Ham Se det jehört? |
||
Iss ja Sommer und da werden die Straßen überall uffjerissen. Jedenfalls kann man bei dem Einbahnstraßen-System unserer Nachbarschaften manchmal nichmal an sein eijenes Haus. Aber det stört mir eijentlich wenicher, denn am Ende ham wir endlich gute Straßen, die wir schließlich für unsre Steuern verdient ham, oder? Watt mir uffregt is, det der Zement noch naß iss und so’n junger Mensch da mutwillich durchlatscht, als würde er nischt bemerken. Die Bauarbeiter sind am andern Ende der Straße noch nicht fertig und können wieder von vorne Anfangen! Aber det is ja noch nicht det Schlimmste. Wenn man so nen Knilch daruff aufmerksam macht, dann wird der ooch noch frech, oder kiekt eenen nur aus glasigen Augen an. Ick wees nich, wat schlimmer ist, die Frechheit oder det totale Nicht-Da-Sein. Der Kerl kam offensichtlich jerade aus der Penne. Entweder hat der den janzen Tag nur Bahnhof verstanden und war deshalb so abjetreten oder aber er hat dort anstelle von Frühstück Drojen jekricht, oder beides. Det würde mir natürlich überhaupt nich verwundern, denn inne Schule ist das Verordnen von Pillen ja Gang und Gebe jeworden. Und wenn er die erst mal intus hat, dann versteht der ooch nischt mehr, und wees ooch nicht wo er hinlatscht. Na ja, sie wissen ja, wie icke über so was denke. Unser Sommer is ja ooch nich berühmt, aber mir altem Kerl paßt es schon, det es nich so heiß is. Ick kann die Luftkühlanlagen nämlich ooch nich vertrajen. Die jeben mir immer nen steifen Nacken und icke fang an zu niesen. Aber wenn der Nachbar dann so ne 2 tausend Dollar Anlage einbaut, die immer und ewig läuft, wenn ich draußen uff meener Terrasse das bißchen Sommer jeniessen will, dann jeht mir der Hut hoch. Det Ding rattert nämlich wie een uraltes Auto. Den Krach kann man nur als ruhestörenden Lärm betrachten, und wenn wir jetzt in Deutschland wären, denn könnte man schon wieder die Polente holen. Und ick wees jenau, warum det Ding so rattert! Hab ick ooch schon mal jehabt. Da haben se oben den Grill nich richtich feste angedreht und der Luftdruck macht ihn ordentlich zittern. Es hilft ooch, wenn man een bißchen was Weiches dazwischen legt. Aber nee, det jeht ja nich, det muß so sein, hat schließlich ordentlich Kohle gekostet, kann ja nich falsch sein. Is schon erstaunlich, wie wenich die Leute daruff bestehen echte Qualität zu kriegen und wie wenig se uffmucksen, wenn eener sie über’n den Tisch zieht. Dabei kann man was machen. Der Konsument hat Rechte! Man kann und soll uff juter Qualität bestehen und auch uff jute Bedienung! Es jiebt nämlich jetzt ooch in Kanada ne Rechtsschutzversicherung, die einem bei solchen Sachen hilf, und zwar effektive. Die ham se übrigens in Deutschland abjekiekt, allerdings isse noch viel besser hier als drüben. Leider kann der Frömmste nich in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht jefällt, wie det schöne deutsche Sprichwort heißt. Und jehässige Leute jiebt es überall, selbst in unseren Reihen. Wir kennen unsere Banausen, oder vielleicht nicht? Jedenfalls suchen Se sich mal die Anzeige raus, wo det angeboten wird und rufen Se an, dann brauchen Se sich nich mehr zu ärgern. Dann können Se was tun und Resultate erzielen, die nicht mal viel wat kosten. Hab ick ooch jemacht, und nun is Ruhe im Kuhstall! Ja, da wäre noch allerhand anderes Zeug zu bequatschen, aber nun reicht’s ja erst mal wieder, oder? Woll’n wir was vom Sommer übrig is noch een bißchen jeniessen, mit ner kühlen Blonden, versteht sich. Daruff eene Molle, Ihr Eberhard Kurt Walter Comments to: kuwa@echoworld.com |
||
|
||
Send mail to webmaster@echoworld.com
with
questions or comments about this web site.
|