December 2001 - Nr. 13
Ham Se det jehört?
Nu ham se doch een Video jefunden, wo Bin Laden Verantwortung für seine Taten übernimmt. Fracht sich, ob so ein Mensch es verdient, mit Samthandschuhen anjefaßt zu werden, wie die Engländer det vorschlajen. Wenn sie ihn finden, denn wollen se den Menschen nur an die USA ausliefern, wenn die von der Todesstrafe absehen.
Die Engländer sind da wohl jenau so wie wir Kanadier. Wir behalten ooch lieber unsere schweren Verbrecher und lassen den Steuerzahler dafür sorjen, det deren sauer verdientes Jeld so schlecht anjelecht wird.
Glaubt da eener tatsächlich, det sich dieser Typ ändern wird? Inner Kriegssituation wird so eener doch standrechtlich erschossen. Da will eener tatsächlich die Genfer Konvention rausholen. Nich zu glauben.
Eijentlich schade, det wir noch nich soweit sind, ne Kolonie von Verbrechern irjendwo im All zu haben. Denn könnten wir so machen wie früher in Australien. Schippe sie alle dahin, laß sie für ihren eijenen Unterhalt sorjen mit nur einfachsten Mitteln, damit se jut beschäftigt sind, und ansonsten dürfen se daruff warten, det sich eener die Zeit nimmt, sie zu rehabilitieren, falls es gehen und möglich sein sollte.
Ansonsten finde icke, det wir viel zu ville über die janze Sache hören und ooch reden. Hilft uns jar nischt! Jacht den Leuten nur unnötich Angst ein. Und jeschäftsschädlich isses ooch. Es jiebt natürlich Typen, die ooch von so was noch profitieren. Icke krieje da fast jeden Taach Emails, die mir weiß der Himmel was für meine Sicherheit anbieten wollen. Und da so Emailprogramme nicht zwischen USA und Kanada differenzieren, darf ick mir ooch jeden Taach was neues Patriotisches aussuchen. Selbst Marmelade kommt jetzt mit Sternenbanner im Anjebot.
Irjendwie muss man det ja bewundern. Die Amis sind ja nich klein zu kriejen. Da ham sich die Terroristen aber den falschen Feind ausjesucht. Hochmut kommt vor dem Fall, oder so ähnlich, oder?
Jenau
wie im Struwwelpeter Buch, da jiebt es übrijens endlich ne Deutsch-Englische
Ausjabe, janz toll saje icke Ihnen und bei Leins oder beim Echo Germanica
für nur 20 jrosse Piepen plus Steuern und Fracht zu haben, also, jenau wie
beim bösen Friederich, den biß am Ende ooch der Hund und die Medizin war
sehr bitter. Können Se ooch beim Verlag bestellen, is klar. Müssen Se nur
die Anzeije inne Papierausjabe finden. Oder uns unter 416-652-1332 janz
privat anrufen, dann sacht Ihnen jemand was Se machen sollen, um det
herrlich lehrreiche Buch in die Hände der Kinder und Enkelkinder zu kriegen.
Wie jesacht, uff Englisch und Deutsch, mit den original Illustrationen, die
uns schon als Kinder so jefallen haben. Een kanadischer Professor hat det
übersetzt und in Frankfurt, wo der Struwwelpeter ja herkommt, die Erlaubnis
dazu erhalten, es so zu vermarkten. Das Original war ja von Dr. Heinrich
Hoffmann anno 1861 herausjegeben worden. Die neue Version is von Dr. Colin
Blyth. Een toller Typ is das, echt!
Wenn det nich een jutes Weihnachtsjeschenk is! Und wenn Se keene Kinder haben, an die Sie det verschenken können, dann koofen Se sich eins für sich selber. Det jehört einfach in jeden Haushalt. Außerdem kommen da alle Kindheitserinnerungen wieder. Ick hab meins von vorn bis hinten jelesen. Herrlich, saje ick Ihen! Wirklich! Da muss ick mir direkt een kühles blondes hinter die Binde jiessen. Vielleicht een Paulaner diesmal, ick hab mir schon fast dran jewöhnt. Schmeckt uff alle Fälle besser als Medizin, det kann ick Ihnen sajen.
Also,
ick wünsche Ihnen een wunderbares Weihnachtsfest!
Ihr Eberhard Kurt Walter
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