Botschaft von Bundespräsident Johannes Rau zum Tag der deutschen Einheit |
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DN - Am dritten Oktober feiern die Deutschen den zwölften Jahrestag der Wiederherstellung ihrer staatlichen Einheit. Auch in diesem Jahr ist der Tag der deutschen Einheit ein Tag der Freude, der Dankbarkeit und der Zuversicht. Wir freuen uns darüber, dass unser Land nicht länger von einer unmenschlichen Grenze zerrissen ist. Wir sind dankbar dafür, dass so viele befreundete Nationen uns auf dem Weg zur Einheit halfen und sich mit uns darüber freuten. Wir sind zuversichtlich, dass Deutschland erfolgreich den inneren Aufbau voranbringt und als Mitglied der Europäischen Union, der NATO und der Vereinten Nationen im Kreis der Freunde und Partner weiterhin einen guten Beitrag zu Frieden und Stabilität in der Welt leistet. Deutschland ist in den vergangenen Wochen von der schwersten Flutkatastrophe seit Jahrhunderten heimgesucht worden. Sie hat Menschenleben gekostet und viele Städte und Landschaften verwüstet. Das Unglück, der Kampf gegen die Flut und die gemeinsame Hilfe für die Betroffenen haben die Menschen in unserem Land einander nähergebracht. Wir haben erfahren, wie groß die Kraft der Solidarität ist. Diese Solidarität haben uns auch viele Staaten und ungezählte Menschen aus aller Welt bewiesen. Meine Landsleute und ich sind dankbar für die Hilfe und für den Trost, den wir dadurch empfangen haben. Wir werden das nicht vergessen. Nach diesem Unglück sind in Deutschland die Fragen noch lauter geworden, ob die weltweit immer häufigeren Naturkatastrophen vom Menschen verursacht sind und was wir gemeinsam unternehmen müssen, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren. Der Klima- und Umweltschutz ist dadurch für Deutschland zu einem noch wichtigeren Thema geworden. Dabei wissen wir auch, dass die grundlegende Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage in den weniger entwickelten Ländern eine der unerlässlichen Voraussetzungen für wirksamen Umweltschutz ist. Darum gibt es einen engen Zusammenhang zwischen dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, der Entwicklungspolitik und den Bedingungen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in unserer immer enger zusammenrückenden Welt. Die staatliche Einheit bleibt für uns Deutsche Geschenk und Verpflichtung zugleich. Darum kann die Völkergemeinschaft auch künftig darauf zählen, dass die Bundesrepublik Deutschland ihrer Rolle in der Welt gerecht wird - als guter Nachbar, als verlässlicher Freund und Partner.
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