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February 2002 - Nr. 2

 

The Editor
Vorsicht Satire!
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Michael Schade
K-W & Beyond
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Siegfried & Roy
At the Hubertushaus
Olympic Focus
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Herwig Wandschneider
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Ham Se det jehört?
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Olympic Focus
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Ham Se det jehört?

  Na, nu wees ick alles. Der Bürjermeester unserer schönen Stadt hat sich erlaubt, sich selber im stillen Kämmerlein zuzujeben, det sein politisches Image lädiert is. Det in sich selbst ist ne typisch englische Untertreibung, und det wo Mel jarnich englisch is!

Aber hat er wohl jelernt. Überhaupt isses nich seine Art zu untertreiben, und deshalb kann man ooch kaum von lädiert sprechen, sondern von ernsthaft angeknackst, zerpöttert, kaputt, zerstört; ähnliche mehr kraftvolle Beschreibungen treffen die Sachlaje wohl treffender. Kaum ham wer sein Olympia faux pas verjessen, wo er nich nach Afrika wollte, weil er Angst hatte vonne Einjeborenen im Pott jekocht zu werden, da hatte er schon wieder wat anderes, wofür er sich entschuldijen mußte. Wir wollten ihm ja eijentlich damals von der jewesenen Karnewahlsjesellschaft „Erste Torontoer" einen Orden überjeben, uff dem jerade das von ihm jefürchtete Bild druff war und darunter stand „Muttertag in Afrika", das Motto des damalijen Jahres. Leider hab ick nich jenuch Orden für eenen Mann der überall, wo er hinjeht, immer jleich gleichzeitg mit beede Beene reinsteigt.

Vor janz kurzer Zeit hat er sich öffentlich darüber jefreut, dette Motorrad-Gangs sich hier in Toronto zum Treff einjefunden haben und schüttelt die drug-dealing Fäuste. Ick habe wirklich alle meine Orden , und det sind n Haufen, det kann ick Ihnen versichern, also ick hab se alle anjekiekt, aber ick habe keenen mit einem annähernd passenden Motiv jefunden. Man sollte dem Mann ne Narrenkappe verpassen, fürs janze Jahr. Vielleicht jiebt ihm det ein wenig Schutz vor weiteren Blamagen. Nee, anstelle dessen hat er sich jetzt nen Spezialisten anjestellt, der sein anjeblich nur lädiertes politisches Image wieder aufpolieren soll. Mann, o Mann, der hat doch längst det Boot verpaßt. Aber det is ja nich det Schlimmste. Det dicke Ei kommt noch, wie jedes dicke Ende immer hintenan ist: Wir, die Bürjer dieser Stadt, dürfen dafür zahlen, so um die 20 tausend Dollarchen.

Nu hören se mal, wir haben keen Jeld für 2maliche Müllabfuhr in vielen Teilen Torontos, wir haben nich jenuch Jeld für alles Mögliche, es reicht hinten und vorne nicht und deshalb müssen nu die Jrundsteuern hochjehen. Aber wir haben Jeld für seine Majestät Dreikäsehoch, seine schon jelaufene Karriere womöglich noch zu verlängern? Wenn er det jetzt noch nich jelernt hat, sich nich ewig ins Fettnäpfchen zu setzen, denn lernt der det jetzt ooch nich mehr. Ooch nich für 40 tausend Dollars oder mehr. Also warum müssen wir uns dafür krummlejen, frach ick? Vielleicht sollte ick nur aus Andy Böcks Satiriker-Kiste zitieren: „Aus Fehlern wird man klug. Die Klügsten werden Politiker". Schlau, was? Aber was wird aus den Dümmsten?

Ick wees überhaupt nich, warum ick mir uffreje. Der Kollege von der Deutschen Rundschau hat et viel schwerer. Wirklich. Er bat zu eener Diskussionsrunde im Donauschwabenklub, janz ordentlich mit Rednerpult und so. Es sollte die Zukunft deutscher Medien in Kanada bequatscht werde. Diese Zukunft starrte ihn denn ooch aus een paar Reihen mit unverhohlener Neugier an. Da war mit nur einijen bekannten Ausnahmen keener unter 70 Jahre alt. Und die „Jungen" waren ooch schon an die 60.

Und da stand er nun und erzählte über Pressefreiheit und wie man als deutsche Zeitung hier und da schlecht behandelt und runterjerissen wird ohne guten Jrund, und schon waren se uffer Matte, die Kritiker. Anstatt mal für Zeitungen einzusteijen, kamen se nu mit ihre kleinen Beschwerden an: warum dies oder jenes nich jebracht wurde, warum man es nicht anders bringt, warum nicht ihr persönlicher Jesichtspunkt dort vertreten wird. Sofort wurden wieder alle uralten Kamellen und Bratkartoffeln uffjewärmt; alles was fast jenauso alt wie sie selber war wurde ausjegraben und belabert.

Der Herr Dr. Klugmann wurde immer stiller und befand sich nu inne Situation nicht die Diskussion zu leiten, sondern sich verteidijen zu müssen. Seine Kollegin, unsere Chefin verließ den Ort, wofür man ihr später von einigen Seiten sehr dankte. Und nu wissen se ooch, warum hier nur bei mir ab und an mal was über Politik jesacht wird. Zeitung machen , und noch mit solche Themen, is ne undankbare Sache. Ejal watt man schreibt, es jiebt immer Leutchen, die meinen, es besser zu wissen. Det Blatt, det alle jleich jlücklich macht, det is noch nich jedruckt worden.

Und denn jiebt es ooch noch so was wie ehrliche Fehler, aber Mensch, det wird eenem ooch nich verjeben. Noch Monate später kommen se an und sajen, Mensch ihr habt den Namen falsch und det... Aber man hat mir ooch schon was anderes jenannt als beim Namen, und ick hab trotzdem jeschlafen.

Anstatt immer nur zu meckern, sollten die Leute mal lieber watt nettes schreiben.

Daruff eene Molle

Ihr Eberhard Kurt Walter

PS: Übrijens is der Struwelpeter janz gross einjeschlajen. Deshalb können se ihn weiterhin Vorbestellungen bei uns (416-652-1332) oder bei Lein’s Delikatessen machen!

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