die nicht realistisch sind, viele sind frech und respektlos, sprechen ältere Leute mit Du an, ohne det es angeboten wurde. Sie sind nicht besonders hilfsbereit, genusssüchtig, meinen det alles, was man für sie tut, selbstverständlich ist und geben Geld wie Heu aus, obwohl alles uff Pump is! Und das sind solche, wo man als Vermieter eijentlich nur wegkiekt, solange se die Miete rechtzeitich bezahlen und verhältnismäßich sauber sind. Es jiebt viel Schlimmeres: Partys bis in die Puppen, unjefragten Jebrauch von Computern und lieblose Behandlung der Haushaltsaussattung, Verschwendung aller Energiequellen. Det sind denn ooch solche, die nur ihren eijenen Jesichtspunkt kennen und nen Dreck drauf geben, was hier die Gesetze sind. und machen was se lustich sind, so ne „nach mir die Sündflut-Einstellung“.

Und denn hat es so ganz Liebe, hieß es, die sich gut inne Familie integrieren, sich ooch mal gern verwöhnen lassen und danke sajen, eben die wo verstehen, det eener was extra für sie jetan hat. Die fassen unjefracht mal mit an, wenn se sehen det man Schwierichkeiten hat. Aber det is nu wirklich janz selten, wie ick hörte. Die nettesten kamen aus den ehemalijen Ostjebieten, dem Süden Deutschlands und aus Österreich, mit eener Ausnahmen, wo det Kind mittem Silberlöffel im Mund jeboren war und sich zu schade für een normales Leben in Kanada war.

Ja, und als solche Menschen abjehandelt waren, jing es denn um die eijenen Kinderchen, die nicht daruff warten konnten, det die Alten abkratzen, damit se det Haus verkoofen können und weiter herrlich in Saus und Braus leben können, nämlich zu dem Standard zu dem sie erzogen waren. Det Motto: Meine Kinder solln es besser ham als icke, hat es nicht erlaubt, ihnen die Sache mit dem Geld und was es wert ist beizubringen. Und denn isses zu spät.

Ja, so wird da jeredet, und denn ham wir die Olympiade jesehen und denken: det kann doch alles nicht wahr sein, wo sonst kommen die herrlichen netten Menschen her, die wir da jesehen haben? Die schuften sich einen ab für was? Reich werden se nicht dabei, jedenfalls nicht die meisten. Die haben Arbeitsmoral, sind echt fleißig.

Nu is in jedem Korb bestimmt een verfaulter Appel drin, aber 50%? Bisschen happich, denk ich.

Zujegeben: die heutige Generation is schwerer zu verstehen, aber es sind wir Alten, die nicht mehr mithalten können und deshalb manchmal ungehalten sind. Wir müssen eben öfters mal zurück an unsere Frohe Ostern!Jugend denken und wie wir jelebt haben und wie wir rebelliert ham. Det war im Grund jenommen nicht anders. Wir hatten nur nicht dieselben Mittel.

Also, liebe Leute, lassen Se sich von mir altem Hasen ein frohes Osterfest wünschen, nicht zu viel Ostereier, ist nich jesund!

Daruff eene Molle

Ihr Eberhard Kult Walter

 
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Eberhard Kurt Walter kommentiert im Berliner Dialekt mit Humor und Satire aus deutsch-kanadischer Sicht.

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