November 2007 - Nr. 11
Ham Se det jehört?
Zwischen all den vielen Veranstaltungen hat et ooch noch een Autoren-Fest jejeben, sogar mit nem populären deutschen Krimi-Schriftsteller. Der aber war nicht die Sensation, sondern Madam Rowlings, Se wissen schon, die Harry Potter Frau, die vom Armenhaus zur reichsten Schriftstellermillionärin aufstieg und nu so viel Power drauf hat, det se sajen kann, was se will. Überall, wo se ging und stand, wurde nu darüber jetratscht.
Icke war ja eijentlich een Fan, dachte mir: Endlich mal wieder ne jute Jeschichte die Jungendliche und Kinder zum Lesen anmacht!
Warum musste die sich so aufspielen und die Illusion zerstören? Sie behauptet, det der Schulvorsteher Dumbledore schwul sei. Det nu nach dem Fakt. Warum, wenn sie es wirklich so wollte, hat se det nich klar jemacht? Zu feige? Wäre det Janze dann nicht so erfolgreich jewesen? Oder hat se det nun erst jesacht, weil ihr vielleicht ein Teil der Bevölkerung det Buch noch nicht abjekoft hat und deshalb mußte sie das im Nachhinein erfinden? Kann ja sein, det sich wer beschwert hat, det nich alle Volksgruppen und sexuelle Orientierungen in Ihren Jeschichten repräsentiert waren.
Die richtije Frage is natürlich, ob es in einer solchen Phantasiegeschichte überhaupt wichtig ist lebensnah zu sein, und wenn ja, wie weit und überhaupt warum? Um politisch korrekt zu sein?
Jaja, ick weiß, Grimms Märchen sind ooch als politisch unkorrekt verpönt. Demnächst wird die Bibel als ebenso falsch erkannt umjeschrieben. Jekürzte Versionen jiebt es ja schon bei Readers Digest. Warum nicht ein wenig verändern, um det janze mehr modern zu machen? Is ja sowieso nur alles ne Sache der Auslejung, oder? Jeder kann einfach tun und lassen was er will. Man jeht dann eben vor Jericht und der, der den längsten Atmen, sprich Kohle hat, wird dann jewinnen. Ick kann nur sajen, det mich Potter nun nicht mehr so interessiert wie vorher. Meine Vorliebe für weise alte Männer ist mir unter Vorspiegelung falscher Tatsachen abgerungen worden, sozusajen mit einer Lüge. Der alte Magier is, wahrscheinlich auch unjefracht, vielleicht weiß er nicht mal, det er eijentlich schwul sein sollte, aus seinem sorgsam jeschlossenen Besenschrank jeworfen worden und liecht uns nun zu Füßen, unser Urteil erwartend.
Was sacht eijentlich der Schauspieler dazu? Hat den schon einer jefracht, was er darüber weiß und denkt? Mal sehen, ob er den letzten Film noch dreht oder lieber abdreht nach rechts?
Wenn der Esel zu alt wird, geht er uffs Jlatteis, so heißt es im Volksmund. Alte Eselinnen wohl ooch!
Na, wat soll ick mir uffrejen? Lohnt sich nich!
Also, daruff een Molle!
Ihr Eberhard Kurt Walter
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