April 2000 - Nr. 4
Ham Se det jehört?
Echo Germanica wird 10 Jahre alt! Nich zu glauben! Wenn icke noch daran denke, wie die Kinder, na ja, so jung warn se nu ooch nich mehr, aber jegen mich stecken se natürlich noch inne Kinderschuhe, also, wenn ick daran denke, wie se alles so anjefangen haben, denn kann ick jar nich jlooben, det 10 Jahre ins Land jegangen sind. Will ick ooch jar nich, sonst fällt mir nämlich uff, watt für een alter Knochen ich bin.
Also, Ick weess noch wie se mitten inner Nacht bei Vollmond ihre erste Zeitung zum Drucker jebracht ham. Det war ne Uffrejung, det kann ick Ihnen sachen. Und wenn icke nich daran jedacht hätte, denn hätten se nich mal det Negativ vonner ersten Ausjabe behalten! Und nu hängt se anne Wand. Da kann man erst mal sehen wie sehr sich det Blatt verändert hat.
Eijentlich sollten viele von den Titeln anne Wand hängen. Da is nämlich een janz neuer Trend entstanden, über Jahre hinweg, versteht sich. Da wird immer lang jesucht und Photos werden jemacht bis zum Jeht-nich-mehr, und denn wird was rausjesucht, watt der Jahreszeit anjemessen ist. Kann sich keener vorstellen, wieviel Arbeit und Liebesmüh da rein jeht! Nich nur inne Titelseite, versteht sich.
Hier wird nämlich in unsere deutsche Jesellschaft richtig reinjekiekt und dann berichtet, was es alles jiebt und was vorjeht. Mit fällt immer wieder uff, det es ja überall was Deutsches jiebt. Die nordamerikanische Kultur ist mit deutschem Hab und Gut so richtig durchdrungen. Egal wo man hinkiekt, immer wieder is een deutscher Zusammenhang da. Und überall machen wir mit. Wir kochen ja unsere Suppe nich nur für uns selber, nee, wir sind ja integriert, jedenfalls einije von uns, ne janz schöne Menge, wenn Se mir frajen.
Jedenfalls sind 10 Jahre ja keen Pappenstiel, nich im heutijen Klima, wo keener dem anderen was jönnt. Janz richtig! Ooch nich in unseren Reihen. Da können wir alle een Lied von singen. Und trotzdem ham die Kinder durchjehalten und Echo is immer noch da. Und janz schöne Lorbeeren ham se sich verdient, det muß ja ooch mal jesacht werden, oder? Wenn icke es nich sache, sie selber werden sich hüten! Dazu sind se viel zu bescheiden.
Mehrere Artikel sind anderswo wieder abjedruckt worden, weil se een jutes Beispiel für unsere Kultur hier sind. Sogar in Universitäts-Publikationen sind se jedruckt. Und Preise sind jewonnen worden.
Es sind tatsächlich Brücken jebaut worden und det war nur möglich, indem es uff Englisch gemacht wurde. Wenn sie wüßten, wer alles die Zeitung liest, det kann man sich jar nich vorstellen! Besonders seit es so viele neue Einwanderer aus Osteuropa jiebt, die ja schließlich alle mit der deutschen Kultur vertraut sind, isses interessant jeworden. In den Oststaaten war ja Deutsch die Zweitsprache. Wenn se denn hier ankommen, dann jreifen se nach Echo Germanica, weil se da was Vertrautes finden und jleichzeitig ooch noch Englisch lernen, während se ihr Deutsch was aufpolieren.
Also, die 10 Jahr müssen ja jefeiert werden, det is ja klar.
Zum Auftakt wird am Muttertag zusammen mit Gerda von Delicatessen Lein erst mal een kleines Fest jefeiert. Und zwar wird es in der Zen Lounge in Toronto downtown stattfinden. Kieken Se mal die Anzeije an. Da steht alles drin. Kaffe und Kuchen, Unterhaltung und Preise sind zu jewinnen! Nehmen Se mal die Kamera raus und machen Se een Bild mit sich selber oder nem Familienmitjlied, wie se Echo Germanica lesen. Schreiben Se hinten Namen und Adresse mit Telephon Nummer ruff und bringen Se das Photo mit. Da jiebt es allerhand schöne Sachen zu jewinnen. Det is nich nur was für Mutti am Muttertag, sondern für die janze Familie. Wenn Se uff der CNE im Sommer waren, denn wissen Se ja, det die Sybille ne jute Party schmeißt. Und Gerdas Betreuung is ooch berühmt. Und wenn es Ihnen jefallen hat, denn machen wir det vielleicht noch mal. So janz unter uns, schön uff Deutsch mit allem Drum und drann.
Ok?
Also bis dann, ich freue mir schon und werde mal eine heben, eene Molle
versteht sich.
Ihr Eberhard Kurt Walter
( Deutsch-Kanadisch, Humor )
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