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 July 2008 - Nr. 7

Pigozzi und die Paparazzi

Helmut Newton Foundation zeigt eine große Foto Ära
- präsentiert von Jean Pigozzi

Marianne SchmidtSeit dem 20.Juni läuft die ungewöhnliche Foto-Ausstellung "Pigozzi und die Paparazzi" im Berliner Helmut Newton Museum" in der Jebensstraße 2 im Bezirk Charlottenburg. Ungewöhnlich weil 2 Fotografen der Stille diese Ausstellung über wilde Paparazzi Fotografen zeigen. Jean Pigozzi, gebürtiger Franzose mit italienischen Eltern, Geschäftsmann, Fotograf und Galerist widmet mit ca. 350 Schwarz-Weiß- und Farbfotographien den "bad boys" der Paparazzi Fotografen. Erstmals wird in Deutschland eine so umfangreiche Fotoausstellung der Paparazzi gezeigt.

Mit Erich Salomon, Weege, Ron Galella, Edward Quinn, Daniel Angeli, Tazio Secchiarili, Jean Pigozzi und Helmut Newton werden Vorläufer der klassischen Zeit der Paparazzi-Photographie gezeigt. Die Ausstellung bebildert die Geschichte der "bad boy" Prominentenfotographien ausführlich mit Berichten über den Jetset, um immer wieder die Auflagen der Yello Press zu steigern. Erich Salomon, Jurist und autodidaktischer Fotograf gilt als Vorreiter der Paparazzi als er in den 30er Jahren unbemerkt in Gerichten fotografierte, was bis heute verboten ist.

Helmut Newton, 1920 geboren in Berlin als Helmut Neustätter, später als australischer Fotograf Ruhm erlangte, war von dem Federico Fellini Film "La dolce Vita" so begeistert, dass er sich für das Phänomen Paparazzi interessierte. Er selbst war eher ein Fotograf des Schönen und der Stille. Mit außergewöhnlichen Portraits und zarten Aktaufnahmen machte er sich einen Namen, denn als "Bildreporter" eignete er sich wohl weniger, was ihm die Singapore Straits Times mit einem Rausschmiss wegen Unfähigkeit bewies.
Die Fotografie gab er nicht auf und eröffnete 1945 in Melbourne ein eigenes Fotostudio, um ein Jahr später die australische Staatsangehörigkeit anzunehmen. Ab 1956 arbeitete Newton für die australische Vogue. Nach und nach fotografierte er auch für die französische, italienische, amerikanische und deutsche Vogue Ausgabe als Mode-, Werbe-, Portrait- und Aktfotograf und errang Weltruhm.

Auch Galerist Jean Pigozzi ist Fotograf für schöne Portraits, der sich lieber im Hintergrund hält. Aber er liebt auch die Kontroverse, wie die Ausstellung "Pigozzi und die Paparazzi" zeigt.

Der Begriff "Paparazzi" stammt aus dem Film "La dolce Vita" als Fellini dem Fotografen Tazio Secchiaroli den Namen Paparozzi (Einzahl von Paparazzi) gab. Gemeinsam mit Kollegen lauerte Secchiaroli nachts in der Via Veneto in Rom Prominenten auf, um exklusive private Fotos der Reichen und der Schönen der Presse anzubieten. An der Cote d`Azur waren es Edward Quinn und Daniel Angeli und in den USA vor allem in New York und Los Angeles Ron Galella, die ihre extremen Teleobjektive auf Prominente hielten. Schön mussten die Aufnahmen nicht sein, aber aktuell aus dem Privatleben.

Die Ausstellung "Pigozzi und die Paparazzi" zeigt in erster Linie Prominentenportraits der 60er und 70er Jahre. Zu sehen sind unter anderem Alain Delon, Prinz Charles, Mick Jagger, Woody Allen, Sophia Loren, Grace Kelly, Brigitte Bardot, Greta Garbo und Marlene Dietrich, wo immer sie sich auch aufhielten. Ob auf Partys, am Strand, auf dem Boot oder auf der Straße, überall lauerten die Paparazzi, um Fotos des Unerlaubten zu machen. Brachten die ihnen doch viel Geld ein. Die Ausstellung zeigt gegenseitig Aufnahmen des Fotografen Jean Pigozzi, der Prominente in aller Stille zu schönen Portraits für die Ewigkeit festhält.

Im Rahmen der Ausstellung werden 4 Filme der Helmut Newton Foundation zum Thema der Paparazzi gezeigt. Die Helmut Newton Stiftung hält einen 76seitigen Katalog mit Einführung von Dr. Matthias Harder für 7.00 € bereit.

Bis zum 16. November ist die Ausstellung von Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, am Donnerstag wird sie erst um 22.00 Uhr geschlossen.
www.helmutnewton.com
info@helmut-newton-foundation.org


Der Seewolf

Es ist wieder "Störtebeker" Zeit.

Die Legende besagt, dass Seewolf Klaus Störtebeker 20 Jahre die Meere unsicher gemacht haben soll, und so gehen dem Intendanten der Störtebeker Festspiele Peter Hick die Geschichten um seinen Seehelden nicht aus. Wenn er dieses Jahr die Geschichte "Der Seewolf" auf die über 2.000 qm große Naturbühne in Ralswiek auf Rügen bringt, sind seine Gedanken schon im Jahre 2009 mit einer neuen Trilogie.

Saschah Gluth - Der Seewolf   [Foto: Marianne Schmidt]Doch zuvor muss Klaus Störtebeker (Sascha Gluth), Goedeke Michels (Dietmar Lahiane) und seine Vitalienbrüder für Recht und Freiheit kämpfen. Im Jahre 1393, es herrscht seit 3 Jahren Krieg zwischen Dänemark und Mecklenburg, streiten Königin Margarete von Dänemark Herzoging Ingeborg von Mecklenburg (l.) - Particia Schäfer & Königin Margarete von Dänemark (r.) - Martina Guse   [Foto: Marianne Schmidt](Martina Guse) und Schwester Ingeborg, Herzogin von Mecklenburg (Patricia Schäfer) um die schwedische Krone. Im Auftrag Mecklenburgs versuchen die Vitalienbrüder die Festung Stockholms mit Lebensmitteln und Waffen zu versorgen, doch die Blockade Dänemarks durch Königin Margarete lassen sich immer schwieriger durchbrechen und Klaus Störtebeker hält weitere Angriffe für aussichtslos.
Herzogin Ingeborg von Mecklenburg droht den Piraten die Kaperbriefe zu entziehen, wodurch die Vitalienbrüder ihre Stützpunkte an Land verlieren würden. Störtebeker macht einen riskanten Versuch ins dänische Sperrwerk zu gelangen, um es von innen her zu zerstören. Sein Plan scheitert und er wird gefangen genommen.
Für Margarete von Dänemark scheinen sich die Dinge zum Besten zu fügen und ihr gefährlichster Feind Störtebeker soll auf dem Scheiterhaufen enden. Mit einer neuartigen, artilleristischen Wunderwaffe will sie die widerspenstige Feste Stockholms erobern.
Doch sie hat die Rechnung ohne den immer kämpfenden Störtebeker und seinen Freunden gemacht und der furchterregende Schlachtruf der Vitalienbrüder "Gottes Freund und aller Welt Feind" der donnernd über die See halt, macht all ihre Pläne zunichte.

Am 21.Juni war festliche Premiere vor ausverkauftem Haus mit 9000 Zuschauern. Es wurde wie immer eine hervorragende Aufführung des Regisseurs Holger Mahlich. Wie schon in den letzten Jahren waren alt bekannte Schauspieler dabei. Ingrid van Bergen als Freya, Ben Hecker in einer Doppelrolle als Koch Jaques und Heinrich von Bremen, wunderbar gespielt.
Martina Guse in der Rolle der Königin von Dänemark, ebenso Patricia Schäfer als Herzogin von Mecklenburg und Neuling Nadja Kruse als Katarina überzeugte sehr. Immer wieder eine Freude ist es Wolfgang Lippert als Balladensänger (Abbelin) in den Inszenierungen zu hören.
Norbert Braun der Klaus Störtebeker der ersten Stunden spielt diesmal den Albrecht von Pecatel. Er ist gerne zurück gekommen, liebt er doch die unglaubliche familiäre Atmosphäre der gesamten Intendanz um Peter Hick herum.

Die Störtebeker Festspiele haben in diesem Jahr einen neuen Hauptsponsoren als Medienpartner hinzu gewinnen können. Der NDR 1 (Norddeutscher Rundfunk) möchte Deutschlands erfolgreichstem Open Air Theater eine größere Präsenz in der bewegten Bildberichterstattung geben.
www.stoertebeker.de
info@stoertebeker.de

Was machen wir morgen, Mama?

Dieses entzückende, praktikable Buch fiel mir auf Rügen in die Hände und ich konnte nicht aufhören, darin zu stöbern. Die Textautorinnen Birgit Vitense und Kirsten Schielke haben sich gemeinsam mit dem Illustrator Harald Larisch Gedanken darüber gemacht, wie Ferien auf und um Rügen herum, besonders für Ortsunkundige gemacht werden können. Mit akribischer Genauigkeit beschreiben sie Empfehlenswertes für einen erlebnisreichen Urlaub auf der Insel Rügen, Hiddensee und Strahlsund. Es ist ein Füllhorn von Abwechslungen, wofür ein Urlaub gar nicht reicht, um all das zu genießen. Ob jung, ob alt, eine heitere Ferien Lektüre die in keinem Reisegepäck in Richtung Rügen fehlen sollte. Ob per Auto oder Fahrrad man versäumt keine Abfahrt bei der genauen Schilderung. Werfen sie einen Blick in das Ratgeber Reise Buch nicht nur für "Eltern" und erfreuen sie sich an herrlichem Kindermund.
Erschienen im Hinstorrf Verlag
ISBN: 978-3-356-01251-4

So feierte Berlin seine Vice-EM Fußballer

Auf der Fan-Meile vor der großen Bild-LeinwandWeit über 300000 Deutsche Fußballfans feierten einen Tag nach dem nur knapp verlorenen EM Titel am Montag auf der Berliner Fan Meile am Brandenburger Tor zusammen mit ihren Fußballhelden. Bevor die Elf mit Die Elf schaut auf ihre Fans   [Foto: Marianne Schmidt]all ihren Mitspielern und Helfern landeten, flogen sie eine Runde über die Fan-Meile, um sich das bunte Treiben von oben anzuschauen. Die Schulkinder haben sogar frei bekommen, um mit ihren großen Fußball Helden feiern zu Danke   [Foto: Marianne Schmidt]können. Die Sonne strahlte und es wurde eine große Dankesparty für die Deutsche Elf. Die Fußballer schossen Bälle in die Menge, warfen T-Shirts und sangen gemeinsam mit den Fans und Berlin sagt Danke!   [Foto: Marianne Schmidt]bedankten sich immer wieder für die große Unterstützung und Treue aus Deutschland. Jogi Löw und seine Mannschaft haben es sicher schon etwas verkraftet, dass sie den Pott nicht mit nach Hause bringen konnten und werden sich 2010 zur WM wieder richtig ins Zeug legen.

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Marianne Schmidt, wohnhaft in Berlin, Deutschland berichtet über Kunst, Unterhaltung, Kultur, Reise und Politik

 


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