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January 2011 - Nr. 1
Happy New Year from Echo Germanica

Am 1. Dezember, dem Datum mit dem alle Adventskalender beginnen, hatte die Historische Gesellschaft, welche sich die Erforschung und Aufrechterhaltung der deutschen Kultur in Kanada zur Aufgabe gestellt hat, unter Leitung ihres Vorsitzenden Christian Klein zu Beginn der Adventzeit zum traditionellen Adventsliedersingen eingeladen, um Erwartung und Vorfreude auf das wohl schönste deutsche Fest zu erwecken und zu verbreiten. Der Tagungsraum des Donauschwabenklubs war bis zum Bersten gefüllt, wohl auch deshalb, weil wir elf Senioren aus dem Moll-Berczy Heim begrüßen durften.

Wie immer, übernahm Christian Klein die Gesamtleitung und entbot allen ein “Herzliches Willkommen”. Mit der musikalischen Leitung war, allseits bekannt und beliebt, Manfred Petz betraut, der von der österreichischen Regierung mit dem Bundesverdienstkreuz für seine langjährige in Kanada geleistete deutsche Kulturarbeit ausgezeichnet worden war. Unter seiner Führung eröffneten 7 Mitglieder des Chores Schola Cantorum mit 4 österreichischen Adventsliedern (von Maierhofer und Wallner) die Feier, ehe alle gemeinsam in die bekannten Lieder, ‘Schneeflöckchen, Weißsröckchen...’, ‘Es ist für uns eine Zeit angekommen...’ ‘O Tannenbaum...’, ‘Kling Glöckchen kling...’, etc. einstimmten. Manfred Petz fand auch großen Beifall mit dem Gedicht ‘Die Weihnachtsmaus’, welche einen weitverbreiteten Aspekt der Weihnachtszeit, das Naschen - humorvoll beleuchtet.

 Christian Klein, sich selbst auf seiner Gitarre begleitend, griff mit den Liedern ‘Seht, wie die Sonne dort sinket’ (Süßer die Glocken nie klingen) und ‘Nun brennen viele Kerzen’, weit in seine Jugend zurück. Er trug auch das Gedicht ‘Über die Zeit’ von dem mehrfach ausgezeichneten sudetendeutschen Lyriker und Schriftsteller Herbert Wessely vor, worin dieser in der Not der unmittelbaren Nachkriegszeit neue Wege, Ziele und Ideale für die gesamte Menschheit sucht.

Lieselotte Bollmann, als ‘Kräuterhexe’ aus der ‘Deutschen Rundschau’ bekannt, findet immer und überall großen Anklang mit ihrer Poesie. In ihren Gedichten und Erzählungen hat sie einen unnachahmlichen Stil entwickelt, mit dem sie die guten alten Zeiten vor unserem geistigen Auge wieder auferstehen lässt. Diesmal erfreute sie uns mit vier Darbietungen, i.e. einem Gedicht in Plattdeutsch, ‘Denkt Euch, ich habe das Christkind gesehn’ und ‘Weihnachten wie es früher war’, ein Aufsatz, der in der Januarausgabe der ‘Deutschen Rundschau’ veröffentlicht wird. Das Lied von den ‘Bübchen in den Stübchen des Apfels’ spricht besonders Kinder an.

Barbara Hauer, bekannt durch eine Fernsehserie über deutsche Kochkunst, erfreute die Anwesenden mit Theodor Storms wohlbekanntem ‘Von drauß, vom Walde komm ich her...’ sowie mit einem Gedicht von Rainer Maria Rilke ‘Es treibt der Wind im Winterwalde’.

Maria Schoenrock, bekannt durch ihre diversen Beiträge bei vielen Veranstaltungen der deutschen Sprachgemeinde in Toronto regte mit dem Gedicht ‘Ein etwas anderer Adventskalender’ zum Nachdenken an, beinhaltete es doch einen Appell zur Besinnung auf den eigentlichen Sinn des Weihnachtsfestes. Der Begriff des Schenkens wird darin vom Materiellen auf eine höhere Ebene gehoben. Auch das Gedicht ‘Weihnachten in Kanada’ von Irma Neumann wurde anerkennend aufgenommen.

Der zur richtigen Zeit servierte Kaffee mit Weihnachsstollen und Gebäck sorgte bei gemütlicher Unterhaltung für die nötige Erfrischung von Körper und Geist.

Als dann am Ende der Veranstaltung die Mitglieder der Schola Cantorum noch in ‘Es ist ein Ros entsprungen’ und gemeinsam alle in die vertrauten Weisen von ‘Hohe Nacht der klaren Sterne’ und ‘Guten Abend, gut’ Nacht’ von Johannes Brahms einstimmten, fühlte jeder Teilnehmer das Band der Zusammengehörigkeit, das uns in diesem Augenblick alle umschloss, so wie es nur die deutsche Sprache vollbringen kann - eine Erinnerung, die noch lange nachklingen wird, für manche sogar unvergesslich bleibt.

 

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