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Kleine Deutsche Sprachschule |
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von Sybille Forster-Rentmeister„Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?" hat sich vom geflügelten Wort zur Redensart gemausert. Dieser Gedichtanfang von Goethes Ballade „Der Erlkönig" wird überall dort angewendet, wo uns zu später Stunde ein unangemeldeter und unerwarteter Gast ins Haus fällt. Oft wird der Ausspruch auch bei unerwünschten Gästen gebraucht, was sie wohl meistens sind, wenn sie uns spät nachts aus dem Bett schmeißen. Natürlich setzten wir nicht voraus, das ein solcher Besucher per Pferd ankommt. Heutzutage kommt er im Auto, per Straßenbahn oder Bus, zu Fuß oder sogar von weit her per Flugzeug. Das Wort „Erlkönig" kann Goethe seinem Freund Johann Gottfried Herder (1744-1803) verdanken. Der nämlich übersetzte es falsch aus dem Dänischen. Er verstand „ellerkonge" (aus elverkonge = Elfenkönig) als Erlkönig. Oder hat er bewußt von dichterischer Freiheit Gebrauch gemacht? Goethes „Erlkönig", auch vertont von Schubert und
Löwe, ist bei uns trotzdem zur volkstümlichen Sagengestalt geworden. Comments to: sfr@echoworld.com
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