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December 2001 - Nr. 13

 

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von Marianne Schmidt

Marianne SchmidtRegine Hildebrandt gestorben

Schnell hatte die SPD Politikerin des Ostens Regine Hildebrandt den Namen Mutter Courage nach der Wende weg. Nun ist sie mit nur 60 Jahren an Brustkrebs gestorben.

Am Montag den 26. November um 22.30 Uhr wurde sie von ihrem schweren Leiden erlöst. Sie starb, wie sie es sich gewünscht hatte. Zu Hause in Woltersdorf. Ihr Mann Jörg war bis zur letzten Minute bei ihr und hielt ihre Hand.

Regine Hildebrandt war nicht nur eine brillante Politikerin, auch eine gute Mutter und Großmutter in alter Tradition. Sie lebte bis zum Schluß in ihrem Vier-Generationen Haus in Woltersdorf am Rande der Stadt von Berlin.

Regine Hildebrandt war eine der ganz großen politischen Kämpferinnen nach der Wende. Schnell begriff sie, worauf es ankommt, nur oft war ihr Kampf umsonst. Nur selten konnte sie das umsetzen, was sie sich vorgestellt hatte.

Das führte 10 Jahre nach dem Mauerfall dazu, daß sie im Oktober 1999 die Regierung aus Protest gegen die Koalition verlassen hatte. Zu dieser Zeit war sie aber schon an Krebs erkrankt. Vielleicht wollte sie sich auch noch auf ein bißchen Leben konzentrieren, ein kurzes Leben mit Ehemann Jörg, den Kindern Frauke, Jan und Elske und den Enkelkindern Cäcilie und Antonia.

Regine Hildebrandt wollte so beigesetzt werden, wie sie immer gelebt hat. Bescheiden und zurück gezogen. Am Montag den 3. Dezember nahm der engste Familienkreis für immer Abschied von der großen Mutter Courage, die politisch so viel bewegt hat. Mit ausdrücklichem Wunsch die Privatsphäre zu akzeptieren, bat die Familie, Presse und Medien mögen sich zurückhalten.

 

Boulevard der Dämmerung

Ein Bühnen-Klassiker auf Deutschland Tournee

Frei nach Billy Wilders Film „Sunset Boulevard" schrieb Sven Erikson eine Schauspielfassung zu „Boulevard der Dämmerung". Und wie das Leben oft spielt wiederholten sich die Besetzungsschwierigkeiten wie damals bei Billy Wilder.

Nur dieses Mal nicht, weil es keine Darstellerin gab, die die Rolle der alternden Diva Norma Desmond spielen wollte. Die Schwierigkeit der Proben begann mit der Erkrankung der Schauspielerin Silvia Reize. Es mußte in kürzester Zeit eine geeignete Darstellerin der Norma Desmond gefunden werden, was nicht einfach war. Sie sollte dem Part der Rolle sehr nahe kommen und den Mut bis zum Wahnsinn spielen können.

Da die Einstudierung des Theaterstücks in Berlin stattfand, erinnerte man sich an die hervorragende Schauspielerin Jitka Frantova, die im Mai eine glänzende Darbietung der Irina Golombiowska in „Zyanid um Fünf" im Berliner Volkstheater Hansa spielte. Sie wäre die richtige für die Rolle der Norma Desmond. Man rief die in Rom lebende Jitka Frantova an und sie ging das Risiko, die Rolle innerhalb von zwei Wochen zu lernen, ein.

Ähnlich ging es mit der Besetzung des ebenfalls erkrankten Hauptdarstellers für die Rolle des Joe Gilles. Sebastian Goder wagte es ebenfalls, mit viel Text für das Stück in die Produktion einzusteigen. So wurde eine ins Wanken geratene Theaterproduktion gerettet.

„Boulevard der Dämmerung" startete am 19. Oktober mit einer glänzenden Premiere in Wolfenbüttel und feiert seit dem in Deutschland und in der Schweiz große Erfolge. Leider war das Stück nicht in Berlin zu sehen, so wählte ich mir den Ort Kronach in Franken aus, um es mir anzusehen. Und die weite Fahrt hatte sich gelohnt.

Regisseur Anatol Preissler ist eine hervorragende Inszenierung gelungen. Neben brillanten Darstellern setzt er ein phantastisch gut wirkendes Spiel des Lichts ein.

Jitka Frantova wirkt neben Sebastian Goder sehr zerbrechlich und so voll Liebe zu dem jungen Schriftsteller Joe Gilles. Sie vermeidet es in Hysterie und Zornesausbrüche zu verfallen. Ihr Glaube an ein Comeback ins Scheinwerferlicht des Films spielt sie mit dezentem Wahn des Unvergessenseins, der einen sehr berührt.

Ihr Diener Max unterstützt sie in unerschütterlicher Zuneigung aus vergangenen gemeinsamen Filmerfolgen. In der Rolle des ehemaligen Regisseurs Max von Mayerling und erster Ehemann von Norma Desmond fand Peter Kuiper eine Paraderolle und spielt sie glänzend. Seine Liebe und Fürsorge zu Norma Desmond läßt Lebendigkeit und Aufrichtigkeit fühlen.

Für Sebastian Goder bleiben alle Facetten der Schauspielkunst in der Rolle des armen, erfolglosen Schriftstellers, und er läßt sie glänzen. Mal der etwas berechnende Nutznießer einer alternden reichen Diva, ein anderes Mal der an Liebe glaubende junge Mann zu der älteren Frau.

Doch da ist noch die junge Betty Schäfer, die ihm den Glauben an die Schriftstellerei zurück gibt. So springt er zwischen Norma und Betty und der Zeit von etwa sechs Monaten des Geschehens hin und her. Mal als Erzähler, mal als Liebhaber, und muß sein Schicksal Norma Desmond überlassen.

In der Rolle der Betty Schäfer ist Alexandra von Koczian (Tochter von Johanna von Koczian) zu sehen. Hier hätte ich mir etwas mehr Einfühlsamkeit von Regisseur Anatol Preissler in der Einstudierung gewünscht, um der Rolle etwas mehr Charme und Überzeugungskraft zu verleihen.

In der Rolle des Gerichtsvollziehers, des Kellners und später eines Reporters ist Reinhold Hanek mit gutem Gespür besetzt und gibt jedem kurzen Part den richtigen Pfiff.

Bis zum 19. Dezember läuft die Tournee, sie wird noch viele Theatersäle füllen und Jitka Frantova als Norma Desmond feiert einen weiteren Triumph.

 

Schlagersängerin Wencke Myhre spendet Weihnachtsbaum

Weit drauss vom Walde kommt er her, der Weinachtsbaum für das Brandenburger Tor. Am 1. Adventssonntag zündete die norwegische Schlagersängerin Wencke Myhre die Lichter des Tannenbaums am Brandenburger Tor in Berlin neben Oberbürgermeister Klaus Wowereit und Norwegens Ministerpräsident Kjell Magne Bondevik an, den sie für Berlin aus ihrem Garten mitgebracht hat. Eine sehr schöne Geste, finden die Berliner.

 

So wünsche ich allen Lesern der Echo Germanica aus dem fernen Berlin eine besinnliche und fröhliche Weihnachtszeit. 

Ihre Marianne Schmidt

 

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