Sprachwissenschaftler fordert Agentur für deutsche Sprache |
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DN - Der Deutsche Germanistentag in München will eine "Agentur für die deutsche Sprache" anregen. "Deutsch ist mit rund 97 Millionen Sprechern die größte Sprechergruppe innerhalb der Europäischen Union", sagte Prof. Konrad Ehlich vom Institut für Deutsch als Fremdsprache an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU). Im Vergleich zu den EU-Amtssprachen Englisch oder Französisch nehme Deutsch jedoch nur eine Randposition ein, sagte Ehlich. Der Wissenschaftler sieht die Ursache für die Vernachlässigung des deutschen Sprachguts in der deutschen Vergangenheit und einer sprachzerstörerischen Verachtung der eigenen Muttersprache. Außerdem werden immer mehr deutsche Begriffe durch englische ersetzt. Gerade die europäische Integration bedeute für die deutsche Sprache wie für alle europäischen Hauptsprachen Chance und Herausforderung zugleich. "Wir brauchen auf Bundesebene eine arbeitsfähige Repräsentanz der deutschen Sprache für den europäischen Raum", betonte Ehlich. Die "Agentur für die deutsche Sprache" soll auch die deutsche Rechtschreibung vor der drohenden Spaltung bewahren. "Die Reform- Hardliner auf beiden Seiten haben zwar zum Teil Recht, tragen aber nicht zu einer Lösung bei", sagte Ehlich. Der Hochschullehrer möchte einen Schlussstrich unter die Debatten ziehen: "Wir brauchen endlich einen vernünftigen Kompromiss." Hauptthema des Germanistentags vom 12. bis 15. September in München ist die Position der deutschen Sprache in einem erweiterten Europa. Der alle drei Jahre stattfindende Kongress tagt seit 1966 erstmals wieder in München.
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