by Alexander Oolo
(Direkt aus Frankfurt am Main)
Ein Hoffmann wird 75
Da war er nun, Professor Hilmar Hoffmann, Frankfurts
langjähriger (legendär und trendsetzend wie keiner vor und zu dato nach
ihm) Kulturdezernent und jetziger Präsident der global missionierenden
Goethe-Institute.
Umschlungen von 300+ geladenen Gästen aus Kultur, Kunst,
Wirtschaft und Politik feierte der unverkennbar silberhaarige Jubilar am 25.
August, 2000 in seinem am Rande des Frankfurter Stadtwaldes idyllisch
gelegenen Garten (dem Oberrader Scheerwald) sein 75. Wiegenfeste.
Wie jedes Jahr bei diesem großen, schönen Familienfest
gab sich einer nach dem anderen die Klinke in die Hand - seien es Hoffmanns
Familie, Freunde, den vielen Mitstreitern, Weggefährten und sonstigen
Gratulanten. Das hieß natürlich wieder einmal Schlange stehen samt dem
dazu gehörigen „small talk" machen, 12 Stunden lang, von quasi 12
bis 24 Uhr. Aber keiner scheute sich dessen, auch die anwesenden Minister
nicht.
Den Anfang bei den Aufwartungen machte Frankfurts
Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) um viertel nach 12. Es folgten - unter
anderem - Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD), Thüringens
Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU), der frühere Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher (FDP), und ein Hoher Besuch aus Berlin (inklusive
Staatslimousine und Bodyguards), Außenminister Joschka Fischer selbst (Grüne).
Ein Hoffmann wurde also 75.
Ein nie ermüdender Mensch, immer innovativ, immer begeistert, immer
durchsetzend, den man zurecht als den erfolgreichsten Kulturvisionär/Politiker
der Nachkriegszeit ansehen muß. Seine mannigfachen Erfolge sprechen für
sich selbst, sei es als Museengründer und der damit verbundenen
Konzipierung des immer noch (auf der Welt) einzigartigen Frankfurter
Museumsufer.
Seine Kämpfe für das weiterbestehen zahlreicher
Kulturinstutionen, so wie er es auch heute noch tut für schon totgesagte
Goethe-Zweigstellen, ganz geschweige von den Neugründungen!
Seine Einsätze zugunsten des Frankfurter Städtischen
Theater, der Einrichtung von Bibliotheken oder auch Frankfurt zu einem
Standort namhaft privater Kunstgalerien gemacht zu haben.
Seine Erfolge, wenn auch die obig genannten nur einen
Bruchteil seines Schaffens ausmachen, beeinflußten eine gesamte Generation
kulturfördender Politiker nach ihm.
Für ihn gilt es immer wieder, Kultur zu ermöglichen,
Kultur zu erschaffen. Kultur für alle, eine seiner vielen Schriften, "ist
bis heute", so Peter.
Ideen von der Frankfurter Rundschau, als "das
Standardwerk der Beschreibung von Verpflichtungen und Möglichkeiten"
der von Hoffmann "politisch verfaßten Kulturarbeit geblieben, die der
Bedeutung der Künste für das Leben der Gemeinschaft den höchsten Rang
zuweist".
Fürwahr. Wir danken ihnen dafür, sehr verehrter Herr
Professor Hoffmann.
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