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October 2002 - Nr. 10

 

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von Marianne Schmidt

Der Wind hat mir ein Lied erzählt

Marianne SchmidtEin Füllhorn voll Musik - Bruno Balz zum 100. Geburtstag

 Mit Sicherheit ist Bruno Balz einer der begnadetsten Textdichter des deutschen Schlagers, doch sein Name stand immer im Hintergrund. Dennoch vergeht kein Tag, an dem man keine Lieder von Bruno Balz in Funk und Fernsehen hört.

Er schrieb 1929 den Text für den ersten Tonfilm, „Dich hab’ ich geliebt". Die Filmschauspielerin Mady Christian sang die Titelmelodie.

Während viele Filme längst vergessen sind, so blieben doch ihre Melodien in Erinnerung. Am 6. Oktober 1902 in Berlin geboren, wußte Bruno Balz sehr schnell, daß es für ihn nur einen Beruf gibt, -Textdichter, eine Berufsbezeichnung, die er erfand und mit größtem Erfolg ausübte. Aber zuvor mußte, wie kann es anders sein, ein ordentlicher Beruf, eine kaufmännische Lehre her. Nebenbei las er viel, nahm Klavierunterricht und erfreute sich im Kino der Stummfilmzeit.

Daß er die Texte zu den ersten Tonfilmmelodien schreiben würde, hatte selbst er sich nicht erträumt. Es wurden im Laufe seiner langen Karriere 1037 Titel und die Stars, die seine Texte sangen, lesen sich wie ein Märchen. Von Gustav Gründgens über Pola Negri, Heinz Rühmann, Johannes Heesters, Zarah Leander, Charles Aznavour, Marika Röck, Evelyn Künneke, Greta Keller, Gerhard Wendland, Rita Paul und Bully Buhlan, Hilde Hildebrand, Lizzi Waldmüller, Rosita Serrano. Die Liste der großen Stars ließe sich noch endlos fortsetzen.

Zum 100. Geburtstag hat nun sein langjähriger Freund, der Schauspieler und Maler Jürgen Draeger eine Doppel-CD bei Monopol Records mit Liedern herausgebracht, zu denen Bruno Balz die Texte schrieb. Seine Hommage an Bruno Balz überreicht er in einem wunderschönen Booklet zur CD - mit phantastischen Zeichnungen der großen Schauspieler und Sänger. Eine große Verbeugung vor seinem am 14. März 1988 verstorbenen Freund Bruno.

Die Auswahl der Lieder sind original Tonaufnahmen aus Filmen. Und wenn man sich das hervorragende und ausführliche Booklet durchliest, ist man erstaunt, welche bekannten Lieder von Bruno Salz getextet wurden. „Kleine Möwe flieg nach Helgoland", „Wie ein Wunder kam die Liebe", „Auf der Heide blüh‘n die letzten Rosen", „Ich brech die Herzen der stolzesten Frau’n", „Roter Mohn", „Mäcki Boogie", „Ich sende dir Rosen" bekannter als der Hit „Red Roses for a blue Lady", aber auch das berühmte Lied „Mama", das rund um die Welt ging und von unzähligen Interpreten gesungen wurde, stammt aus der Feder von Bruno Balz.

Heidi Brühl hatte einen Millionenhit mit dem Lied „Wir wollen niemals auseinander geh ‘n", das eigentlich für Zarah Leander geschrieben wurde. Danach zerbrach die Jahrzehnte lange Freundschaft mit Zarah Leander, für die er unzählige Texte schrieb. Auch sein Hauskomponist Michael Jury trennte sich nach Jahrzehnten des gemeinsamen Erfolges von ihm. Zum Schaden für Komponist und Interpreten, denn keiner landete ohne die Texte von Bruno Balz einen Hit mehr. Der große Textdichter legte danach seine Feder beiseite.

Mit dem Millionen-Hit „Mama", das Balz 1941 für Benjamin Gigli in dem Tonfilm „Mutter" schrieb, und nach 26 Jahren roch einmal zum Erfolg durch die glockenreine Stimme des Holländers Heintje kam, ließ Bruno Balz von den Tantiemen des Liedes für Kinder ohne Mütter ein SOS Kinderdorf bauen. Bis zum Ende dieses Jahres ehren die Berliner Künstler Stefanie Simon, Bert Beet und Nett Brandenburg in einer eigenen Show den großen Textdichter Bruno Balz mit Liedern und Erzählungen aus seinem interessanten Leben.
 

Filmproduzent Horst Wendland gestorben

Deutschlands großer Filmproduzent Horst Wendland verstarb am 30. August im Alter von 80 Jahren in Berlin, an einem Krebsleiden. Die Nachricht traf jeden Filmfreund mit tiefer Trauer.

Horst Wendland, der den Deutschen Film trotz großer Kriese immer wieder aus dem Mißerfolg verhalf und nicht aufgab, konnte mit 30 Edgar Wallace Verfilmungen, vier „Otto" Filmen, neun Karl May Filmen über Winnetou und Old Shatterhand, mit Streifen von Rainer Werner Fassbinder, Volker Schlöndorff, Loriot und vielen anderen den Deutschen Film am Leben erhalten und sorgte für große Erfolge.

120 Filme hat er auf die Leinwand gebracht, unzählige Preise erhalten. Er war der Filmemacher mit dem großen Herzen. Im vergangenen Jahr bekam er den Kultur-Preis der Zeitung B-Z.

Horst Wendland kam 1822 in Criewen an der Oder zur Welt. Mit bürgerlichen Namen hieß er Grigori Gubanow, seine Familie war russischer Abstammung. Als er fünf Jahre alt ist, zieht seine Familie nach Berlin, er wird von seiner Tante adoptiert und erhält dadurch seinen deutschen Namen.

Das Kino wird von klein an sein Lebensinhalt, und sein Ehrgeiz und die Liebe zum Film führten ihn zum Erfolg. Er wurde von allen sehr geschätzt und geliebt, und hinterläßt nun eine große Lücke im deutschen Film.

 

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