Ham Se det jehört? |
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Na bitte, die Rettung ist in Sicht, die Kavallerie ist uffjesessen, die Torys kommen und werden die liberalen Verräter bei nächster Jelengenheit aus Queens Park werfen. So oder ähnlich hieß es, nachdem John Tory als Führer der Konservativen gewählt wurde. Da kann man ja nur sajen, det et een reines Glück war, det er nich Bürgermeister von Toronto jeworden ist; oder war det nur eine Übung, um Profil zu erwerben? Denn ohne Profil in den vielen überanstrengten Jemütern der Torontoer Bürger kann man nischt werden. Davon können ooch Kanditdaten aus unseren Reihen ein Lied singen. Diese irre öffentliche Kampagne die Miller dann jewonnen hat, keen Mensch weiß echt warum, gab John Tory eene Präsenz in der Öffentlichkeit, die man mit Kohle sonst nie bezahlen könnte. Frank Klees hatte da leider nie ne Chance, denn obwohl er oft und lange öffentliche Arbeit jeleistet hat, so war sein Profil eher unauffällich im Vergleich. In unseren Reihen war er eijentlich nur jut im Norden der Stadt bekannt. Icke wees z. B. dette Jeschäftsvereinichung von da oben ihm unter de Arme jegriffen hat. Det sind die jleichen Leutchen, die ooch keen Oktoberfest mehr uffe Beene kriegen, hab ick mir sachjen lassen. Wir sind eben nich mehr so ville! Damit müssen wir uns abfinden. Aber eins muß ja ooch jesagt werden, Politik is wieder hoch jefracht in unseren Reihen. Belinda legte ihre Verdiener-Power uff Eis und schippert nun in Ottawa rum. Dafür hat Papa nu keene Zeit mehr, sein Amt als Ehrenkonsul auszuüben. Es jibt zu ville Probleme im Jeschäft, da muß det österreichische Volk ohne seine Gejenwart beim nationalen Volks- Feiertag auskommen, und det schon zum 3. Mal. Dabei hat es letzes Jahr jeheissen: Nächstes Jahr macht er wieder was, bestimmt! Is schon schlimm, wenn man so viel Jeld beschützen muss, oder? Eijentlich wäre et ja gar nich so schlimm, det er nischt mehr macht, wenn er uns alle vorher nur nich so unheimlich verwöhnt hätte. Mit jehobenen Ansprüchen muß man immer vorsichtich umjehn. Bei Versajen der Aufrechterhaltung wird det Volk mismutich. Ja, und wat sachjen Se denn zur Politik in Deutschland? Da werden die Indianer ooch unruhig, weil da keene Populär-Politik mehr jemacht wird, nicht jemacht werden kann. Die Zunkunft sieht nich rosig aus, wenn man sich dort nich den Gürtel so eng wie hier schnallt! Der einzichste Unterschied is, det hier immer noch een paar weniger Kröten an den Staat jelöhnt werden. Ansonsten alles wie hier: die Deutschen werden alt und haben keenen Nachwuchs nicht. Wir allerdings ham unsere Junioren nur jut versteckt. Die sind inne kanadischen Landschaft machmal schwer zu entdecken. Aber wenn se sichtbar sind, dann durchaus nich nur in Lederhosen und Lodenmantel, sonder ooch im Frack oder Nadelstreifen-Anzug uff Bay Street und uff Bällen. Und, sajen Se bloß nicht, dett Se uffm Oktoberfest waren. Wo denn? Jibt ja kaum noch eins. Fraje mir wann det in Kitchener tot is. Man hört ja nich mal, wann es is. Die haben ooch keene Kohle nicht! Ick denke die Stadt soll det an die Klubs zurückjeben und uffhören denen immer dreinzureden, mit Vorschriften, die nicht zu erfüllen sind, mit unjerechten Uffpassern, und alles kostet nur unnötiges Jeld. Naja, nun isset so, det hier in Toronto anne Beach, jrad südlich vom High Park ooch eins steigt, det hab icke zufällig beim Vorbeifahren jesehen. Ab und an versuchen sich ja Kanadier an so etwas, aber normalerweise fallen se damit ordentlich uffe Birne. Det dauert nie lang und kommt denn nicht wieder. Kann mir überhaupt nich an so een Volksfest erinnern, det een langes Leben jehabt hat, außer dem Deutschen Fest uffe CNE. Det hat sich eijentlich mit Pause und verschiedenen Veranstaltern, einschließlich unserer Sybille, lange jehalten. Jehobenere Kultur scheint jetzt mehr jefracht zu sein. Man sieht sich wieder im Konzert, uffm Ball und in der Oper usw. Naja, deutsche Kultur blüht eben überall; manchmal im Verborjenen wie een Veilchen, und manchmal janz groß und öffentlich, wie beim Deutschen Fest. Vive la culture Allemange, oder so ähnlich! Daruff eeen Molle Ihr Eberhard Kurt Walter Comments to: kuwa@echoworld.com |
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