von Marianne Schmidt
Helen
Vita gestorben
Deutschlands große Chansonsängerin Helen Vita ist am
Freitag den 16. Februar im Alter von 72 Jahren an ihrem Krebsleiden
gestorben.
Schon lange war sie schwer krank, hat viele Operationen
überstehen müssen. Dennoch ist sie oft unter schweren Schmerzen zusammen
mit ihren Kolleginnen Brigitte Mira und Evelyn Künneke in ihrem gemeinsamen
Programm „Drei alte Schachteln" in ganz Deutschland aufgetreten.
Als sie spürte, daß sie nicht mehr lange leben wird, hatte
sie sich neben Musik von Johannes Brahms eine lustige Trauerfeier gewünscht.
Keiner soll Tränen vergießen. Doch ihrer besten Freundin Biggi Mira war
nicht so zum Lachen zumute. Sie vermißt ihre Freundin sehr.
Die Trauerfeier fand am Freitag den 22. Februar in der
Hochmeisterkirche in Berlin-Wilmersdorf statt. Vor dem Altar war ein großes
Foto von Helen Vita mit ihrer Pudelhündin Jenny aufgestellt, umschmückt
mit roten Rosen. Dort nahm die Familie, Freunde und Kollegen Abschied von
der großen Diseuse in einer etwas ungewöhnlich fröhlichen Trauerfeier.
Schauspieler Hans-Jürgen Schatz und Pianist Frank
Golischewski erzählten Lustiges aus dem Leben der Vita. Auch Pastorin
Dagmar Henke versprach „Helen hat eine eigene Wolke mit rosa Schminktisch
im Himmel und dem lieben Gott hat sie ihre ersten frechen Lieder vorgesungen".
Helen Vita sang in den 60er und 70er Jahren so freche, erotische Lieder, die
man oft nur unter dem Ladentisch kaufen konnte, und spielte in vielen
Spielfilmen mit.
Die Beisetzungsfeier fand im engsten Familienkreis in
Zürich statt.
Auch Sängerin Manuela gestorben
Mit „Schuld war nur der Bossa-Nova" wurde sie
weltberühmt. Jetzt starb die Sängerin Manuela mit nur 57 Jahren an
Gaumenkrebs.
Die Gitarristin, Komponistin und Sängerin wurde am
18.08.1943 in Berlin als Doris Wegener geboren und verdiente sich zuerst als
Fließbandarbeiterin in einer Fabrik ihr Geld. Sie sang in vielen Bands, bis
sie 1962 in einer Berliner Kneipe entdeckt wurde. Ein Jahr später machte
sie die Cover-Version von „Blame it on the Bossa-Nova" weltberühmt.
Weitere Hits waren „Ich geh noch zur Schule", „Küsse
unterm Regenbogen", „Monsieur Dupont", „Lord Leicester aus
Manchester" und viele andere.
Ab 1986 wurde es sehr ruhig um Manuela, und 1993 versuchte
sie es noch einmal mit dem Lied „Wenn ich erst Boden spür", doch mit
einer zweiten Karriere wurde es nichts. Aber immerhin hat sie es bis zum
gefeierten Showstar in Las Vegas geschafft. Am 15. März wird die Sängerin
auf dem Martin-Luther Kirchhof in Berlin Alt-Tegel beigesetzt.
Das Berliner Metropol-Theater verkauft
Für nur einen Euro verkaufte der Senat das Metropol-Theater
in der Berliner Friedrichstrasse an die niederländische Stage Holding AG.
Mit dem symbolischen Euro geht der europäische Marktführer des
Live-Entertainments ( Holiday an Ice ) die Verpflichtung ein, 60 Millionen
für die Restaurierung des Theaters zu investieren, den Verkaufswert für
das Grundstück zu zahlen, sowie für 150 Arbeitsplätze zu sorgen. Aus dem
ehemaligen Operettentheater soll ein Musical - Theater entstehen.
Eine etwas mißlungene „total verrückte Entführung"
im Volkstheater-Hansa
Schade, schade, es sollte eine lustig, listige Entführung
werden, doch wie so oft ging irgend etwas daneben. Trotz großer Mühen der
Schauspielerin und Regisseurin Brigitte Grothum entglitt ihr die
Inszenierung der „Total verrückten Entführung" ein wenig.
Hauptdarstellerin Edith Teichmann spielt Mathilde Patzke,
eine aus Versehen entführte Rentnerin, verwechselt mit einer flotten Biene
jüngeren Jahrgangs. Doch irgendwie trifft sie nicht den richtigen Ton, kann
keine Pointen setzen, obwohl ihr Text voll davon ist. Dabei kann ihr auch
nicht ihr grandioser Kollege Peter Schiff helfen. Er trifft seine Rolle auf
den Punkt, verschmitzt und hinterlistig spielt er ihren Göttergatten der
froh ist, seine ewig zeternde Zweite Hälfte los zu sein, und denkt gar
nicht daran, sie für ein Lösegeld zurück zu kaufen. Die drei Entführer,
gespielt von Christian Schodos, Lusako Karonga und Stephan Wilke haben ihre
liebe Not mit Oma Patzke und nur Psychiater Proff, wunderbar verrückt
gespielt von Herbert Köfer, hat Verständnis für die Entführte. Mit etwas
Abänderung und Kürzung des Stücks wird Brigitte Grothum noch etwas Gutes
daraus machen, sonst wäre es schade um die tolle Musik, die Schauspieler
Peter Sattmann dazu komponiert hat, und vor allen Dingen das wunderschöne,
detaillierte Bühnenbild von Rainer Terweg.
|