June 2000 - Nr. 6

Ham Se det jehört?

Nu werden wir schon mit Trinkwasser umjebracht! Det is ja wohl een Ding! Ick wees janz jenau, warum icke so uff mein Immunsystem uffpasse. Man kann ja jarnich vorsichtig jenuch sein. Und da mir det zu lange dauert Wasser abzukochen, muß ich eben was Alternatives trinken; Tee oder Kaffee z. B., denn da koche icke det Wasser sowieso. Die Firmen, die Flaschenwasser verkoofen, werden ja eenen schönen Aufstieg der Verkaufstatistiken erleben. Ick nehme mal an, det alles Andere, wat in Flaschen kommt, ooch mehr verkooft wird. Bier wird bestimmt nen Aufschwung erleben. Nur denken Se bloß daran, nicht Bier zu trinken und denn hinters Steuerrad zu steigen! Det könnte böse ausgehen.

Also, ick sache Ihnen, mir jing so richtig der Hut hoch, als ick diese Schauerjeschichte am Fernsehen sah. Ick hab mir denn ooch sofort so schlau wie möglich jemacht, weil ick eben nich an Zufälle jloobe und man den meisten Politikern ja sowieso nich jlooben kann. Die kommen nur und dreschen een paar schöne Phrasen, damit se keene Wahlstimmen verlieren. Ham wer ja jehört, Mr. Harris schieb die Schuld jleich uff voranjegangene Administration, damit bloß keener jenau hinkiekt, wo seine nen Bock jeschossen hat. Werden se aber müssen, kieken, meine ick, den nu isses ja ne kriminelle Erkundungssache jeworden. Mal sehen, wem se den schwarzen Peter zustecken.

Aber wolln wir mal über was Erfreulicheres reden. Ne, es is nicht das Wetter, det is ja ooch ziemlich mies. Wenn ick mir det recht bedenke, denn isses wie früher vor so 30-35 Jahren, wo wir im Mai immer noch mit Frost jerechnet haben. Kalt und regnerisch war es da oft. Ick kann mit noch erinnern, det wir am Victoria Wochenende zum Campen jefahren sind an den Huron See. Mensch, ick sache Ihnen, et hat jegossen! Und kalt war es! Nach eener Nacht ham wer einjepackt und sind nach hause jefahren, um uns uffzuwärmen.

Nee, det Jute worüber ick reden wollte, sind die Kinder, na ja, Se wissen schon. So jung sind se ja ooch nich mehr. Jedenfalls haben se jetzt 10 Jahre Zeitung hinter sich und sind immer noch bei der Sache. Det freut mir also wirklich sehr. Ick bin ja hingegangen zu ihrem Fest. Waren ja nich soooo ville Leute da, aber die waren, hatten ne schönen Zeit. Und keener jing ohne Jeschenke nach Hause. Die Leute ham sich fast beschwert, det keene Tüten da waren det janze Zeuch nach hause zu schleppen! Det soll nach Bedarf weiterjemacht werden, denn den Leutchen hat det soooooo jut jefallen, det se wiederkommen wollen. Is doch schön son bißchen echt deutsche Kultur mit Musik und Tanzvorführung. Die war übrijens Klasse, sojar mit richtijen professionellen Tänzern!

Wohl wird det erst im Herbst was, aber ick kann warten. Jetzt wolln wir ja erst mal een bißchen Sommer feiern, oder? Mit abjekochtem Wasser oder Bier, versteht sich.

Also, denn daruff eene Molle,

Ihr Eberhard Kurt Walter

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