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March 2002 - Nr. 3

 

The Editor
Guten Morgen...
Osterspaziergang
Boten des Frühlings
Vorsich Satire!
Hier O.K. Berlin!
K-W and Beyond
Austrian Gala Ball
Operatic Education
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The Consul General
Giuliani Honoured
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Kanadische Botschaft
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Sybille reports
Ham Se det jehört?
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Enron's Long Shadow
New Grass Novella
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25 Students Cross Bridge
Ifo Index Up
Wein-Jahrgang 2001

Hallo, Kanada! Hier O.K. Berlin!

von Marianne Schmidt

Berlin nahm Abschied von Hildegard Knef

Marianne Schmidt

Am Freitag den 1. Februar schloß Hildegard Knef, die seit Jahren schwer erkrankt war, im Alter von 76 Jahren für immer die Augen. Sie starb in der Berliner Klinik Heckeshorn an einer Lungenentzündung.

Um Weltstar Hildegard Knef trauert Berlin sehr. Die Rundfunkanstalten spielten ihr bekanntestes Lied, das Hildchen vielleicht auch am meisten liebte: „Für mich soll‘s rote Rosen regnen".

Die gebürtige Ulmerin, die mit richtigem Namen Hildegard Neff heißt, zog mit ihren Eltern im Alter von sechs Jahren nach Berlin, wo sie auch die Kriegsjahre verbrachte. Diese Endkriegszeit beschreibt sie in ihrem ersten Buch, eine Autobiographie, „Der geschenkte Gaul".

Hier in Berlin erlebt sie, nach einer Ausbildung als Filmtrickzeichnerin bei der Berliner Ufa, ihre Entdeckung durch den Schauspieler Viktor de Kowa. Sie läßt sich an der Filmschule Babelsberg zur Schauspielerin ausbilden und erhält ihre erste große Filmrolle 1946 „Die Mörder sind unter uns".

Bei dem jungen Theaterregisseur Boleslaw Barlog spielt sie gleich nach Kriegsende im zum Teil sehr zerbombten Schloßpark-Theater, das mit vereinten Kräften von Barlog und vielen Kollegen wieder aufgebaut wird.

1947 zieht es Hildegard Knef nach Amerika, als ihr Filmregisseur David O. Selznik eine Hauptrolle anbot. Dort heiratet sie ihren ersten Mann, den Tschechen Kurt Hirsch. Doch ihre Papiere waren nicht vollständig und sie mußte die Staaten wieder verlassen.

In Berlin spielte sie wieder Theater, unter anderem auch am Kurfürstendamm bei Viktor de Kowa. 1951 dreht sie dann ihren Skandalträchtigen Film „Die Sünderin". Für Sekunden war ihr entblößter Busen zu sehen und sie wurde von den Zuschauern oft sehr beschimpft. Sie hatte es schwer diesen Makel wieder los zu werden.

Doch ihre Vielseitigkeit als Schauspielerin, Sängerin, Malerin und Buchautorin ließ alles wieder vergessen. Und Hildegard Knef, die ein wunderbarer, humorvoller Mensch war, konnte sehr schnell vergeben.

Ihr großartiges Talent konnte sie 4 Jahre später erneut in Amerika beweisen. In 650 Aufführungen am Broadway in dem Musical „Silkstockings" eroberte sie endgültig Amerika. Erst 1960 kehrt sie nach Berlin zurück an das Schloßpark-Theater und feiert in Berlin in dem Stück „Nerz" Triumphe.

1962 heiratet sie ihren britischen Schauspielerkollegen David Cameron, mit dem sie sechs Jahre später, inzwischen ist Hildchen bereits 42 Jahre alt, ihre einzige Tochter Christina, genannt Tinta, bekommt.

1973 stellt sich bei Hildegard Knef die Diagnose Brustkrebs ein und ein langer Leidensweg beginnt. 1976 zerbricht die Ehe mit David Carneron. Hildegard Knef kämpft tapfer gegen ihre Krankheit, läßt sich nichts anmerken, schreibt Bücher, macht Tourneen als Sängerin, spielt in verschiedene Fernsehserien und versucht ein ganz normales Leben an der Seite ihres neuen Mannes Paul von Schell zu leben.

Der ungarische Baron Paul von Schell hatte sie beim Umzug nach Berlin kennen gelernt. Er wollte Ihr dabei behilflich sein und blieb für immer an ihrer Seite. In fast 25 Jahren Eheglück bewies er ihr täglich aufs neue seine Liebe, indem er sie pflegte und verwöhnte.

Es gab immer wieder Zeiten, in denen unser Hildchen ganz zuversichtlich war, das sie wieder gesund werden würde. In verschiedenen Talk-Shows und Rundfunk-Interviews sprach sie offen über ihre Krankheit, zeigte immer wieder Herz mit Schnauze und konnte Ihre Lebenserfahrungen mit Krankheit zu leben weiter geben. Ihre übergroße Liebe zu den beiden liebsten Menschen ihrem Ehemann Paul und ihrer Tochter Tinta ließ sie ihre schwere Krankheit und die unerträglichen Schmerzen ertragen.

Am 7. Februar 2002 um 12.00 Uhr begann die große Trauerfeier für Hildegard Knef in der Berliner Gedächtniskirche mit großer Anteilnahme von Berliner Politikern u.a. Oberbürgermeister Klaus Wowereit, Eberhard Diepken, Christoph Stölzl, Gregor Gysi und Schauspielerkollegen Brigitte Mira, Günter Pfitzmann, Liselotte Pulver und vielen anderen.

Paul Schell wußte um die große Anteilnahme der Berliner Bürger und hatte dafür gesorgt daß sie bei der Trauerfeier dabei sein konnten. Er hatte nur die ersten drei Reihen in der Kirche für Ehrengäste reserviert, die übrigen Reihen waren für alle, die von seinem Hildchen Abschied nehmen wollten gedacht. Wer in der Kirche keinen Platz fand konnte draußen über Lautsprecher den Trauergottesdienst mit anhören. Vier Cellisten der Berliner Philharmoniker spieleten Hildchens Lieblingslieder "Yesterday" und "Imagine" von den Beatles, und nach der Aussegnung der Pfarrerin Sylvia von Kokule am Grab auf denn Waldfriedhof in Zehlendorf regnete es Tausende von Rosen für die unvergessene Hildegard Knef.
 

Der Euro ein Schlag ins Gesicht

Wovor viele Deutsche sich fürchteten ist eingetroffen. Der Euro ist die wohl stärkste Schleichpreiserhöhung in den letzten Jahren. Da ist am Fünfzehnten eines Monats bereits Ultimo.

Wie kommen Familien mit geringem Einkommen noch durch? Obst und Gemüse ist so teuer wie noch nie.

Wie können Kinder noch gesund ernährt werden? Wie kommen Menschen zurecht die bisher sowieso schon am Existenzminimum lebten? Da ist es kein Wunder das sich 50% der Deutschen nach Ihrer D-Mark zurück sehnen.

Viele Dinge haben sich so sehr verteuert, daß man sich fragt, muß das sein? Machen wir uns wirtschaftlich noch mehr kaputt? Der Deutsche dreht jetzt jedenfalls den Euro noch mehr um, bevor er ihn ausgibt, wie zuvor die so geliebte DM.
 

100 Jahre Berliner U – Bahn

Am 15 Februar 2002 starteten die Feierlichkeiten für das 100jährige Bestehen der Berliner U-Bahn. Vor genau 100 Jahren wurde die erste U-Bahnstrecke feierlich eröffnet. Die Jungfernfahrt ging mit preußischer Pünktlichkeit im girlandengeschmückten Sonderzug vom Potsdamer Platz zum Zoologischen Garten und wieder zurück, dann über die Oststrecke zum Stralauer Tor und von zurück zum Gleisdreieck.

Im selben Jahr 1902 entsteht die Linie 1 als Hochbahn vom Stralauer Tor bis Warschauer Brücke. Heute hat das gesamte U-Bahnnetz 9 Linien und befördert täglich 1 Millionen Fahrgäste.
 

Geigenvirtouse Helmut Zacharias gestorben

Der Violinist Helmut Zacharias ist am Donnerstag den 28. Februar im Alter von 82 Jahren in einem Heim in Brissago am Lago Maggiore gestorben. Der Musiker litt seit Jahren an Alzheimer.

Helmut Zacharias, der am 27.01 1920 in Berlin geboren wurde galt als musikalisches Wunderkind. Bereits mit 6 Jahren hatte er seinen ersten Auftritt und als Schüler viele Rundfunkauftritte. Sein Musikstudium absolvierte er bei Fritz Kreisler und war von 1939 bis 41 Mitglied des Berliner Kammerorchesters.

Mitte der 40er Jahre gründete er sein eigenes Orchester. Zeitweise arbeitete er unter dem Pseudonym Charly Thomas. Seinen großen Namen machte er später als Jazz-Violinist.

Ab 1948 war er mit seinem Orchester in Hamburg beim NWDR tätig und begann 1952 seine Karriere als Solist und Showstar. Er komponierte über 400 Titel und schrieb 1950 das Lehrbuch „Die Jazz Violine". Mit seinen bekanntesten Liedern „Tokio Melodie", „Frag den Wind", und „Wenn der weiße Flieder wieder blüht" feierte Helmut Zacharias internationale Triumphe.

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