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 January 2010 - Nr. 1
Happy New Year from Echo Germanica

Keen Wunder nich, det die Leute sauer sind. Se haben keene Arbeet nich und ihre Obermacher stecken dicke Gelder ein, um für den reibungslosen Ablauf des Konkursverfahrens zu sorgen. Ick möchte wirklich jerne wissen, was det noch werden soll?

Ham wir uns verschaukeln lassen und tatsächlich jeglaubt, det Kanada fast von den Finanzfiasken der Welt verschont jeblieben war? Det wir alle Engel im Finanzwesen sitzen haben? Ick globe, det wir nich jenuch Jesetze haben für diese neuere Art von Verbrechen, diese Raffgier und das damit verbundene „Über-Leichen-Steigen-Egal-Was", dieses „Sich Nur-Selber-Sanieren", das zum Himmel stinkt.

Ick wünsche mir für det neue Jahr eine großartige Aufräumungsaktion in dem Bereich. Wat hat der olle Goethe schon vor langer Zeit jesacht in seinem Faust: "Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles…." Und det is - wie es scheint - das Einzige wonach der Mensch nun drängt. Mit der Devise machen wir uns alles so kaputt, det von unserem schönen Planeten bald nischt mehr bleibt.

Ick hätte mir echt gewünscht, det dieses Jahr mal was Jutes am Horizont zu sehen ist, aber det war wohl nischt. Hier und da war mal ne Fata Morgana, aber sie verschwandt so schnell, wie sie auftauchte.

Sylvester saß ich unter Menschen, die ich nicht kannte. Sie ließen ihr Misstrauen und die Unmut um ihre Regierung so richtig raushängen, ooch nicht det ideale Tischjespräch, wenn Sie mir frajen, aber mir fracht ja keener. Erst als alle so einen kleinen inne Krone hängen hatten, wurde es am Tisch freundlicher, det aber ooch nur weil ick anfing, alte Witze auszujraben.

Ick habe mir denn ooch mal anne Bar jeklemmt, wo letztes Jahr noch Trauben von Menschen hingen, aber diese Jahr war das Wasserloch nur sehr mager besucht, wat mir zu verstehen gab, det ooch hier Ebbe im Portemonnaie war. Außerdem war ooch hier die Unterhaltung etwas jezwungen, wolln wir mal sajen. Klar, es wurde ooch jelacht und jeschunkelt und jeHappy New Yearsungen, aber nicht janz mit dem gleichen Enthusiasmus wie letztes Jahr. Oder liecht et einfach daran, det wir all nun uff eenmal zu alt jeworden sind?

Zu alt zum Verschaukeln sollte man annehmen, zu alt zum Feiern? NIE!

Trotz allem, ick bleibe Optimist, sonst haut gar nischt mehr hin. Alles schon mal dajewesen, und wir ham es überlebt. Tun wir diesmal ooch!

Daruff eene Molle!

Ihr Eberhard Kurt Walter

 
Email to Eberhard Kurt Walter
Eberhard Kurt Walter kommentiert im Berliner Dialekt mit Humor und Satire aus deutsch-kanadischer Sicht.

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