Fernweh und wie es zu verwirklichen ist
Wer in Deutschland aufgewachsen ist hat sehr
wahrscheinlich als Jugendlicher die Bücher von Karl May gelesen,
die in allen Lesern das Fernweh geschürt haben. Vielen von uns
hier in Kanada Lebenden hat es auch deswegen hierher getrieben,
als wir weg vom Althergebrachten wollten oder auch nur weil uns
die alte Welt nicht mehr gefiel. Eine neue Welt, wo wir
mitwirken konnten in der Gestaltung unseres Lebens, ohne
gesellschaftliche Zwänge auferlegt zu bekommen, das schwebte
vielen Menschen vor, die hierher kamen.
Es gibt nicht mehr allzu viele Plätze auf der Welt, wo man das
realistisch durchziehen kann, aber Kanada ist heute immer noch
groß genug auch überdimensionale Träume zu verwirklichen. Der
1952 im Spessart geborene Thomas Edmund Mueller war ein solcher
Träumer. Trotz schwerer Krankheit (Morbus Crohn) schaffte er es,
1983 mit seiner Frau nach Kanada auszuwandern, um seine Liebe an
Natur und Wildnis nach eigenen Vorstellungen zu erkunden und in
diesem Rahmen eine Familie zu gründen. Drei Kinder und
selbstgebaute Blockhäuser hat er geschafft. Dass man sich von
seiner Umgebung her ernähren muss, war auch Teil seines Traumes.
Fischen, Jagen, Trappen, all das und noch viel mehr
Überlebenstechniken hat er erlernt, um seinen Traum von einem
freien Leben zu verwirklichen.
Was er erfahren und gelernt hat ist nun in seinem Buch
beschrieben, das vielen Menschen gefallen wird. Für
Abenteuerlustige, Träumer und solchen, die es werden wollen, ist
es ein praktisches Handbuch, für Schüler jeden Alters ein
faszinierendes Lehrbuch und für ein jeden, der nur etwas
Unterhaltsames aus dem richtigen Leben lesen will, bietet sich
dieses Buch geradezu verlockend als Lektüre an.
Natürlich ist das Buch schön illustriert mit von der Familie
gemachten und gesammelten Photographien, die einem sogleich die
Beweisstellung dieser Geschichte als auch Belegschaft über das
wie und wann gibt. Die Waldorfschulen in Deutschland haben sich
auch schon für dieses Buch begeistert. Es ist im Alpina Druck,
Innsbruck, unter dem Titel „Kanada- Erlebnisse eines (Aus)
Wanderers“ erschienen und unter der Nummer ISBN
978-0-9865536-0-8 im Buchhandel zu bestellen, oder bei Amazon.de
für etwas unter 30 Euro. Es gehört in die Hausbücherei eines
jeden Kanada-Liebhabers.
Katalog von Allem
Nachdem Peter K. Wehrli auf einer Reise als
Kulturredakteur beim Schweizer Fernsehen einst seine Kamera
vergaß, fing er an Notizen zu schreiben, um seine Trips zu
dokumentieren. Der Stiel ist unverkennbar und macht das Buch
ideal für Leser, die nicht dicke Wälzer durchackern wollen, um
einen anderen Gesichtspunk kennenzulernen.
Die Rezension ist ein Versuch, es im gleichen Stil zu machen,
wie der Autor selber es vielleicht getan hätte:
1. Der Autor - ein Wortedrechsler des Wahrzunehmenden, der, was
zu sehen ist, verständlich, unmissverständlich oder auch, in
einigen Fällen nur ihm verständlich und dadurch missverständlich
für andere, dreht wendet und aufbereitet, sozusagen als
Zeitzeuge seines eigenen Lebensereignisses, zur Schau stellend,
was das Leben ihm zu geben hatte, was er von anderen als Worte
auffing, aus deren Erfahrungen einiges an sich zu binden, zu
kommentieren als beobachtender Meinungsverbreitender und
Mythenaufklärer und Sammler der Aussprüche und Aphorismen,
Philosophien von kunstfabrizierenden, kreativen Individuen, ein
Platz einräumender Archivist, dessen Buch „Katalog von Allem“
wahrlich ein solcher ist, lesenswert zur Unterhaltung seiner
selbst oder vergleichsweise mit eigenen Gedankengängen,
erschienen im Amman Verlag ISBN 978-3-250-60126-5.