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February 2012 - Nr. 2

Is ja jut, det ick nich mehr reisen tue. Wat man heut alles so hört is ja hanebüchen. In Mexiko werden sogar in den feinsten Resorts Leute verhauen und ermordet. Et ist ja ooch schon mal ein janzes Hotel inne Luft jeflogen. Und warum? Weil Amateure da jebaut ham, wo sich Gas uffspeichert und keener hat das mit in Betracht jezogen und dafür jesorcht, det det sicher abzieht?

Die Drogenkultur macht natürlich alles schlimmer. Die Leutchen haben keenen moralischen Halt mehr und ihre innersten schlimmsten Anwandlungen werden ausgespielt.

Aber det dickste Ei war ja nun die Sache in Europa mit dem großen Kreuzschiff, det vor der Küste auflief und umkippte und dabei mussten dann so viele sterben. Ick kann jetzt noch nicht globen, det der Kapitän sich in Sicherheit brachte, bevor det Schiff evakuiert war. Unglaublich, det er das nicht selber geleitet hat. Unglaublich ooch, warum det passiert is. Alles wegen ner Wette? Wer kann am nähesten am Strand lang mit dem Schiff?

Also, wenn Se mir frajen, aber et fracht mir ja keener nich, denn würde icke den Mann in een kleines Ruderboot setzen, am besten kurz vor einem Sturm, mit eener Flasche Wasser, mitten uffem Atlantischen Ozean und dann soll er man kieken wie er an Land kommt. Denn können wir uns det Geld sparen, ihm ein Verfahren zu geben, denn alles watt dabei rauskommt sind doch nur Rechtfertigungen und die Strafe fällt bestimmt zu milde für so viel Fahrlässigkeit und Dummheit aus.

Man muss sich aber ooch frajen, wie die Rederei so einen Mann überhaupt in so eine Position setzen kann und dann ooch noch bei ihm steht, wenn er Blödsinn macht und erzählt. Müssen se wohl, anjewiesen von ihren Rechtsanwälten, denn wenn se zugeben würden, det se Zweifel an diesem Mann hatten, denn wären se selber ooch dran.

Trotzdem bin ick mir janz sicher, det icke mit der Firma nicht reisen würde, bestimmt nicht. Ick bin jespannt, ob et da Ausfälle jiebt in der Branche. Aber et scheint nicht so zu sein. Die Leutchen fahren weiter fleißich nach Mexico und lesen dann eben mal wieder in der Zeitung, wie eine Person unrechtmäßig schlecht behandelt wird in den Gefängnissen, das wer ermordet wurde, det ein Hotel in die Luft flog und so weiter und so fort.

Also sollen se. Icke bleib lieber unter meinem Appelboom und in meiner schönen jemütlichen Klause, mit ner hübschen hellen Blonden im Glas und leese een jutes Buch. Ach, sie frajen wat det is, een Buch? Ick weiss, Sie ham alle Ihre Bücher schon verschachert, veschenkt oder annen Klub jegeben in der Hoffnung, det eener sie noch will. Na jut. Ick koofe ab und an eins, und wenn es nur ist um Erinnerungen wach werden zu lassen. Aber lernen kann man ja ooch immer noch. Denk ick jedenfalls, oder?

Also, daruff eeen Molle, besonders uff meinen ollen Kollegen den Richard Altermann, wir hatten viel jemeinsam. Schade det et ihn nich mehr jiebt!

Daruff eene Molle

Ihre Eberhard Kurt Walter

Eberhard Kurt Walter kommentiert im Berliner Dialekt mit Humor und Satire aus deutsch-kanadischer Sicht.
 
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Eberhard Kurt Walter, kommentiert, Kommentar, Berliner Dialekt, Humor, Satire, deutsch-kanadisch

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