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 April 2009 - Nr. 4
Happy Easter - Frohe Ostern

Ejal wo man hinjeht, überall wird über die finanzielle Krise jequasselt. Ick muss sajen, det mir det nu schon ordentlich uffn Keks geht, nicht nur weil jeder darüber redet, sondern weil jeder Experte is! Wo waren denn all die juten Experten, als es darum ging, uns gut zu beraten. Sachte doch neulich eene sone Guru Frau aus Montreal, det Geldjeschäfte keene Wissenschaft sind, sondern ne Kunst.

Na wisse Sie? Bei mir kommt Kunst von Können, und die können mich alle mal, Goetz von Berlichingen, det will ick Ihnen mal sajen! Gott sei Dank bin icke nie uff ihre Künste persönlich reinjefallen; mir is schon lange klar, det mein Geld nich jut inner Bank uffjehoben ist, ejal wie jut die Verordnungen sind, die Brüder finden doch immer ein Loch, durch det se schlüpfen können, kunstvoll, versteht sich! Und wenn det Kind denn im Brunnen ersoffen is, denn können se sich ooch wieder rausreden, ooch kunstvoll, watten sonst?

Eijentlich müsste es mal wieder so was wie ne französische Revolution jeben, aber eben in allen Länder, damit jewisse Herrschaften merken, det sie mit ihrer spekulierten Geldgier nischt mehr erreichen können, det det Volk nicht mehr mitspielt, wenn die Kohle für nichts und wieder nischt verpulvert wird, und det wir es einfach nicht mehr dulden, det einiche Leutchen im Überfluss prassen, während der Rest schuftet bis zum Umfallen, um deren Luxus zu finanzieren.

Icke jabe nischt dajegen, wenn jute Arbeet und besonderes Talent hoch bezahlt wird, aber wenn die Leutchen, die det janze Spiel verbojen ham belohnt werden, denn jeh icke uffe Barrikaden. Irjendwo muss es Jrenzen jeben, die einen gewissen moralischen und ethischen Standard entsprechen und nich nur von Jewinn-Gier diktiert sind. Wir können nicht ein System für richtich halten, det gutschaffende Menschen bestraft, während es Lügner und Gaukler belohnt.

Und nu habe ick jehört det die finanziell Elite uffm Planeten ooch uffm letzten Loch pfeifft. Die Schweiz meine ick doch! Ohne Bankjeheimnis gehen ihnen die janzen Kriminellen flöten, mit denen se Jeschäfte jemacht ham. Die müssen sich woanders ein Off-Shore Konto anlejen; wenn es det überhaupt noch jiebt!

Mitleid habe icke da nicht. Sollen se man von ihrem Emmentaler leben. Icke werde unter meinem Appelboom sitzen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Mir bringt der Osterhase immer noch Eier. Die hab ick nämlich weise anjelecht.

Und wissen Se was? So nach und nach fällt uff, det unsere ganzen Heiligen ihren Heiligenschein janz schön polieren müssen, jar nicht so einfach, wo der ooch noch ordentlich schief hängt!

Daruff eene Molle und ooch fröhliche Ostern allerseits!

Ihr Eberhard Kurt Walter

 
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Eberhard Kurt Walter kommentiert im Berliner Dialekt mit Humor und Satire aus deutsch-kanadischer Sicht

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