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March 2001 - Nr. 3

 

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von Marianne Schmidt

Marianne SchmidtHelen Vita gestorben

Deutschlands große Chansonsängerin Helen Vita ist am Freitag den 16. Februar im Alter von 72 Jahren an ihrem Krebsleiden gestorben.

Schon lange war sie schwer krank, hat viele Operationen überstehen müssen. Dennoch ist sie oft unter schweren Schmerzen zusammen mit ihren Kolleginnen Brigitte Mira und Evelyn Künneke in ihrem gemeinsamen Programm „Drei alte Schachteln" in ganz Deutschland aufgetreten.

Als sie spürte, daß sie nicht mehr lange leben wird, hatte sie sich neben Musik von Johannes Brahms eine lustige Trauerfeier gewünscht. Keiner soll Tränen vergießen. Doch ihrer besten Freundin Biggi Mira war nicht so zum Lachen zumute. Sie vermißt ihre Freundin sehr.

Die Trauerfeier fand am Freitag den 22. Februar in der Hochmeisterkirche in Berlin-Wilmersdorf statt. Vor dem Altar war ein großes Foto von Helen Vita mit ihrer Pudelhündin Jenny aufgestellt, umschmückt mit roten Rosen. Dort nahm die Familie, Freunde und Kollegen Abschied von der großen Diseuse in einer etwas ungewöhnlich fröhlichen Trauerfeier.

Schauspieler Hans-Jürgen Schatz und Pianist Frank Golischewski erzählten Lustiges aus dem Leben der Vita. Auch Pastorin Dagmar Henke versprach „Helen hat eine eigene Wolke mit rosa Schminktisch im Himmel und dem lieben Gott hat sie ihre ersten frechen Lieder vorgesungen". Helen Vita sang in den 60er und 70er Jahren so freche, erotische Lieder, die man oft nur unter dem Ladentisch kaufen konnte, und spielte in vielen Spielfilmen mit.

Die Beisetzungsfeier fand im engsten Familienkreis in Zürich statt.

 

Auch Sängerin Manuela gestorben

Mit „Schuld war nur der Bossa-Nova" wurde sie weltberühmt. Jetzt starb die Sängerin Manuela mit nur 57 Jahren an Gaumenkrebs.

Die Gitarristin, Komponistin und Sängerin wurde am 18.08.1943 in Berlin als Doris Wegener geboren und verdiente sich zuerst als Fließbandarbeiterin in einer Fabrik ihr Geld. Sie sang in vielen Bands, bis sie 1962 in einer Berliner Kneipe entdeckt wurde. Ein Jahr später machte sie die Cover-Version von „Blame it on the Bossa-Nova" weltberühmt.

Weitere Hits waren „Ich geh noch zur Schule", „Küsse unterm Regenbogen", „Monsieur Dupont", „Lord Leicester aus Manchester" und viele andere.

Ab 1986 wurde es sehr ruhig um Manuela, und 1993 versuchte sie es noch einmal mit dem Lied „Wenn ich erst Boden spür", doch mit einer zweiten Karriere wurde es nichts. Aber immerhin hat sie es bis zum gefeierten Showstar in Las Vegas geschafft. Am 15. März wird die Sängerin auf dem Martin-Luther Kirchhof in Berlin Alt-Tegel beigesetzt.

Das Berliner Metropol-Theater verkauft

Für nur einen Euro verkaufte der Senat das Metropol-Theater in der Berliner Friedrichstrasse an die niederländische Stage Holding AG. Mit dem symbolischen Euro geht der europäische Marktführer des Live-Entertainments ( Holiday an Ice ) die Verpflichtung ein, 60 Millionen für die Restaurierung des Theaters zu investieren, den Verkaufswert für das Grundstück zu zahlen, sowie für 150 Arbeitsplätze zu sorgen. Aus dem ehemaligen Operettentheater soll ein Musical - Theater entstehen.

 

Eine etwas mißlungene „total verrückte Entführung" im Volkstheater-Hansa

Schade, schade, es sollte eine lustig, listige Entführung werden, doch wie so oft ging irgend etwas daneben. Trotz großer Mühen der Schauspielerin und Regisseurin Brigitte Grothum entglitt ihr die Inszenierung der „Total verrückten Entführung" ein wenig.

Hauptdarstellerin Edith Teichmann spielt Mathilde Patzke, eine aus Versehen entführte Rentnerin, verwechselt mit einer flotten Biene jüngeren Jahrgangs. Doch irgendwie trifft sie nicht den richtigen Ton, kann keine Pointen setzen, obwohl ihr Text voll davon ist. Dabei kann ihr auch nicht ihr grandioser Kollege Peter Schiff helfen. Er trifft seine Rolle auf den Punkt, verschmitzt und hinterlistig spielt er ihren Göttergatten der froh ist, seine ewig zeternde Zweite Hälfte los zu sein, und denkt gar nicht daran, sie für ein Lösegeld zurück zu kaufen. Die drei Entführer, gespielt von Christian Schodos, Lusako Karonga und Stephan Wilke haben ihre liebe Not mit Oma Patzke und nur Psychiater Proff, wunderbar verrückt gespielt von Herbert Köfer, hat Verständnis für die Entführte. Mit etwas Abänderung und Kürzung des Stücks wird Brigitte Grothum noch etwas Gutes daraus machen, sonst wäre es schade um die tolle Musik, die Schauspieler Peter Sattmann dazu komponiert hat, und vor allen Dingen das wunderschöne, detaillierte Bühnenbild von Rainer Terweg.

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