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von Marianne SchmidtBrigitte Mira erobert als „Bettlerin von Moabit" das Berliner Publikum„Die Bettelkönigin von Moabit" - eine Hommage zu Ehren von Brigitte MiraAnläßlich zum 90. Geburtstag der Schauspielerin Brigitte Mira wurde die Berliner Milieukomödie „Die Bettelkönigin von Moabit" von Johanna Sien, einer jungen talentierten Autorin geschrieben. Ihr gelang hier eine märchenhafte, kleine Gaunerkomödie mit viel Charme. Was allerdings auch der hervorragenden und zu Herzen gehenden Hauptdarstellerin Brigitte Mira zu verdanken ist, mit einem zauberhaft spielenden Ensemble. Neben ihr gaunern sich Christian Schodos, Santiago Ziesmer, Chrissy Schulz, Nicole Neiss, Kay Rode, Horst Bergmann, Klaus Phillipp, Helmut Niessner, Wolfgang Krautwig, Silke Fritsche, Ursula Schirmacher und Michael Wiesner durch das tägliche Leben. Die Geschichte um Apfel-Eva (Brigitte Mira) und ihren Glücksäpfeln spielt in der Zeit um 1900 in Berlin Moabit, wo auch das Volkstheater-Hansa etabliert ist. Dort treiben Bettler, Gauner und Snobs täglich vor ausverkauftem Haus ihr Unwesen. Brigitte Mira spielt mit ihren 90 Jahren so entzückend jugendlich, daß man ihr die 60jährige Apfel-Eva glaubhaft abnimmt. Es stellt sich hier die Frage, wo nimmt sie all die Kraft her für soviel guten, spielerischen Einsatz, denn neben der Apfel-Eva spielt sie noch im „Jedermann" und tritt mit ihrem Programm als eine der „drei alten Schachteln" mit Eveline Künnecke und Hefen Vita auf. Für Brigitte Mira ist es aber auch eine große Freude nach über 30 Jahren wieder im Hansa Theater spielen zu können. Sie genießt es neben guten, jungen Schauspielern zu spielen, die alle ihr bestes geben, aber auch eine große Verehrung für ihre Hauptdarstellerin aufweisen. Christian Schodos, der schon als Heinz Rühmann großen Erfolg hatte, spielt den blinden Bettler „Baron von Blind" mit einer umwerfenden Frechheit, neben ihm Chrissy Schulz als seine kleine Hure „Erma von Strich" mit ihrer verführerischen, herzerfrischenden Natürlichkeit, die schon im Musical „Roy Black" auffiel. Santiago Ziesmer spielt den stotternden Kleinganoven Floh so herrlich, daß man ihr gratis Sprachunterricht geben möchte, was Im richtigen Leben allerdings nicht nötig ist, denn er ist seit zwanzig Jahren einer der bekanntesten deutschen Synchron-Sprecher. Klaus Phillipp ist in der Ralle des Wettbaron Viktor und Inhaber des Lokals „Die unteren 10000" mit überzeugender Arroganz zu sehen, daß man ihm den Weg zu den „oberen 10000" zutraut. Nicole Neiss, beweist sich in der Rolle der heruntergekommenen Wiener Nachtklubsängerin und Voktors Geliebte. Sie bringt die ganze Gaunerbande mit Wiener Charme in Schwung und macht aus Viktor einen liebenswerten Menschen. In ihr stecken viele Talente, die sie wunderbar ausspielt. Und da ist noch Kalle, der Polizist in geheimer Mission, gespielt von Kay Rode, mit einem herrlich erfrischenden Elan. Und Otto, der betagte Knastbruder und ehemalige Weggefährte von Apfel-Eva, in hervorragender Darstellung von Horst Bergmann, liebevoll und scharfsinnig. Unübersehbar im Team ist der Jüngste aller Darsteller Michael Wiesner als Apfel-Michel. Mit seinen 16 Jahren spielt er wie ein alter Profi und begeistert das Publikum. Für Ursula Schirmacher, einer erfolgreichen Operetten - und Konzertsängerin der 60er und 70er Jahre, ist das spielen neben Brigitte Mira eine große Freude. Sie spielt neben Helmut Niessner, dem bekannten Wiener Kabarettisten, er in einer herrlichen Aufmachung als Kaiser Franz Josef, die Wiener Bürgermeisterin Gruber. Wolfgang Krautwig ein großartiger Darsteller in drei verschiedenen Rollen, kommt als Rinder -Daddy aus USA daher. Luna die heimliche Tochter von Apfel - Eva und Otto, wird von Silke Fritsche gespielt. An ihrer Seite Manfred Schröder als zukünftiger Ehemann, hat mit zwei Worten die Lacher auf seiner Seite. Er sagt nur „my Honey", aber so herrlich komisch, daß selbst das Ensemble mitlachen muß. Ebenso urkomisch ist Berthold Pesalla, der in der Rolle des Berliner Bürgermeisters mit einer auffallend dröhnenden Lache die angeblich feine Gesellschaft ein wenig dumm dastehen läßt. Der jungen Autorin Johanna Sien ist hier ein herrliches, märchenhaftes Komödienstück gelungen. Aus ihrer Feder wünscht man sich noch mehr. Claudio Maniscalco führt mit leichter Hand Regie und läßt den Darstellern viel freien Spielraum, der von allen gut genutzt wurde. Doch Brigitte Mira als Apfel-Eva ist so filigran und stark zugleich. Sie rührt allabendlich mit ihrer „Piepchen-Szene"das Publikum. Sie erzählt in ihrer Einsamkeit ihrem Vogel Piepchen ihr Herzeleid um das weggegebene Töchterchen Luna, das sie aber endlich nach dreißig Jahren wiedersehen wird. Diese Szene nimmt man gewiß unvergessen mit nach Hause. Der großen Biggi Mira sei Dank, daß sie in dem hohen Alter noch einmal eine so große Rolle übernommen hat und jeden Abend ihr Bestes gibt. Das Publikum dankt dies mit lang anhaltendem Applaus. Und das wird hoffentlich bis zur letzten Vorstellung am Silvesterabend anhalten.
Erich Ponto - ein SchauspielerlebenEine Biografie von Hansjörg SchneiderWer sich für das Theater - und Schauspielerleben vergangener Zeiten interessiert findet mit dem Buch „Erich Ponto - ein Schauspielerleben" ein ganz besonderes Werk. In vollendeter Recherche beschreibt Hansjörg Schneider in Zusammenarbeit mit Eva Ponto, der Tochter Erich Pontos, das Leben und Werken des so erfolgreichen Schauspielers Erich Ponto. Faszinierende Bühnen- und Filmfotos, sowie aus seinem Privatleben bereichern das Buch und bringen viele Erinnerungen an einen der größten Schauspieler Deutschlands zurück. Ich habe schon lange kein so faszinierendes Buch verschlungen. Erschienen ist es im Henschel Verlag.
Max Schmeling feierte 95. GeburtstagEr ist unbestritten der Sportler des Jahrhunderts, mit
seiner Fairness zum Sport,seiner Bescheidenheit und einer zurückhaltenden
Lebensart ohne Skandale. Max Schmeling feierte am 29. September seinen 95.
Geburtstag. Vor dreißig Jahren wurde er das erstemal Weltmeister im
Schwergewicht und gewann den Titel noch bis 1932. Nach seiner Boxerkarriere
wurde er zusammen mit seiner Frau Anni Ondra erfolgreicher Geschäftsmann. |
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