von Marianne Schmidt
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Der kleine Druckteufel hat uns mal wieder erwischt. Liebe
Leser der Echo Germanica,ich möchte etwas über den Artikel von Carl Raddatz
in der letzten Ausgabe berichtigender beliebte Schauspieler feierte am 13.
März seinen 90. Geburtstag, und nicht wie der Druckteufel meldete seinen 94.
Geburtstag. Vielleicht ist das ja ein gutes Omen.
Wir machen Musik
Eine Tonfilmschlager Revue im "La Vie En Rose"
Bert Beel, der beliebte Berliner Sänger hat seine dritte
Show über Schlager geschrieben, die er seit mehr als drei Jahren mit seiner
Partnerin Stefanie Simon und Kollegen Nero Brandenburg in kleineren Theatern
aufführt, und die sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Dabei widmet er
sich musikalisch bestimmten Jahrgängen. Mal sind es die 50er - 60er Jahre,
mit dem Titel „Haste mal ‘n Fuffziger" oder die 70er und 80er, mit „Hossa ,
Hossa , Hossa".
Im vergangenen Jahr waren es die Tonfilmmelodien der 30er
und 40er Jahre, unter dem Titel „Wir machen Musik". Seit September 2001
läuft diese Revue im „La Vie En Rose" am Flughafen -Tempelhof in fast immer
ausverkauftem Haus.
In der Show erfährt der Zuschauer viel Wissenswertes über
die Entstehung des Tonfilms. In hinreißender Darstellung singen Stefanie
Simon, Bert Beel und Nero Brandenburg Melodien aus alten Tonfilmen und
schlüpfen dabei in Originalkostümen aus der damaligen Zeit. Musikalisch
begleitet werden sie vom hervorragenden Pianisten Herbert Götz.
Nero Brandenburg als Hans Albers in „Große Freiheit Nr. 7",
als Münchhausen und in der Maske von Rudolf Mooshammer begeistert das
Publikum.
Bert
Beel der grandiose Entertainer kommt im schwarzen Kostüm als Ilse Werner und
pfeift dem Publikum eins, als stünde die große Dame selbst auf der Bühne. Ob
Frack oder Boxershorts,dem Bert steht einfach alles. Seine Parodien von
Heesters, Hans Moser, Theo Lingen, Zarah Leander oder auch als Miva
faszinieren immer wieder.
Stefanie Simon, der Sonnenschein der Show erscheint in einem
entzückenden schwarzweißen Notenkleid, singt die schönsten Tonfilmmelodien.
Ob als Lilian Harvey, Marlene Dietrich, Marika Röck, Maria Andergast oder
auch als Ilse Werner singt sie sich immer wieder in die Herzen der Zuschauer.
Dazu gelingt es allen Dreien im schnellen Wechsel die
richtigen Kulissen und Kostüme herzuzaubem, wobei nie die fleißigen Hände
hinter der Bühne zu vergessen sind. Regina Schuck-Brandenburg und Jörg Leben
leisten da ganze Arbeit.
Letzterer hat auch die Kostüme entworfen und geschneidert.
Nach einem halben Jahr sollte Schluß damit sein und es gab am 1. April eine
große Abschluß -Gala in Anwesenheit des großen Ufa -Stars Ilse Werner. Es
war für alle Beteiligten ein ganz besonderer Abend und Ilse Werner war
begeistert.
Doch Abschluss - Gala hin oder heran Schluss ist nicht zu
denkendes großen Erfolges wegen heißt es weiter bis Monat Mai – „Wir machen
Musik".
Brooklyn Memoiren in der Tribühne
am Ernst Reuter-Platz
Es gibt es noch, das gute alte Theater. Regisseur Rainer
Behrend ist es hervorragend gelungen, die „Brooklyn Memoiren" von Neil
Simon, eine typisch amerikanische Geschichte auf die Bühne zu bringen.
Das Bühnenbild von Olga Lunow ist toll gelöst und bringt die
Enge eines kleinen Hauses, in dem 7 Menschen leben, gut rüber.
Rainer Behrend hatte eine gute Hand bei der Auswahl seiner
Schauspieler. Da überzeugt jeder einzelne. Ganz hervorragend als Eugene M.
Jerome glänzt der junge Schauspieler Stephan Schulz. Ines Bartholomäus in
der Rolle der Mutter Kate überzeugt in jeder Hinsicht. Ihre Kraft und Güte
werden zum ruhenden Pol der Familie. Sie leitet und dirigiert alles mit
Logik wenn die Probleme über Hand nehmen. Zur Seite steht ihr Gatte Jack
Jerome, der selbst oft hadernd aber mit lieber Hand den Kindern mit Rat .und
Tat zur Seite steht, überzeugend von Rainer Reinere dargestellt.
Temperamentvoll und ehrgeizig spielt Dominique Chiout die Nora, ein Mädchen,
das so gerne an den Broadway möchte, aber nicht die Unterstützung der
Familie spürt. Beatrice -Fea Schirmacher, in der Rolle des angeblich
herzkranken Mädchens Laurie überlistet jeden mit Wissen und Schläue, auch
wenn sie immer die Naive heraus kehrt. Auch sie spielt hervorragend. Ebenso
eine gute Wahl war Thomas Wingrich für den Part des Stanley. Er sehnt sich
nach besseren Zeiten und entscheidet sich doch für die Familie. Kraftvoll
und etwas verlorene Jugend,mit beidem überzeugt er. Und da ist Blanche
Morton,die Schwester von Kate. Verwitwet, auf die Güte der Schwester
angewiesen, ein Mauerblümchen das doch noch vom kleinen Glück träumt. Ulrike
Hübschmann spielt phantastisch.
Eine sehr gelungene Inszenierung. Ein Theaterabend - pur.
Marlene Dietrich - Ehrenbürgerin von Berlin
Am 23. April wurde es amtlich. Der Berliner Senat macht
Marlene Dietrich zur Ehrenbürgerin von Berlin. Die Ernennung soll zu ihrem
10. Todestag am 6. Mai stattfinden.
Schauspieler Heinz Drache gestorben
Unter großer Anteilnahme verabschiedete sich am 16. April
Berlin von einem ihrer großen Schauspieler. Heinz Drache verstarb am 3.
April im Alter von 79 Jahren an Lungenkrebs. Mehr als 200 Trauergäste waren
zur Beerdigung gekommen. Auf dem Sankt -Annen Friedhof in Berlin Dahlem fand
er seine letzte Ruhestätte.
Heinz Drache wurde am 9.2.1923 in Essen geboren. Seine
Schauspieler -Laufbahn begann er am Theater. Ab 1947 spielte er 8 Jahre am
Deutschen Theater in Berlin. Auch am Kurfürstendamm -Theater war er zu Gast.
Mit Gustav Gründgens spielte er am Düsseldorfer
Schauspielhaus. 1951 bekam er seine erste Filmrolle in dem Film „Dalmatinische
Hochzeit". Seinen großen Bekanntheitsgrad erhielt Heinz Drache durch viele
Edgar Wallace Filme und die Rollen der Kommissare.
Er war unbestritten der eleganteste und ruhigste aller
Femseh -Komissare. Doch auch Filme der leichten Muse machten ihn bekannt. Er
verkörperte die verschiedensten Rollen und, wenn er nicht spielte, so lieh
er beim Synchron seit Anfang der 50er Jahre seine markant -sonore Stimme
großen amerikanischen Schauspielern, unter anderem für Richard Widmark,
Laurence Harvey, Frank Sinatra, Glenn Ford, Kirk Douglas,und Sean Connery.
Heinz Drache war 45 Jahre verheiratet, und hinterläßt drei
Kinder.
Amok-Schütze tötet Lehrer und Schüler in Erfurt
Einen entsetzlichen Amoklauf verübte am 26. April ein
ehemaliger Gymnasiast in dem Erfurter "Johann Gutenberg" Gymnasium. Der
19jährige Schüler betrat am Vormittag schwer bewaffnet die Schule und tötete
13 Lehrer, 1 Sekretärin und 2 Schülerinnen, und verletzte bei dem Amoklauf
mindestens noch 4 Menschen. Dieser 26. April ist für Erfurt wohl der
schwärzeste Freitag den Schüler je erlebt haben.
Der Täter ist ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums der vor
einigen Monaten von der Schule verwiesen wurde. Die Polizei geht daher von
einem Racheakt aus. Kurz nach 11.00 Uhr ging bei der Erfurter Polizei ein
Notruf vom Hausmeister des Gymnasiums ein, das in der Schule geschossen wird.
Als die Polizei eintraf wurde auch ein Polizist erschossen,
danach tötete sich der Amokläufer selbst. Nach einigem Suchen in dem
Schulgebäude sahen die Polizisten weich ein Schreckliches Blutbad der Täter
angerichtet hat. Sie fanden die Toten in verschiedenen Räumen. Viele Schüler
des Gymnasiums mußten mit Entsetzen die Tat des Amokläufers mit ansehen.
Am Abend fanden in Erfurt viele Gottesdienste zum Gedenken
an die Toten statt.
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