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June 2002 - Nr. 6

 

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Elly Beinhorn

Die große alte Dame der Fliegerei wird 95

TWIG - Elly Beinhorn-Rosemeyer, die große alte Dame der deutschen Fliegerei, beging am 30. Mai ihren 95. Geburtstag. In einem Glückwunschschreiben würdigte Bundespräsident Johannes Rau die Leistungen der Pilotin.

Auch als Schriftstellerin habe sie große Anerkennung und vor allem viele Leser gewonnen, die sich bei der Literatin stets gut unterhalten fühlten. Die einzige Tochter einer Kaufmannsfamilie aus Hannover hatte gegen den Willen ihrer Eltern mit 22 Jahren die Kunstfliegerei gelernt. Elly Beinhorn wurde als großartige und leidenschaftliche Fliegerin berühmt. Als 24-Jährige flog sie allein nach Afrika, blieb vier Tage lang in der Sahara verschollen, bis sie nach einem 90-Kilometer-Fußmarsch in Timbuktu wieder auftauchte. Sie flog mit ihrem nur 80 PS starken Flugzeug vom Typ "Argus" aus der Traditionsfirma Klemm nach Australien und 1935 mit der weltberühmten Messerschmitt Me 108 "Taifun" an einem Tage von Gleiwitz in Schlesien nach Skutari am Bosporus und zurück nach Berlin: 3.470 Kilometer in dreizehneinhalb Stunden.

Zum Liebling der Nation wurde Elly Beinhorn 1936, als sie den Rennfahrer und mehrfachen Grand Prix-Sieger Bernd Rosemeyer heiratete. Noch Jahrzehnte später erklärte sie immer wieder: "Es waren die schönsten und tiefsten Jahre meines Lebens." Als Bernd Rosemeyer eineinhalb Jahre später bei Weltrekordversuchen auf der Autobahn bei Frankfurt tödlich verunglückte, trauerte ganz Deutschland mit ihr.

Auf Ehrungen und öffentliche Anerkennung hat Elly Beinhorn nie sonderlichen Wert gelegt. Sie flog - vor dem Zweiten Weltkrieg in den Vorderen Orient und nach Fernost, nach dem Krieg nach Afrika und bei Wettbewerben und Sternflügen in Europa und in den USA -, weil es ihr Freude machte.

Dass ihre fliegerischen Leistungen Pioniertaten waren, weiß sie. Doch sie wehrt sich bis heute gegen alle verklärende Versuche.

"Es gibt heute so viele tüchtige Fliegerinnen, die genauso viel und noch mehr können, als ich einst gekonnt habe", betont sie immer wieder. "Nur hatte ich das große Glück, in einer Zeit fliegen zu dürfen, als das wirklich noch ein Abenteuer war." 1979, im Alter von 72, gab sie ihren Pilotenschein zurück. "Da war es ja an der Zeit. Aber bis dahin bin ich 51 Jahre mit Anstand geflogen, ohne Probleme."

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