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AUGUST RODIN IN ZÜRICH |
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In Zürich wurden nun 160 Exponate: Bronzen, Gipse und Zeichnungen dem interessierten Publikum vorgestellt.
Leider sind auch diese beiden Skulpturen, wie die auch die Liegeskulptur < Die Märtyrerin > innerhalb einer Skulpturengruppe platziert worden die viel zu eng zueinander stehen und somit keinen Raum zu atmen haben. So ist es bei < Die Märtyrerin> dem Besucher nicht möglich um sie herum zugehen obwohl Rodin sie als solche geschaffen hat. Was die Gründe für eine derartiges Arrangement sind, bleibt Geheimnis der Ausstellungsmacher.
Rodin befasste sich aber nicht „nur „ mit der Gegenwart, in der Bildhauerei befasste er sich intensiv mit dem Geheimnis Michelangelo und mit Dantes < Göttlicher Komödie >. Während seiner Italienreisen 1875 und 1876 studiert Rodin Michelangelo. Er schreibt darüber: " Nächtelang habe ich Zeichnungen gemacht, aber nicht nach seinen Arbeiten, sondern nach den Grundzügen meiner Vorstellung, die ich mir von ihm gemacht habe, um ihn zu verstehen." Rodin beschäftigte sich intensiv mit Dante. Dies kommt in seinem ( letztlich unvollendeten ) Hauptwerk < Das Höllentor > ( 1880 – 1917 ) überragend zum Ausdruck. Zürich kann sich glücklich schätzen eines von weltweit nur sieben Exemplaren zubesitzen. Es ist ein Geschenk des Emil Georg Bührle, dass seit 1948 an der Fassade des 1910 erbauten Kunsthauses steht. Es wurde anlässlich der aktuellen Rodin-Schau für ca. 250000.- Schweizer Franken restauriert und ist mit seinen 6,80 m hohen und sieben Tonnen schweren Kunstwerk nun in neuem Glanz erstanden. Rodin hat weit über hundert Figuren dafür geschaffen, die er auch als Einzelskulptur ausführte und als solche in der Ausstellung zu besichtigen sind. Die wohl berühmteste Figur des < Höllentor > ist der Denker, der über den grauenvollen Geschehnissen thront und in uns die Sätze wach ruft die Dante über sein Höllentor schrieb "Lasst jede Hoffnung, wenn ihr eintretet „ .- In der Zürcher Ausstellung wird aber auch dem weniger bekannten Maler Rodin Rechnung getragen. Und dies ist sehr interessant: wie zeichnet ein Bildhauer, also wie geht er mit einem Material um welches nicht sein ureigenes ist. Sind viele seiner Skulpturen vom Eros bestimmt, so zeigt sich dies auch in seinen wenigen erotischen Zeichnungen, die fein, wie hingehaucht wirken, die aber 1906 in Weimar ausgestellt, zu einem Skandal führten, so das der damalige Direktor des Grossherzoglichen Museums zurücktreten musste.- Rodin ist heute ein global bekannter Künstler dessen Werke in vielen Repliken vorliegt. Bruno Nuytten setzte dem Künstler und seiner Muse, die zur eigenständigen Bildhauerin wuchs, Camile Claudel, ein filmisches Denkmal. In den Hauptrollen Isabelle Adjani als C. Claudel und Gerard Depardieu als A. Rodin.- Ja auch das : Rodin und die Literatur: anlässlich des 100 Todestages von Friedrich Schiller wird ihm am 9.Mai 1905 die Ehrendoktorwürde der Universität Jena verliehen. Rainer Maria Rilke , der1902 knapp sechs Monate der Sekretär von Auguste Rodin war schrieb über ihn:" Rodin war einsam vor dem Ruhme. Und der Ruhm der kam, hat ihn vielleicht noch einsamer gemacht."- Auguste Rodin sagte von sich selber:" Ich bin eine Brücke zwischen gestern und morgen ." Dies ist in der sehr sehenswerten Zürcher Ausstellung durchaus zu spüren und zu sehen. Paul-Bernhard Berghorn
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